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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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sie ihren Marsch.
    Z äh knirschend scharrte der Baumstamm über den feuchten Splitt. Mit abgeschalteten Scheinwerfern und funkelnden Heckleuchten mühte sich der Toyota, die umgestürzte Kiefer von der Forststraße zu ziehen. Das um die Anhängerkupplung gebundene Seil streckte sich mit hörbarem Ächzen.
    Auf der anderen Seite drückte Haugen mit der vorderen Stoßstange des Streifenwagens dagegen, um den schweren Baumstamm anzuschieben. Zentimeter für Zentimeter scheuerte das Holz über die Straße.
    Haugen winkte Stringer zu. »Weiter. Gleich hast du’s geschafft.«
    Schließlich rutschte der Baum knarrend zur Seite. Haugen gab das Okay-Zeichen und sprang aus dem Streifenwagen.
    Der Regen hatte endlich aufgehört. Doch noch immer war es stockfinstere Nacht. Er hörte den Fluss unten durch die Schlucht tosen. Das Gewitter hatte eine Sturzflut ausgelöst. Der Fluss war ein einziger Mahlstrom.
    Schnell lief er zum Pick-up und half Stringer, das Seil loszumachen.
    Die Forststraße war inzwischen fast unpassierbar. Durch die Gewalt des Regens waren Steine vom Hang gerutscht. Ganze Wasserfälle aus Schlamm hatten die Straße überschwemmt. Als sie keine Handbreit weit mehr sehen konnten, mussten er, Sabine und Stringer anhalten und warten, bis der Regenguss nachließ. Danach hatten sie wertvolle Zeit damit verschwendet, Schutt wegzuräumen und sich vorsich tig an unterspülten Straßenabschnitten vorbeizuschieben. Die umgestürzte Kiefer war der dritte Baum, den sie wegzerren mussten. Aber wenigstens konnten sie sich nun dem Ort nähern, wo der Hummer in die Schlucht gestürzt war.
    Schlimm war, dass Von sich nicht mehr auf seinem Handy meldete. Aber nicht alles war schlecht. Die Brücke war fort. Haugen hatte mit eigenen Augen beobachtet, wie das geröllführende Wasser über das Geländer fegte und die Brücke entzweiriss.
    Mit kalten Fingern fummelte er an den Knoten im Seil herum.
    Sabine trabte herüber. »Dane, wie willst du ohne die Brücke aus diesem Dreckloch kommen?«
    Er schaffte es nicht, die Knoten zu lösen. Stringer zog ein Schnappmesser, um sie durchzuschneiden.
    Haugen wandte sich zu Sabine um. »Dass die Brücke weggespült worden ist, ist gut für uns.«
    »Wie kommst du darauf?«
    Plötzlich ertönte ein Knall, dann schlängelte sich eine dünne Gestalt um seine Wade. Mit einem Aufschrei hüpfte er zurück und schlug mit dem Bein aus, um das Ding loszuwerden.
    »Wo ist es? Wo?«
    Stringer hob das Seil auf, das er gerade durchtrennt hatte. »Tut mir leid.«
    Haugen bekam schlagartig Sodbrennen und konnte kaum noch sehen vor Zorn. »Mach das nie wieder. Das hätte eine Lyraschlange oder eine Klapperschlange sein können. Ich hätte darauf schießen können. Und auf dich.«
    Sabine verschränkte die Arme. »Dane? Warum ist es gut?«
    Haugen strich sich die Haare glatt und marschierte mit pulsierenden Schläfen zum Streifenwagen. »Die Polizei schafft es in den nächsten Stunden nicht hierher durch. Wir haben die Wildnis für uns.«
    Ohne die Brücke konnte niemand zu ihnen vordringen. Kein Suchaufgebot vom Sheriff’s Office, keine Highway Patrol, niemand, der versuchen konnte, Autumn Reiniger zu befreien. Damit hatte Haugen freie Hand. Er stieg in den Streifenwagen und führte den aus drei Fahrzeugen bestehenden Konvoi weiter hinauf zur Schlucht.

43
    Mit vorsichtigen Schritten tastete sich Jo an der schrägen Bergwand entlang. Der Fluss unten machte einen ohrenbetäubenden Krach, trotzdem konnte sie Peytons Wimmern hören. Autumn führte das Pferd mit sicherer Hand, Lark und Noah schaukelten im Sattel. Jo hatte Mühe, Gabes Fußstapfen auf dem Weg zu folgen.
    Eigentlich gab es gar keinen Weg.
    Nur Steine, Kiefern, Hartriegelsträucher und den stechend kalten Wind auf der Haut. Die Wolken hatten sich verzogen. Wie weißes Eis blinkten die Sterne am Himmel.
    Hinter ihnen in der Tiefe der Nacht waren die Schreie verhallt. Aber sie hingen in der Luft wie Elektrizität, wie Geister, die über ihrer Schulter schwebten und sich jederzeit herabstürzen konnten. Irgendetwas lauerte da draußen. Und sie hatte das Gefühl, dass es näher kam.
    »Gabe, wir sollten vielleicht riskieren, mit der Taschenlampe zu leuchten.«
    »Noch nicht.« Selbst flüsternd klang seine Stimme angespannt. »Die Bäume hier sind nicht dicht genug, um das Licht zu verbergen. Warte, bis wir auf dichteres Laub stoßen. Dann kann ich vorauslaufen und einen Weg für uns finden.«
    Sie sah nur seine Silhouette, die sich vorsichtig über

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