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Todesmuster

Todesmuster

Titel: Todesmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Horst
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kriegen wir den’ nicht dran, weil er im Umfeld vom Opfer lebte, müssen mal sehen, durch Vernehmungen vielleicht.«
    »Ihr seid drüben in der PI Süd?«
    »Ist richtig, der Tatort liegt da, außerdem sieht es hier räumlich so beschissen aus wie immer.« Er lässt die Hand an der Klinke. »Ich komme die Tage mal vorbei, Konni, bin jetzt ziemlich in Eile. Karl sitzt unten im Wagen, wir wollen ’ne Durchsuchung machen und die anderen warten schon.«
    »Lass dich nicht aufhalten, wir sehen uns sicher noch.«
    Leichter Durchzug, die Tür fällt wuchtig ins Schloss, die Vorhänge bewegen sich behäbig. Aber die Luft ist schon besser. Also, dann.
     
    Spur 40
    Die Studentin
    Corinna Grothues, 28.03.80 in Kiel,
    wh. hier, Stratweg 3,
    teilt telefonisch mit, dass sie des Öfteren im Waldgebiet nahe Ingsen joggt. Ihr sei in dem Bereich der Abzweigung des Feldweges von der dortigen Landstraße öfter ein Pkw mit einem kleinen Anhänger aufgefallen.
    Die Studentin wurde aufgesucht. Sie gab an, dass sie zweimal die Woche gegen 18.00 Uhr diese längere Strecke läuft, da sie derzeit für einen Marathon trainiert. Sie kenne sich mit Autos nicht aus, meint aber, dass es sich um einen silbernen Volvo Kombi gehandelt habe, der einen kleinen Einachsanhänger angehängt habe. Der Anhänger sei ihrer Erinnerung nach geschlossen. Sie teilte weiterhin auf Nachfrage mit, es könne sich bei dem Anhänger durchaus um einen Hundeanhänger handeln. Zum Kennzeichen konnte sie nichts sagen. Auch eine Person habe sie in der Nähe des Fahrzeugs nie gesehen.
    Da sie vermutet, dass dieses Auto auch in Zukunft dort stehen könnte, will sie sich in diesem Fall das Kennzeichen notieren und nach hier mitteilen.
    Da zu dem Fahrzeug noch keine näheren Angaben bestehen, erscheint es sinnvoll, den Bereich abends zu bestreifen. Die zuständige Polizeiinspektion wurde informiert.
    Es könnte sich bei dem Wagen um einen Hundehalter handeln, der dort seinem Hund Auslauf ermöglicht.
    Sobald das Kennzeihen bekannt ist, werden weitere Ermittlungen aufgenommen.
    Funk, KHK
    Hundehalter? Könnte sein. Denkt mit, unser Ernst. Wie lange warten? Zwei Tage, länger nicht.
    Ernst kommt rein, legt zwei Blätter ins Ausgangsfach, in der Rechten einen Zigarillo. Mmh, Zigarillo, riecht gut. Ob er einen übrig hat? Fragen? Hart bleiben!
    »Mahlzeit, Ernst, na, was Wichtiges?«
    »Nein«, er nimmt einen Zug, bläst nach rechts oben, »etwas Wichtiges hätte ich schon mitgeteilt. Wir sind dann wieder vor Ort, noch einige Adressen befragen, die wir gestern nicht angetroffen haben. Der Samstag scheint dafür prädestiniert zu sein.«
    »Fünf seid ihr wieder da?«
    »Ich denke schon. Sonst melden wir uns. Ach ja«, fast schon draußen, »hab ich noch nichts dazu geschrieben. Ein älterer Bauer erzählte was von einer Sache mit einem Schwein, die mal in der Höhle passiert sein soll. Irgendwelche Jugendlichen, vermutlich dreißig Jahre her, vielleicht sogar länger. Ich schreib es nachher, nur dass du es schon weißt.«
    Er geht ohne Gruß, die Tür verwirbelt seine Rauchschwaden zu einem Strudel. Riecht wirklich gut.
     
    Meteorologisches Institut
     
    Betr.: Niederschlagsmengen vor dem 16.09.04
    Bezug: Telefonat mit H. Kirchenberg v. 21.09.04
     
    Hiermit möchten wir Ihnen die vorab telefonisch erteilte
    Auskunft bestätigen.
    Danach sind die letzten Niederschläge vor dem 16.09.04 in Ihrem Bereich am 14.09.04, in derzeit von 08.07 Uhr bis 10.05 Uhr festgestellt worden. Dabei wurden bei der Ihnen am nächsten gelegenen Messstation sowie im nahezu gesamten norddeutschen Raum 8-9 mm/qm Nie derschlag gemessen.
     
    Schmidt, Diplommeteorologe
     
    Dienstagmorgen. Hatte Helmut ja schon gesagt. Ein richtiger Schauer sind also vier bis fünf Millimeter. Zwischen Dienstag und Donnerstag. Bleiben ihm zwei Nächte zum Wegschaffen.
    Parken am Feldweg. Den Hund mitnehmen, fällt nicht auf. Auslauf im Wald, zur Mine, umsehen, niemand da. Drinnen die Lampe an, das Winseln vom Hund kriecht den Gang lang. Da liegt sie, erschöpft, wimmert. Braune Ränder am Knebel, ihre Wunden sind getrocknet, der Hund leckt an ihren Borken.
    Wieder der Nacken, fast taub. Der große Zeiger steht auf der Sechs, der kleine auf der Zwei. Müsste auch mal gerade gebogen werden. Halb drei. Günstige Zeit fürs Krankenhaus. Bis fünf ist das zu schaffen. Unterwegs irgendwo ein Brötchen.
    14 Uhr 04
    Im Autoradio der Wetterbericht, aufgeheitert mit einzelnen Schauern. Langsam wird’s Herbst. An der Ampel ein

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