Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live
vom Feuer nicht zerstört worden.«
»Das weiß ich auch nicht.«
»Weil keine da war, Ben. Die einzige Dose, die gefunden wurde, ist diese hier, und zwar in einer Mülltonne ein paar Häuser weiter. Und wenn das die richtige ist, ist sie nicht zufällig dorthin gelangt.«
Fry hatte eine Einsatzbesprechung mit dem verbliebenen Rest ihres Teams anberaumt. Sie warteten auf Murfin, der gerade ein Telefongespräch beendete, einen weiteren Absatz eines lebenswichtigen Berichts tippte und dabei versuchte, allen klarzumachen, dass er ohnehin schon zu viel Arbeit hatte.
»Also, im Rahmen der Ermittlungen zur Brandstiftung in der Darwin Street gibt es verschiedene Dinge zu erledigen«, sagte sie.
»Zum Beispiel?«, fragte Murfin.
»Wir müssen forensische Beweise vom Schauplatz des Feuers ranschaffen – vor allem aus dem Wohnzimmer. Brian Mullen schwört, dass er es in jener Nacht nicht betreten hat. Wenn wir irgendeinen Hinweis dafür finden, dass er doch drin war, nachdem das Feuer ausgebrochen war, können wir nachweisen, dass er lügt.«
»Okay.«
»Dann muss irgendjemand diesen Jed Skinner befragen. Das sollte sobald wie möglich geschehen, bevor Mullen auf die Idee kommt, Skinner zu kontaktieren, damit die beiden ihre Geschichten abgleichen können.«
»Das kann ich machen, wenn du möchtest«, bot Cooper an.
»Nein, lass Gavin zu ihm gehen.«
»Gut. Was kann ich dann tun?«
»Du kannst mich ins Krankenhaus begleiten. Ich würde gern deine Meinung zu Mr. Brian Mullen hören.«
»Tatsächlich?«
»Tu nicht so überrascht – das ist nicht das erste Mal, dass ich dich nach deiner Meinung frage, Ben.«
»Na ja...«
»Mullens Geschichte lautet, dass er vom Broken Wheel mit einem Taxi nach Hause gefahren ist, das ihn am Ende der Straße abgesetzt hat. Ich habe mich zwar schon mit Keith Wade unterhalten, dem Nachbarn von nebenan, würde aber gerne noch erfahren, worum es in dem Gespräch ging, das sie angeblich geführt haben. Wade muss gesehen haben, wie Mullen bei seinem fehlgeschlagenen Rettungsversuch ins Haus gerannt ist. Es wäre nützlich, wenn er auch zufällig gesehen hätte, wie sein Nachbar in der Straße ankam.«
»Mit dem Taxi?«
»Das wäre die nächste Sache...«
»Sollen wir den Taxifahrer ausfindig machen?«
»Genau. Lasst euch die Zeit bestätigen und die Orte, wo er Mullen abgeholt und wieder abgesetzt hat. Und dann wüsste ich gern, was aus Skinner geworden ist. Hat der Taxifahrer ihn vor dem Club gesehen? Haben er und Mullen sich vielleicht sogar ein Taxi geteilt?«
»Mich würde interessieren, ob Mr. Wade etwas über irgendwelche Probleme zwischen Mullen und dessen Frau weiß«, sagte Cooper. »Da sein Haus so nah an Mullens Haus steht, konnte er womöglich sogar hören, wenn sie sich gestritten haben.«
»Das sollten wir alle Nachbarn fragen«, sagte Fry. »Diskret natürlich.«
Cooper warf einen Blick auf die Karte, um die Entfernung
zwischen dem Brand und der Mülltonne zu überprüfen, in der die Dose mit Feuerzeuggas gefunden worden war.
»Übrigens sind das nicht die Shrubs«, sagte er und deutete auf die Karte. »Die Gegend wird so genannt, weil die Straßen die Namen von Büschen tragen.«
»Das weiß ich schon.«
»Tja, und seit wann ist Darwin ein Busch?«
»Das ist nah dran.«
»Nah? In evolutionärer Hinsicht oder was?« »Geographisch. Sieh mal, die Lilac Avenue ist gleich da drüben, keine dreihundert Meter entfernt. Und daneben ist der Myrtle Drive. Das ist doch wirklich kein Grund, so ein Aufhebens zu machen.«
»Niemand aus der Darwin Street würde behaupten, dass er in den Shrubs wohnt«, sagte Cooper. »So was ist den Leuten wichtig.«
Bevor sie aufbrachen, sah Cooper, dass die Spurensicherung auch zwei Müllsäcke voller Bekleidungsstücke zur Untersuchung aus dem Haus der Mullens mitgenommen hatte, obwohl niemand einen blassen Schimmer zu haben schien, was sie zu finden hofften. Manchmal wurde mit dem Sichern und Bergen ein wenig übertrieben.
»Oh, Sie sind wieder da«, sagte Brian Mullen, als sie sein Zimmer im Krankenhaus betraten. Seine Stimme klang inzwischen etwas besser, bis auf die leichte Tendenz, bei der letzten Silbe jedes Satzes zu quieken.
»Tut mir leid, dass ich Sie noch mal stören muss«, sagte Fry. »Das ist mein Kollege Detective Constable Cooper.«
»Haben Sie irgendwelche Neuigkeiten?«
»Wie bitte?«
»Sie wollten mich doch auf dem Laufenden halten.«
»Ach ja. Tja, ich fürchte, dafür ist es noch ein bisschen zu
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