Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
Vom Netzwerk:
Wie üblich hatten Touristen in der ewigen Hoffnung auf ein wenig Glück Münzen ins Wasser geworfen. Das unerschütterliche Vertrauen in die magischen Kräfte des Wassers war ein Glaube, der offenbar alles überdauerte.
    Cooper fragte sich, ob Rose Shepherd dort am Samstag eine Münze hineingeworfen hatte. Sie schien eine Frau gewesen zu sein, die dringend Glück hätte gebrauchen können.
    Plötzlich stand ein Mann neben ihm.

    »Wollten Sie mich sprechen?«
    »Ja, wenn Sie sich auf unsere Aufrufe hin bei der Polizei gemeldet haben.«
    Cooper holte seine Dienstmarke hervor, doch der Mann würdigte sie keines Blickes.
    »Sie müssen mich bitte begleiten, während ich arbeite, weil ich etwas in Eile bin. Ich muss die Sicherheitsvorrichtungen und die Warnschilder überprüfen, solange noch keine Leute da sind.«
    »In Ordnung.«
    »Dann gehen wir da entlang.«
    »Bevor wir uns auf den Weg machen – ist das die Frau, die Sie am Samstag hier gesehen haben?«
    Der Mann warf einen Blick auf das Foto. »Ja, das ist sie. Es ist dasselbe Foto, das in der Zeitung war, oder?«
    »Ja, ich wollte mich nur vergewissern. Die Vervielfältigung ist manchmal ein bisschen unscharf.«
    Im Aquarium aalten sich Rotwangen-Schmuckschildkröten unter Halogenlampen auf einem Betonstrand. Es gab vegetarische Piranhas und Südamerikanische Wolfsfische, die mit graziös gekrümmten, schlanken Körpern schwammen, bereit, auf dem Landweg nach Wasser zu suchen, falls ihr Lebensraum austrocknete. In einem gläsernen Behältnis waren nur die Hände eines unsichtbaren Mannes zu sehen, der den Schlick vom Boden kratzte.
    »Sie kam am Samstagnachmittag gegen Viertel nach zwei herein. Lange ist sie nicht geblieben. Sie hat eine kurze Runde gedreht, dann ist sie ein paar Minuten beim Thermalbecken stehen geblieben.«
    »Wodurch sind Sie auf sie aufmerksam geworden?«
    »Na ja, es kommen nicht viele Leute allein hierher. Eine Frau um die sechzig? Sie hat harmlos gewirkt, aber man kann ja nie wissen.«
    »Also haben Sie sie im Auge behalten?«

    »Ganz diskret. Aus eigener Initiative.«
    »Was hat sie gemacht?«
    »Ziemlich genau das Gleiche wie Sie – sie ist bei der versteinernden Quelle stehen geblieben, dann ist sie hier durchgegangen und hat sich die Fische angesehen. Die Schmuckschildkröten haben ihr gefallen, wenn ich mich recht erinnere.«
    Er öffnete eine Tür, und sie traten aus der Hitze des Aquariums auf einen kühlen gefliesten Weg neben einem Becken im Freien.
    »Das hier sind die ehemaligen Bäder. Die Viktorianer glaubten, das Wasser würde Rheumatismus heilen. Das Becken wird noch immer von der Thermalquelle gespeist. Es hat konstante zwanzig Grad.«
    Cooper sah über den Rand des Beckens. Es war voller farbenfroher japanischer Fische und fetter Spiegelkarpfen.
    »Zwanzig Grad? Glückliche Fische.«
    »Die Dame blieb hier draußen eine Weile stehen. Ein paar Kinder haben die Fische gefüttert. Sehen Sie? An dem Automaten kann man für zwanzig Pence eine Schachtel Futter kaufen.«
    »Hat sie sich mit irgendjemandem unterhalten?«
    »Nein, sie hat nur zugesehen.«
    Trotz der Wassertemperatur war es hier draußen merklich kühler, da sich das Becken unter freiem Himmel befand, weil vom Dach nur noch ein paar rostige Träger übrig waren. Als Cooper nach oben sah, bemerkte er eine Kamera, die an der Wand befestigt und auf die Futterstation gerichtet war.
    »Sind Sie sicher? Stand niemand in ihrer Nähe? Oder hat sie an irgendjemandem besonderes Interesse gezeigt?«
    »Nur die Kinder.«
    Cooper wartete auf den roten und schwarzen Fliesen, während der Mann wegging, um eine Seitentür zu kontrollieren. Vom anderen Ende des Beckens war ein Platschen zu hören,
als ein größerer Fisch auftauchte. Und dann sah er, dass die Leute auch hier Münzen hineingeworfen hatten. Anstatt Futter für die Fische zu kaufen, hatten Besucher Zwanzig-Pence-Stücke ins Wasser geworfen, die schimmernd am Boden lagen.
    »Wir gehen dort hinaus. Durch die Hologramm-Galerie.«
    Einen Augenblick später war Cooper von Dunkelheit umgeben und stand vor einer Taschenuhr, die in der Luft zu schweben schien. Als er den Kopf bewegte, änderte sich die Zeit auf dem Zifferblatt. Die Zeiger sprangen von acht Minuten vor zehn auf sechs Minuten nach und dann auf Viertel nach. Beunruhigenderweise befanden sich die römischen Ziffern an der falschen Stelle. Er fragte sich, ob dies symbolische Bedeutung hatte. Sieh her, es ist später, als du denkst .
    »Bevor Sie fragen – hier

Weitere Kostenlose Bücher