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Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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kamen doch von innerhalb des Präsidiums über Kurzwahl, und schon x-mal hatte sie daran erinnern müssen, dass ihr derzeitiger Anschluss der von Berger sei. Wenn es dann aber darum ging, dass irgendwelche Korinthenkacker und politische Winkeladvokaten sich in die laufenden Ermittlungen einmischen wollten, erreichte man sie stets sofort. Die enge Verknüpfung mit der lokalen Politik, der Staatsanwaltschaft und den internen Strukturen, die alles andere als harmonisch zueinander standen, war einer jener Arbeitsbereiche, um die Julia Durant ihren Boss noch nie beneidet hatte. »Chef sein heißt Diplomat sein«, hatte Berger ihr oft genug gesagt. Doch wenn dies bedeutete, akribische Ermittlungsarbeit zugunsten der öffentlichen Wahrnehmung zu verfälschen, würden sie sich auf Dauer jemand anderen für diesen Job suchen müssen.
    Wie auf Kommando begann das Telefon zu läuten, penetrant wie immer, ein Anruf von draußen, wie der Klingelton verriet. Auf in den diplomatischen Kampf, seufzte Julia und beschleunigte ihre Schritte. Umso erstaunter war sie, als sich eine Kollegin vom Landeskriminalamt meldete.
    »Schubert, LKA Wiesbaden, gut, dass ich Sie direkt erreiche. Es geht um Ihre Fahndung nach einem mutmaßlich britischen Staatsbürger.«
    »George Sinclair, genau«, bestätigte die Kommissarin.
    »Wir wurden vom Konsulat benachrichtigt, die waren ziemlich aufgescheucht dort. Ihren George Sinclair gibt es nämlich nicht.«
    »Wie, es gibt ihn nicht?«, fragte Julia ungläubig.
    »Sein Reisepass ist offensichtlich gefälscht«, erläuterte Schubert. »Anhand dieser Kopie war eine optische Untersuchung natürlich nicht möglich, aber die Ausweisnummer und Personendaten sind da ganz eindeutig. Es wurde weder am angegebenen Datum ein George Sinclair im Großraum London geboren, ja, noch nicht einmal auf der gesamten Britischen Insel.«
    »Mist aber auch«, entfuhr es Julia. »Und jetzt?«
    »Wir wissen nur so viel«, sagte Schubert, »dass es sich um eine gute Fälschung handeln muss. Der Pass hat mindestens eine Flughafenkontrolle bestanden, nämlich am ›Franz Josef Strauß‹ in München.«
    Ein Funken Hoffnung regte sich in Julia. »Können Sie denn auch sagen, woher der Flug kam?«
    »Klar, das haben wir gecheckt. Er kam aus Paris, ›Charles de Gaulle‹, mit Air France. Die Ankunft war …«
    »Am 28. Juni«, vollendete Julia den Satz.
    »Genau«, bestätigte Schubert. »Den Rest kennen wir ja nun, wir haben die Münchener Kollegen bereits angewiesen, in der Zentrale der Mietwagenfirma den Vertrag auf Fingerabdrücke zu überprüfen. Außerdem hoffen wir, auf der ersten Kopie das Foto besser erkennen zu können.«
    »Sie informieren mich, sobald Sie Ergebnisse haben?«, hakte Durant nach. »Wir fahnden dringend nach Sinclair oder wie auch immer er heißen mag.«
    »Na, wir werden auch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen haben«, gab Schubert zurück. »Aber keine Angst. Ihre Ermittlung geht, was man so hört, über eine Urkundenfälschung hinaus. Und solange Sinclair nicht als terrorverdächtig eingestuft ist, dürfen Sie natürlich weiter dranbleiben.«
    Wie überaus großzügig, dachte Julia bissig, nahm aber alle Freundlichkeit zusammen und sagte: »Danke, dann fahnden wir also nun mit vereinten Kräften.«

Freitag, 22.18 Uhr
    N ur damit du’s weißt, normalerweise gehe ich nicht so schnell mit einem Wildfremden aus«, lachte Sabine Kaufmann und kniff ihren Begleiter sanft in den Oberarm.
    »Na, wildfremd wäre aber mittlerweile auch nicht mehr unbedingt die treffende Bezeichnung«, konterte dieser und setzte zu einem gespielten Gegenangriff an. Sabine aber war schneller und wehrte seine Hand ab.
    »Ätsch, Pech gehabt! Da musst du schon früher aufstehen, mein Lieber, ich habe nämlich verdammt gute Reflexe!«
    »In der Tat, körperlich zumindest.«
    »Was soll das denn heißen?«, fragte sie empört und blieb stehen. Ihr Begleiter baute sich vor ihr auf, zog ein grimmiges Gesicht und deutete mit seinem Zeigefinger auf den angespannten Bizeps.
    »Manche haben es eben hier«, begann er, hob den Finger und tippte sich auf die Stirn, »und andere eher hier.« Dann lachte er herzlich und ergänzte: »Deshalb fährst du ja schließlich auch morgens mit dem Fahrstuhl zu deinen Sheriffs und ich in die entgegengesetzte Richtung.«
    »Ha! Dir werd ich aber mal zeigen, dass ich es nicht nur in den Armen habe«, erwiderte Sabine, »und zwar irgendwann, wenn du überhaupt nicht darauf vorbereitet bist.«
    »Da bin ich ja

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