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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Grauton und war streng nach hinten gekämmt, sodass es zu ihrer weißen Bluse, ihren Ohrsteckern und ihrem dezenten Make-up passte. Sie hatte stechende blaue Augen, einen festen Blick und sah mit einem kaum merklichen Lächeln in die Kamera.
    Hitchens nahm einen Anruf auf seinem Mobiltelefon entgegen. »Okay, das ist toll. Danke.« Er wandte sich Kessen zu. »Im Ort wurde am Sonntag in den frühen Morgenstunden ein Vauxhall Astra gesehen. Soweit wir wissen, gehört er keinem der Anwohner. Eine Zeugin ist sich ziemlich sicher, dass sie ihn bereits zuvor im Ort gesehen hat – und zwar ebenfalls spät in der Nacht.«
    »Irgendwelche Einzelheiten?«
    »Blau.«
    »Dunkelblau? Könnte er nicht auch schwarz gewesen sein, da es finster war?«
    »Nein. Hellblau, und er wurde unter der Straßenlaterne bei
der Telefonzelle gesehen. Wir haben kein Kennzeichen, aber es beginnt wahrscheinlich mit einem X, also handelt es sich nicht um ein neues Modell.«
    »Wissen Sie, Paul, bei diesem Fall sind wir darauf angewiesen, dass die Medien schnell mit an Bord kommen. Von diesem Haus führen keine offensichtlichen Spuren weg. Wir müssen einen Aufruf an die Bevölkerung richten, um den Fahrer dieses Astras ausfindig zu machen und jeden, der in den vergangenen achtundvierzig Stunden Kontakt mit Rose Shepherd hatte. Nein, in den vergangenen zwei Wochen. Mein Gott, keine Ahnung – jeden, der irgendwann in irgendeiner Form Kontakt mit ihr hatte, Punkt.«
    Cooper sah überrascht auf, als er hörte, dass der Detective Chief Inspector sich in der Öffentlichkeit ein wenig aufregte.
    Doch ihm war klar, was Kessen Sorgen bereitete. Nach jedem Mord waren die ersten vierundzwanzig Stunden die entscheidende Phase.Wenn man innerhalb dieses Zeitraums nicht auf eine eindeutige Spur stieß, musste man sich auf langwierige Ermittlungen einstellen – und die Chancen standen schlecht, dass der Fall erfolgreich zum Abschluss gebracht werden konnte. Dem Gerichtsmediziner zufolge war dieser Mord womöglich bereits vor vierzig Stunden geschehen, und es war keine einzige Spur in Sicht.
    Aber warum wurde Rose Shepherd von niemandem vermisst? Das war die Frage, die der Detective Chief Inspector bereits gestellt hatte. Und es war eine gute Frage.
    »Es gibt überhaupt kein Anzeichen dafür, dass jemand ins Haus eingedrungen ist«, sagte Kessen. »Abgesehen von dem offenen Fenster, an dem keine Spuren von Gewaltanwendung zu erkennen sind. Keine Werkzeugspuren, keine Beschädigungen. Richtig, Wayne?«
    Abbott hielt sich sein Telefon ans Ohr. »Und auch keine Fingerabdrücke«, sagte er. »Ich habe gerade ein Update bekommen. Die einzigen Abdrücke, die wir am Fenster gefunden
haben, stimmen mit denen des Opfers überein – und befanden sich auf der Innenseite.«
    »Und alle anderen Fenster im Haus sind fest verriegelt. Warum war dieses nicht ebenfalls geschlossen? Hat irgendjemand einen Vorschlag?«
    »Ja«, sagte Hitchens mit besorgtem Blick. »Weil jemand dieses Fenster benutzt hat, um aus dem Haus zu kommen. Ich habe allerdings keine Ahnung, wie er hineingekommen ist – ich kann nur vermuten, dass das Opfer ihn zur Eingangstür hereingelassen hat. Aber er muss auf diesem Weg geflüchtet sein.«
    »Wir sind im ersten Stock. Ist er am Abflussrohr der Regenrinne runtergeklettert?«
    »Wahrscheinlich.« Hitchens sah aus dem Fenster. »Hier gibt es gar kein Abflussrohr. Zumindest nicht in Reichweite.«
    »Und einen dichten Efeu? Einen Schlingknöterich?«
    »Nichts. Nur eine blanke Wand...« Hitchens zögerte. »Er muss gesprungen sein.«
    »Aus dieser Höhe?«
    »Ähm, ja.«
    »In diesem Fall müssten sich die Fingerabdrücke des Eindringlings am Fensterrahmen befinden, Paul, und vielleicht ein paar Fasern seiner Kleidung am Fenstersims. Außerdem müssten unten am Boden, wo er aufgekommen ist, ziemlich tiefe Fußabdrücke sein. Oh, und wir müssten nach einem Verdächtigen fahnden, der zwei gebrochene Beine und eine gebrochene Wirbelsäule hat.«
    Hitchens seufzte. »Also, welche Alternative gibt es?«
    Kessen ging zu ihm ans Fenster. »Es gibt nur eine andere Möglichkeit: Dass gar niemand in dieses Haus eingedrungen ist. Das Opfer wurde von draußen erschossen.«
    Hitchens starrte ihn an. »Vom Garten aus?«
    »Nein, sehen Sie – das wäre der völlig verkehrte Winkel. Die Schüsse müssen vom freien Feld abgefeuert worden sein.«
    »Aber das Fenster – warum war es offen?«

    »Wayne hat gesagt, dass sich auf der Außenseite keine Fingerabdrücke befanden.

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