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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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konnten.«
    »Was für Hinweise hattet ihr denn?«, fragte Evan.
    »Die meisten führten ins Nichts.«
    »Du deckst doch jemanden, oder? Komm schon, was für Informationen hat das SFPD ?«
    »Sie wurden als interessant eingestuft, aber nicht als entscheidend. Bis jetzt.«
    »Ihr habt von Ratner gewusst?«
    »Ich nicht. Aber …«
    »Er ist gefährlich?« Tina trat um die Theke herum auf Tang zu. »Du hast es gewusst und Jo nichts davon gesagt?«
    Tang steckte die Hände in die Jackentaschen. Sie wirkte beherrscht und unnahbar. »Die Polizei hatte einen Hinweis auf eine mögliche – ich betone mögliche , das heißt spekulative, unsichere – Verbindung zwischen Wylies Auto und Ratner.«
    »Der Mercedes?«, rief Evan. »Was für eine Verbindung?«
    Als Wylies Wagen in einer Einkaufsmeile von Calexico entdeckt wurde, waren alle ausgeflippt in der Annahme, er könnte die mexikanische Grenze überquert haben, um aus den USA zu fliehen.
    »Von San Francisco nach Calexico sind es achthundert Kilometer. So weit kommt kein Mercedes mit einer einzigen Tankfüllung.« Tang rief ein neues Foto auf. »Neun Uhr abends am Tag von Wylies Verschwinden. Fernfahrerrast stelle an der I-5 in Bakersfield.«
    Es war ein Standbild aus einer Überwachungskamera. Mitten in der Aufnahme mit deutlich sichtbarem Kennzeichen stand Wylies schwarzer Mercedes.
    Im Auto war niemand. Doch auf den Minimarkt schritt ein Mann mit Kapuzenparka zu. Er war weiß und hatte eine Sonnenbrille auf. Mehr konnte Evan nicht erkennen.
    »Wir glauben, dass das Ratner ist«, ergänzte Tang.
    »Hat er mit Kreditkarte gezahlt?«
    »Bar.«
    »Wieso meint ihr, dass er es ist?«
    Tang klickte zum nächsten Foto: der Mann mit dem Parka an der Ladentheke. Beim Bezahlen für Benzin, Zigaretten und eine Packung Hostess Ho Hos.
    »Er hat Geld von dem Bankautomaten im Minimarkt abgehoben«, erklärte Tang. »Mit einer Karte, die Mrs. Ruby Ratner gehört.«
    Tina brachte die Kanne mit Kaffee. »Ihr habt ihn also eindeutig identifiziert?«
    »Nein. Diese Fotos sind kein Beweis. Aber sie haben un seren Verdacht erregt. Vor allem weil Ratner auf Bewährung frei ist und das Verlassen von San Francisco einen Verstoß gegen die Auflagen darstellt.«
    »Warum wurde er dann nicht verhaftet?«
    »Mrs. Ratner hat am gleichen Morgen ihre Kreditkarte als gestohlen gemeldet. Und sie hat ihm ein Alibi gegeben.«
    »Aber ihr habt gewusst, dass dieser Schwerverbrecher der Autodieb ist, und habt nichts unternommen? Und jetzt hat er vielleicht Jo was angetan?«
    Tang hob die Hand. »Tina, bis vor fünfundvierzig Minuten hab ich von alldem überhaupt nichts gewusst. Hab es erst nach deinem Anruf nachgeprüft. Auf jeden Fall kann ich jetzt mit viel größerer Sicherheit sagen, dass es aufgrund der Beweise, die Jo und Evan gefunden haben, sehr nach einer Verwicklung von Ruby Ratner in das Verschwinden von Wylie aussieht.«
    »Verwicklung? Er ist dafür verantwortlich«, fauchte Tina. »Und er treibt sich dort rum. Ihr müsst Jo finden.«
    »Wir haben keine Beweise dafür, dass Ratner Jo auch nur auf hundert Kilometer nahe gekommen ist.«
    Evan griff ein. »Aber du machst dir Sorgen, sonst hättest du doch nicht so genaue Nachforschungen über ihn angestellt.«
    Tangs Gesicht war angespannt. »Falls er an Wylies Verschwinden beteiligt war, ist das eine ganz schlechte Nachricht. So jemandem sollte man besser nicht begegnen, außer vielleicht bei einem überwachten Verhör. Wenn er Hand schellen trägt und an den Boden gefesselt ist.«
    Evans Magen zog sich zusammen. »Erzähl schon.«
    »Soll ich mit dem Banküberfall anfangen oder mit den Verstümmelungen?«

32
    Tina setzte sich an den Küchentisch und rieb sich die Schläfen. Evan schenkte allen Kaffee ein.
    »Ruben Kyle Ratner hat die Highschool abgebrochen und sich dem Rodeozirkus angeschlossen«, berichtete Tang. »Woll te mit dem Showreiten von ungezähmten Pferden sein Geld verdienen. Hat es aber nicht weit gebracht. Musste sich mit Kleindiebstählen über Wasser halten. Schließlich Wechsel zum Rodeo-Clown. Allerdings ist ein Rodeo-Clown kein Spaßmacher, sondern eher eine Art Stierkämpfer, der gestürzte Cowboys vor den Bullen schützt. Die Folgen waren schrecklich.«
    »Er hat die Stiere nicht von den gestürzten Reitern weggelockt?«, fragte Evan.
    »Doch, schon, aber irgendwie hat er immer einen Bogen zurückgeschlagen. Und wenn jemand niedergetrampelt oder aufgespießt wurde, fand er das amüsant.«
    »Ein richtiger Spaßmacher

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