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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Wie geht’s dem alten Sack? Ich hab ja immer eine Schwäche für ihn gehabt. «
    » Fit wie ein Turnschuh « , log Maggie. » Er lässt Sie schön grüßen. « Noch eine Lüge. » Können wir uns vielleicht irgendwo hinsetzen? «
    » Sie sind wahrscheinlich wegen Luke gekommen, nicht wahr? «
    » Ja, das stimmt. Ach, übrigens, nennen Sie mich ruhig Maggie. «
    » Und Sie? « , wandte Annie sich an McCabe. » Wie soll ich zu Ihnen sagen? «
    » McCabe reicht. «
    » Okay. Dann setzen Sie sich doch schon mal an den Ecktisch dort hinten. Ich hole uns was zu trinken. Was hätten Sie denn gerne? Bier? Wein? Oder was Stärkeres? «
    » Kaffee wäre gut « , sagte Maggie.
    » Zwei Kaffee « , meinte McCabe.
    » Was zu essen? Geht aufs Haus. «
    Die beiden lehnten dankend ab. Sie setzten sich, den Rücken zur Wand und den Blick auf die Eingangstür gerichtet, an den Tisch in der Ecke. Das Licht stammte überwiegend aus trüben Glühbirnen. Nur knapp unterhalb der Decke gab es ein paar schmale rechteckige Fensterschlitze. Eine Million Staubpartikel tanzten in den spärlichen Sonnenstrahlen, die dort hereindrangen.
    Annie kam zurück, stellte ein rundes braunes Tablett mit drei beigefarbenen Kaffeebechern und drei altmodischen, winzigen Glaskännchen mit Kaffeesahne auf den Tisch und setzte sich mit dem Rücken zur Tür. » Wo fangen wir an? «
    Maggie nippte an ihrem Kaffee. Frisch aufgebrüht und überraschend gut. » Sie haben mit Frank Boucher telefoniert « , sagte sie, » weil Sie sich Sorgen um Luke Haskell machen. Warum? «
    » Luke hat sich gestern Abend nicht blicken lassen. «
    » Warum genau macht Ihnen das Sorgen? « , wollte McCabe wissen.
    Annie lächelte. » Luke ist einer von meinen verlorenen Jungs. «
    » Verlorene Jungs? Wie die von Peter Pan? «
    » Genau. Nur dass ich nicht Tinkerbell bin. Es gibt sie in jedem Fischerdorf. Typen ohne Frau, ohne Familie, ohne einen Ort, wo sie hingehören – abgesehen von einer Kneipe, die dann zunehmend so etwas wie ein Zuhause für sie wird. In diesem Dorf kommen sie zu mir. Um ehrlich zu sein: Luke ist mein allererster verlorener Junge. Kommt seit dem Tag, als ich den Laden aufgemacht habe. Hier fühlt er sich heimischer als auf der Katie Louise oder sonst irgendwo auf der Welt. Meistens isst er hier auch zu Abend. Sonntags eigentlich immer. Am Samstag hat er noch zu mir gesagt, dass er auf jeden Fall vorbeikommen will. Wollte mir ein paar Hummer mitbringen, falls er genügend fängt. Die wollten wir dann bei mir oben essen. «
    » Haben Sie eine Beziehung mit Luke? « , wollte Maggie wissen.
    » Sie meinen, ob wir Sex haben? «
    » Genau. «
    » Das war im Lauf der Jahre mal so, mal so. In den letzten Jahren eher nicht mehr. Nur wenn wir beide scharf sind. Oder wenn die Einsamkeit an ihm nagt und er ein bisschen Trost braucht, den der Schnaps ihm nicht geben kann. Den kriegt er dann gerne von mir. Ich hab ja auch was davon. Sex habe ich jedenfalls schon viel zu lange viel zu wenig. «
    »Dann haben Sie also fest damit gerechnet, dass er am Sonntag vorbeikommt, aber er hat sich nicht blicken lassen?«
    » Genau. Weder zum Essen noch später. Ich habe Angst, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte. Vor allem seit ich das mit Pike und Donelda Stoddard gehört habe. «
    » Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen? « , wollte Maggie wissen.
    » Am Samstagabend. So gegen eins habe ich ihn nach Hause geschickt, als er noch selber laufen konnte. Hab ihm einen Schubs in die richtige Richtung gegeben. «
    » Mit ›zu Hause‹ ist die Katie Louise gemeint, nehme ich an? «
    » Richtig. «
    » Hat Luke viel getrunken? «
    » Das tun sie alle. «
    » Alle verlorenen Jungs? «
    » Ja. «
    » Wie betrunken war er, als er gegangen ist? «
    » Betrunken. Aber wie gesagt, er konnte noch gehen. «
    » Aber wenn Sie ihm noch einen Drink angeboten hätten, hätte er ihn angenommen? «
    » O ja. Alkohol ist seine größte Schwäche. «
    » Wissen Sie vielleicht, ob es jemanden gibt, der Streit mit Luke hat? Der ihn vielleicht sogar tot sehen wollte? « , erkundigte sich McCabe.
    » Tot? Sie glauben, dass Luke tot ist? «
    » Wir wissen es nicht. Das ist theoretisch einer der Gründe, warum jemand vermisst wird. «
    » Mein Gott, das kann ich mir nicht vorstellen. Wer hätte denn etwas davon, wenn Luke tot wäre? Er ist doch bloß ein harmloser Säufer. Kein Geld, das Gehirn halb versoffen, und soviel ich weiß, hat er auch nie was mit einer verheirateten Frau gehabt. Welchen Grund könnte es

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