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Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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geantwortet. Damit hatte sie gleich doppelt recht, doch Frau von Diethen war stur geblieben. Schließlich hatte sie sich dazu überreden lassen, dass Peter Kullmer sie baldmöglichst zurückrufen würde, das hatte er dann auch getan, sie hatte auf einem persönlichen Termin bestanden, und nun stand Kullmer also in Unterliederbach und musste sich auch noch anpflaumen lassen. Na danke.
    »Gehen wir hinein, aber treten Sie sich die Schuhe ab!«
    Kullmer folgte ihr schweigend.
    »Ich hätte Ihnen ja einen Tee angeboten oder eine kalte Limonade, angesichts der Hitze, wobei mein Arzt sagt, dass warme Getränke bei solchen Temperaturen viel erfrischender wirken«, plapperte Klara von Diethen. Dann verfiel sie wieder in ihren vorwurfsvollen Ton. »Aber jetzt ist es dafür viel zu spät, setzen wir uns halt kurz, ein Glas Wasser könnte ich vielleicht rasch holen. Mein Mann kommt um Viertel nach zwölf vom letzten Green, da ist er sehr penibel. Ich muss also in spätestens zwanzig Minuten los.«
    »Frau von Diethen, ich werde Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen als nötig«, bekräftigte Kullmer. Worauf du Gift nehmen kannst, du zickige alte Wachtel. »Ich weiß es außerdem sehr zu schätzen, dass Sie sich noch einmal bei uns gemeldet haben.«
    »Das schien nicht jedem so zu gehen in Ihrer Abteilung«, kam es pikiert zurück.
    »Frau Seidel ist meine Partnerin«, erklärte Kullmer geduldig. »In so einem Fall arbeitet ein ganzes Team von Ermittlern an derselben Sache, da weiß man also voneinander Bescheid.«
    »Wie auch immer«, erwiderte von Diethen, »ich möchte nicht noch zig andere Polizisten hier herumspringen haben. Wie sieht das denn aus? Da sind Sie mir noch der Angenehmste.« Sie lächelte. »Nehmen Sie nur den Kollegen mit dem protzigen BMW. Was war denn das für einer, Ihr Chef? Und dann diese andere, die junge. Das war doch nicht etwa diese Frau Seidel, oder?«
    »Nein, nein«, wehrte Kullmer ab und musste unweigerlich lachen. »Frank Hellmer und Sabine Kaufmann, zwei hervorragende Kollegen. Aber Sie haben recht, ich stecke von allen am tiefsten drin, wenn man es so sieht. Ich war ja vor zwei Jahren schon einmal bei den Bertrams.«
    Kullmer versuchte zu erkennen, ob der aufmerksame Blick seines Gegenübers etwas darüber verriet, vielleicht, ob sie auch damals schon das Nachbarhaus beobachtet hatte. Aber Fehlanzeige, Klara von Diethen hatte ein Pokerface aufgesetzt.
    »Hier treiben sich eine Menge bemerkenswerter Personen herum, wenn ich das mal so sagen darf«, antwortete sie nur.
    »Können Sie das konkretisieren?«
    »Nun, wir haben dieses Haus im Nachtigallenweg jedenfalls nicht gekauft, damit es hier zugeht wie im Taubenschlag. Mal abgesehen von Ihnen, diesem Helbert oder wie er heißt mit seinem BMW und dem Handwerker der Wachfirma. Es ist hier sonst ruhig, kein Durchgangsverkehr, einmal am Tag ein Zeitungsjunge, mittags der Postbote, ab und an ein Gärtner oder Reinigungspersonal. Man kennt die Leute aber mit der Zeit, verstehen Sie?«
    »Noch nicht so ganz«, gestand Kullmer.
    »Nun, wenn dann tagelang immer wieder ein fremdes Auto aufkreuzt und so unmöglich vor dem Zaun parkt, dann fällt das eben auf. Nichts gegen Sie, aber Sie haben sich einfach vor die Kron-Villa gestellt. Ich meine, nicht dass es hier eine Parkordnung gäbe, schließlich haben wir ja alle unsere Garagen, aber trotzdem. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz, eine Frage der Etikette, wissen Sie?«
    Kullmer entschied sich, beim Wesentlichen zu bleiben und sich auf keine Diskussion über das öffentliche Parken in Wohngebieten einzulassen, die er ohnehin nicht gewinnen würde.
    »Und Sie haben einen fremden Wagen beobachtet, der regelmäßig in der Nähe der Bertram-Villa aufkreuzte?«
    »In unserer aller Nähe«, korrigierte von Diethen.
    »Das meinte ich ja. Und Sie vermuten einen Zusammenhang mit dem Verschwinden von Alexander?«
    »Das müssen Sie schon selbst herausfinden. Ich weiß nur, dass es sich um keinen Wachdienst, Gärtner oder eine Putzkolonne handelte, so viel ist sicher.«
    »Können Sie den Wagen beschreiben?«
    »Natürlich, es war eine Limousine, ein grauer BMW, Münchener Kennzeichen. Nicht so wuchtig wie der Ihres Kollegen, aber definitiv ein BMW. Wissen Sie, bevor wir den Jaguar erwarben …«
    »Danke«, unterbrach Kullmer die Hausherrin schnell, »das war eine sehr hilfreiche Information. Ich würde gerne noch wissen, ob Sie auch etwas über den Fahrer sagen können, ist der vielleicht ausgestiegen oder

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