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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Schüsse in rascher Abfolge«, sagte Detective Inspector Hitchens, als er die Einsatzbesprechung eröffnete. »Wir wissen, dass es sich nicht um ein Gewehr mit Repetierhebel gehandelt hat. Da bereits einer der Schüsse ausgereicht hätte, um sie niederzustrecken, muss der zweite Schuss unmittelbar auf den ersten gefolgt sein, um sie zu treffen, bevor sie zu Boden ging. Anderenfalls hätte sie sich bereits außer Sichtweite unterhalb des Fensterbretts befunden, wo sie ein zweiter Schuss unmöglich hätte treffen können.«
    Überall im Raum stellten Polizisten Fragen, und ihre Stimmen waren schwer zu unterscheiden.
    »Was ist mit dem dritten Schuss?«, wollte jemand wissen.
    »Wenn man einer ungefähren Flugbahn der Kugel von der Einschlagstelle zu dem Punkt auf dem Feld folgt, wo das Fahrzeug des Täters positioniert war, zeigt sich, dass der dritte Schuss etwa in derselben Höhe und im selben Winkel wie die anderen durch das offene Fenster gegangen ist. Mit anderen Worten, genau dorthin, wo das Opfer gestanden hatte. Der dritte Schuss wurde also vermutlich erst abgefeuert, als Rose Shepherd bereits fiel. Deshalb hat er sie verfehlt.«
    »Könnte das auch der erste Schuss gewesen sein und nicht der dritte? Ich meine, ein Fehlschuss, gefolgt von zwei Treffern, nachdem der Schütze das Visier richtig eingestellt hatte?«
    »Möglicherweise. Aber die anderen beiden Schüsse waren äußerst zielgenau. Ein Schuss in den Kopf und einer in die
Nähe des Herzens. Außerdem würde jeder instinktiv in Deckung gehen, wenn er ein Hochgeschwindigkeitsprojektil an seinem Kopf vorbeisausen hört.«
    Alle betrachteten die Fotos von Rose Shepherd mit einem dunklen Loch in der Brust und einem weiteren in der Nähe ihres linken Auges. Ihr rechtes Auge war geöffnet und starrte voller Verwunderung an die Decke.
    »Soweit wir es beurteilen können, tat diese Frau nichts dergleichen«, sagte Hitchens. »Allem Anschein nach haben die Kugeln sie getroffen, bevor sie überhaupt reagieren konnte. Aber wir werden natürlich noch die Meinung des Gerichtsmediziners einholen.«
    Der Detective Inspector hielt inne, doch es gab keine Fragen, deshalb fuhr er fort: »Wir haben einen vorläufigen Bericht der Teams, die die Anwohner befragt haben. Wir suchen nach einem blauen Vauxhall Astra, der am Sonntag in den frühen Morgenstunden in Foxlow gesehen wurde, ungefähr zum Zeitpunkt der Schüsse.«
    »Wurde er nur von einem Zeugen gesichtet?«
    »Nein, von zwei. Der Astra wurde gesehen, als er etwa um halb zwölf in den Ort fuhr, und dann noch einmal, als er ihn gegen drei Uhr morgens wieder verließ. Nachbarn glauben, zwischen zwei und vier Uhr morgens Schüsse gehört zu haben, aber im Moment können wir den Zeitraum, in dem der Mord stattgefunden hat, nicht weiter eingrenzen. Ich habe deshalb Unterstützung vom Geheimdienst angefordert. Wir brauchen eine Liste mit möglichen Tätern, zu denen der Modus Operandi passt.«
    »Wie sieht es mit kürzlich entlassenen Häftlingen aus?«
    »Das wäre eine Möglichkeit. Irgendwelche Vorschläge?«
    »Sie wissen ja, Sir, dass die Informationen, die wir vom Hauptquartier bekommen, nie auf dem neuesten Stand sind.«
    »Dann müssen wir eben die informellen Mechanismen nutzen«, sagte Hitchens.

    »Sie meinen, ›einen Freund anrufen‹?«
    »Ganz genau.«
    Im Raum waren einige ironische Lacher zu hören. Ja, manchmal waren die althergebrachten Methoden eben doch die besten, schienen sie zu sagen.
    Eine weitere Hand wurde gehoben. »Was wissen wir über das Gewehr, Sir?«
    »Tja, die Waffe haben wir noch nicht«, erwiderte Hitchens. »Aber wir haben ein paar Kugeln. Leider zerstört die Hitze, die beim Abfeuern eines Gewehrs entsteht, sämtliche DNA-Spuren auf der Munition. Trotzdem lohnt es sich manchmal, die Patronenhülsen unter die Lupe zu nehmen.«
    »Aber es gibt doch keine Hülsen.«
    »Doch, es gibt welche. Wir wissen nur noch nicht, wo.« Früher hätte Cooper sich bei einer Besprechung wie dieser in den hinteren Teil des Raumes gesetzt. Wenn man vorn Platz nahm, wurde womöglich von einem erwartet, dass man etwas beitrug, und er hatte nie das nötige Selbstbewusstsein gehabt, um das vor einer Schar von Leuten zu tun, von denen die meisten erfahrener waren als er. Wenn er eine Idee hatte, zog er es in der Regel vor, sie seinem Detective Sergeant oder dem Detective Inspector unter vier Augen zu unterbreiten, für den Fall, dass er eine verächtliche Bemerkung erntete.
    Heute stand er jedoch fast ganz

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