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Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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hatten in diesem Monat begonnen, das wusste Hellmer von seiner Frau Nadine, mit der er sich unlängst über dieses Bauprojekt der Europäischen Zentralbank unterhalten hatte. In ein paar Jahren würde inmitten der denkmalgeschützten Gebäudereste der berühmten Großmarkthalle ein neues Hochhaus stehen und mit seiner gläsernen Eleganz die Erinnerungen an die Frankfurter Gemüsekirche, wie man den Umschlagplatz ein Jahrhundert lang genannt hatte, nach und nach verdrängen.
    Ein kleiner, beinahe schon schmächtiger Polizeibeamter näherte sich mit eiligen Schritten über den Parkplatz, auf dem bis vor wenigen Jahren Hunderte von Lkws Platz gefunden hatten und dessen Asphaltdecke nun an unzähligen Stellen von Löwenzahn, Gras und Disteln durchbrochen wurde. Von innen hakte er das Gitter aus und zog es nach innen auf. Das Metall hüpfte schabend über die ausgefahrene Zufahrt, wo sich einmal ein Wärterhäuschen und eine doppelte Schranke befunden hatten.
    »Netter Dienstwagen«, hörte Hellmer ihn durch die geöffnete Scheibe sagen, als er durch die Öffnung nach innen fuhr. Er lächelte kurz, ging aber nicht weiter darauf ein.
    »Wir haben Sie schon erwartet«, sagte der unbekannte Kollege, der sich bücken musste, um den tief sitzenden Hellmer ins Gesicht zu blicken. »Die Bauarbeiter sind schon seit sechs Uhr dreißig hier, aber die sind ja nur obenherum zugange. Vor August wäre da wohl niemand runtergekommen. Haben ihnen erst einmal eine Zwangspause verordnet, worüber der Polier sich nicht gerade gefreut hat.«
    »Kann ich mir denken«, nickte Hellmer. »Zeigen Sie mir nur, wo wir hinmüssen, dann können Sie den Herrschaften mitteilen, dass wir sie nicht länger als nötig von ihrer Arbeit abhalten werden. Aber für heute sollen sie die Füße stillhalten und nicht alle halbe Stunde kommen und nachfragen.«
    »Okay. Sehen Sie den Bauwagen?«
    Hellmer kniff die Augen zusammen, reckte den Hals und nickte dann. Ein blauer Bauwagen der Firma Hochtief stand etwas abseits der Schutthaufen und Gerätschaften in der Nähe des linken Anbaus. Hier waren die Fenster noch nicht herausgebrochen.
    »Dahinter parkt der Streifenwagen, da ist auch noch Platz für Sie. Mein Kollege führt Sie dann hinein, die Spurensicherung ist auch gerade erst eingetroffen. Ich kann hier vorne auf den Leichenwagen warten und die Zufahrt im Auge behalten. Es kommen auch ständig Laster, normalerweise wäre hier wohl offen.«
    »Geht klar, danke«, sagte Hellmer und beschleunigte. Der hart gefederte Sportwagen gab jede Unebenheit direkt an die beiden Kommissare weiter.
    »Sag mal«, wandte sich Sabine Kaufmann an ihren Partner und runzelte die Stirn, »übst du etwa für Paris–Dakar?«
    Hellmer ließ den Wagen an Fahrt verlieren und murrte: »Sei doch froh, dass es mal hundert Meter ohne Stop-and-go geht.«

    »Warst du hier mal, als das alles noch in Betrieb war?«, fragte Hellmer mit leiser Stimme, als sie die breite Betontreppe hinab ins Lager stiegen. Der Beamte, dem sie hinterhertrotteten, war das Gegenteil seines Kollegen: groß, breit, tiefe Stimme. Er hatte den beiden versichert, am Tatort lediglich Carlo Stiegler berührt zu haben, durch das Fühlen des Pulses am Hals hatte er sich überzeugen wollen, ob es für den regungslosen Körper noch Hoffnung gab. Die Tür, ja natürlich, die hatte er auch aufgebrochen. Aber das war mit einem Bolzenschneider geschehen, den ihm einer der Bauarbeiter freundlicherweise überlassen hatte. Im Gegenzug hatte dieser sich nicht abwimmeln lassen, den beiden Polizisten hinab ins Untergeschoss zu folgen. Diese Neugier wurde in dem Moment bestraft, als er das nackte, blutüberströmte Opfer sah und sich daraufhin den Beamten beinahe vor die Füße übergab. Gerade rechtzeitig hatte er es noch in eine abgelegene Ecke des Treppenabgangs geschafft und sich dann schnellstmöglich mit seinem Bolzenschneider aus dem Staub gemacht.
    »Hier auf dem Großmarkt? Leider nein«, erwiderte Sabine, »aber ich war mit meiner Mutter früher regelmäßig in der Kleinmarkthalle.« Sie seufzte. »Das war, bevor sie ihren neuen Lover hatte. Seitdem begnüge ich mich mit dem Discounter.«
    »Echt? Da wollte ich auch schon lange mal wieder hin«, sagte Hellmer.
    »Wie jetzt, in den Discounter?«, fragte Sabine lachend.
    »Quatsch, in die Kleinmarkthalle natürlich.«
    »Na, bei dir weiß man ja nie«, neckte sie. »Gehst wahrscheinlich nur in Feinkostläden oder, noch besser, ihr habt einen Butler, der eure Einkäufe

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