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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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stockdunkel war. Ich rannte hinein und kam ungefähr ein halbes Dutzend Stufen nach oben. Aber dann war der Rauch plötzlich so dicht, dass ich nicht mehr wusste, wohin ich lief. Er war in meinen Augen und in meinem Hals, und ich versuchte, die Luft anzuhalten, schaffte es aber nicht. Mir wurde schwindelig. Ich ging auf alle viere. Ich wollte weiter, unbedingt. Aber ich habe nur noch eine Stufe geschafft.«
    »Und dann haben die Feuerwehrmänner Sie eingeholt und wieder aus dem Haus gezerrt?«
    »Ja, so war es.«
    Fry deutete auf seine Hände. »Woran haben Sie sich verbrannt, Mr. Mullen?«

    Er warf einen Blick auf die Verbände und machte ein finsteres Gesicht. »Ich bin mir nicht sicher. Am Treppengeländer, nehme ich an. Was hätte ich denn sonst anfassen sollen?«
    »Mit beiden Händen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Anscheinend.«
    Sie ließ ihn darüber einen Moment lang nachdenken. »Sie sind nicht in eines der Zimmer im Erdgeschoss gegangen? Ins Wohnzimmer zum Beispiel?«
    »Nein. Warum sollte ich? Ich wusste, dass meine Frau und meine Kinder im ersten Stock sind, in den Schlafzimmern.«
    »Wie konnten Sie sich da so sicher sein, Mr. Mullen?«
    »Herrgott noch mal, es war fast zwanzig vor zwei morgens. Wo hätten sie denn sein sollen, außer im Bett?«
    »Ihre Frau hätte vielleicht auf Sie warten können, bis Sie nach Hause kommen.«
    »Nein, das hat sie nie getan.«
    »Aller Wahrscheinlichkeit nach ist das Feuer im Wohnzimmer ausgebrochen. Als Sie das Haus betraten, muss Ihnen doch aufgefallen sein, dass der Rauch von dort kam.«
    »Und?«
    »Na ja, wir sind uns einig, dass Sie zu dem Zeitpunkt nicht klar denken konnten, also hätte es Ihr erster Instinkt sein können, zum Ursprung des Feuers zu gehen und zu versuchen, es zu ersticken. Oder Sie hätten befürchten können, dass Ihre Frau sich im Wohnzimmer aufhielt und dort versehentlich den Brand ausgelöst hatte.«
    »Ich habe an nichts von alldem gedacht«, widersprach Mullen. »Ich bin davon ausgegangen, dass sie oben sind. Ich hatte ein Bild im Kopf...«
    »Ja, ich verstehe. Dann sind Sie sich also ziemlich sicher, dass Sie nicht ins Wohnzimmer gegangen sind oder die Tür berührt haben?«
    »Ich bin mir sicher. Sehen Sie, ich verstehe nicht, warum Sie mir diese Fragen stellen.«

    »Um Möglichkeiten auszuschließen, Mr. Mullen. Das hilft uns, die Ursache des Feuers zu bestimmen.«
    »Was? Wollen Sie damit etwa sagen, dass es absichtlich entfacht wurde?«
    »Das ist eine der Möglichkeiten, die wir noch offenlassen müssen. Wir können nichts ausschließen, solange es nicht auf die eine oder andere Weise bestätigt worden ist. Deshalb ist es wichtig, Ihre Bewegungen zu rekonstruieren, Mr. Mullen. Falls die Brandinspektoren Beweise dafür finden, dass jemand in der Nacht des Feuers dieses Zimmer betreten hat, wissen wir, dass Sie es nicht waren, nicht wahr?«
    »Ja, das ist richtig. Aber...«
    »Machen Sie sich im Moment keine Sorgen. Ihnen geht sicher eine Menge durch den Kopf. Und geben Sie uns Bescheid, wenn wir Ihnen irgendwie helfen können. Hat man Ihnen psychologische Betreuung angeboten?«
    »Ja, das ganze Programm«, erwiderte Mullen ungeduldig.
    »Und haben Sie Verwandte in der Gegend, die Sie unterstützen können?«
    »Lindsays Eltern sind da. Mein Vater lebt in Irland. Ich weiß nicht, ob er herkommen wird. Es geht ihm in letzter Zeit selber nicht besonders gut, also wird er vielleicht nicht kommen können.«
    »Sonst gibt es niemanden in der Gegend?«
    Mullen schüttelte den Kopf. »Nur John.«
    »John?«
    »John Lowther. Mein Schwager. Aber Henry und Moira sagen, er wäre am Boden zerstört wegen Lindsay.«
    Fry stand auf. »Passen Sie auf sich auf, Sir. Wir halten Sie auf dem Laufenden.«
    Mullen sah zu ihr auf und war sichtlich beunruhigt, dass sie ging. »Ich habe den Rauchmelder regelmäßig getestet, wissen Sie. Er hat einwandfrei funktioniert.«
    »Ja, machen Sie sich deswegen jetzt keine Gedanken.«

    Mullen ließ sich wieder in sein Kissen sinken, als habe er eine Menge Energie in diese letzte Aussage gesteckt und sei jetzt völlig erschöpft. Fry entfernte sich leise, doch seine Stimme hielt sie auf.
    »Wir haben Luanne versprochen, mit ihr zum Lichterfestival in Matlock Bath zu fahren«, sagte er mit einem heiseren Flüstern. »Wissen Sie, mit der Bootsparade auf dem Fluss und dem Feuerwerk. Wir wollten mit allen Kindern hingehen, als Belohnung. Das Lichterfestival hat schon vor ein paar Wochen begonnen, aber wir wollten

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