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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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umbringen.«
    Erschöpft meldete sich Peyton zu Wort. »Unternehmt was. Ich bin hilflos, aber ich kann mich da drüben zwischen den Felsen verstecken. Ihr wisst, wo ich bin, und die anderen können mich nicht sehen.«
    Gabes Blick wurde nicht weicher, aber offener und tiefer. Als würde sich eine Tür zu seinem Innersten auftun. Auch ohne Worte wusste Jo genau, was in sein Gewissen, sein Muskelgedächtnis und sein ganzes Dasein gemeißelt war. Es war der Eid, den er als Rettungsspringer geschworen hatte: Damit andere überleben.
    Jos Nicken galt ihm, Peyton und ihr selbst. Sie durften Autumn und ihre Freunde nicht im Stich lassen.
    Und dann fügte sich auch die Ahnung, die sie nicht zu fassen bekommen hatte, zu einem klaren Bild zusammen. Mit einem Schlag war ihr klar, was da an ihrem Unterbewusstsein genagt hatte.
    »Jetzt weiß ich auch, wo wir sind.«
    Schnell holte sie eine Landkarte aus der Sporttasche, die Gabe als Rucksack benutzte. Ihre Finger waren so steif vor Kälte, dass sie sie kaum auseinanderfalten konnte.
    »In Luftlinie sind wir nicht weit weg von der Mine«, erklärte sie. »Wir waren die ganze Zeit damit beschäftigt, zu fliehen, uns zu verstecken und zurück zur Straße zu kommen. Deswegen haben wir völlig den Überblick über die Geografie verloren.«
    Gabe beugte sich vor, um sich auf der Karte zu orientieren. »Du hast recht.«
    Die Forststraße erstreckte sich von Westen nach Osten hin auf in die Sierra Madre. Doch wegen des zerklüfteten Geländes machte sie dabei zahllose Kurven.
    Mit einer kalten Fingerspitze tippte Jo auf die Karte. »Hier ist die Lichtung, wo wir gestern geparkt haben und wo der Hummer angehalten hat.«
    Sie fuhr den Fußweg nach, auf dem sie und Gabe zur Mine gewandert waren. Er lief vor und zurück, bergauf und bergab, voller Serpentinen und steiler Höhenwechsel.
    »Wir haben den zweiten Kamm überquert, sind im Zickzack ganz nach unten gelaufen und über die Rinne, dann – parallel zur Forststraße – nach Osten bis zu dem Hang, der zur Mine hinaufführt. Insgesamt waren das bestimmt fast fünf Kilometer. Aber schau mal …«
    Die Forststraße folgte dem Flussverlauf. Von der Lichtung aus kletterte sie hoch hinauf. Jo erinnerte sich noch gut an die Serpentinen, die die Limousine vor dem Absturz durchfahren hatte. An das wechselnde Licht, das über den Hummer gezogen war, als sie durch Haarnadelkurven immer höher hinaufgelangten.
    Sie folgte der Straße auf der Karte. »Sie überquert den Fluss und dann noch mal – zwei Brücken also. Und drei Kilometer nach der Lichtung hat die Straße eine breite Schleife um hundertachtzig Grad gemacht, immer weiter rauf.«
    Auch das zeichnete sie nach.
    Gabe sah sofort, was sie meinte. »Die Straße geht über beide Brücken hoch und führt dann wieder zurück.«
    »Jetzt sind wir praktisch auf der anderen Seite der Mine.« Sie stand auf und deutete nach Norden. »Sie liegt direkt in dieser Richtung. Auf der Straße wären es mindestens zehn Kilometer. Aber wenn wir einfach die Berge überqueren, sind es höchstens eineinhalb Kilometer. Vielleicht sogar weniger.«
    Eine Abkürzung.
    Jo legte Peyton die Hand auf den Arm. »Bist du dir sicher, dass du es allein in deinem Versteck aushältst?«
    Peyton nickte schnell und angespannt.
    »In Ordnung.« Jo tippte auf die Karte. »Diese zwei Höhenkämme hier. Da sind die Strommasten. Sie sind mit einem schmalen Steg verbunden.«
    Gabe musterte sie. »Raus damit, was hast du vor?«
    »Wenn wir die Abkürzung zur Mine nehmen und die anderen rausholen, können wir auf dem Steg die Schlucht überqueren, um nach unten zu der Lichtung zu gelangen, wo ich gestern geparkt habe. Die Lichtung liegt unterhalb der zerstörten Brücke. Das heißt, die Gangster kommen da nicht mit dem Auto hin. Aber die Polizei von der anderen Seite.«
    Er sah aus, als wollte er sich eine naheliegende Bemerkung verkneifen.
    Also sagte sie es selbst. »Ich weiß, es ist ein Risiko. Aber das müssen wir eingehen. Den anderen bleibt nicht mehr viel Zeit.« Sie zögerte. »Uns übrigens auch nicht.«
    An seiner Schläfe schlug der Puls, als er sich noch einmal in die Karte vertiefte.
    »Wir können es schaffen«, sagte sie.
    Gabe zog sein Messer heraus. »Holen wir sie raus.«

52
    Die Gulfstream G5 flog über die Rollbahnschwelle und landete mit kreischenden Reifen. Im einsetzenden Dämmerschein der Hochwüste liefen rötliche Streifen über den östlichen Himmel. Peter Reiniger hielt sich fest, als der Jet mit

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