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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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hinaus, Margaret, weiß ich aber auch, dass Sie nicht mehr für Carroll arbeiten. Sie haben also keinerlei dienstliche Befugnis. «
    » Nein, im Gegensatz zu Ihnen. Sie müssen mir einen Gefallen tun. Einen sehr dringenden Gefallen. Einen, der Ihrem Fall – vorausgesetzt, Sie vertreten tatsächlich die Anklage – die entscheidende Richtung geben könnte. «
    » Ich höre. «
    » Ich brauche eine Liste mit sämtlichen Verbindungsdaten von Stoddards Handy. Vor allem die Gespräche und Nachrichten mit, an oder von ihrer Schwester Tabitha – sowohl vor als auch nach Tiffanys Tod. «
    » Müssten Sean Carrolls Leute das nicht alles längst auf dem Schreibtisch haben? « Lunds Stimme klang misstrauisch.
    » Müssten sie eigentlich, ja. Aber genau das möchte ich gerne herausfinden. «
    » Fragen Sie Carroll. «
    » Ich möchte nicht, dass Carroll etwas davon erfährt. «
    » Warum nicht? «
    Maggie hatte keine Ahnung, wie Burt Lund reagieren würde, aber jetzt war wohl nicht der richtige Zeitpunkt, um um den heißen Brei herumzureden. » Ich habe Grund zu der Annahme « , sagte sie, » dass Sean Carroll für den Mord an Tiffany Stoddard verantwortlich ist. «
    » Das können Sie doch nicht ernst meinen. «
    » Das meine ich todernst. «
    Am anderen Ende der Leitung entstand ein langes, bedeutungsschwangeres Schweigen. Lund kannte Maggie gut genug, um zu wissen, dass sie nur aus einem einzigen Grund eine solche Anschuldigung äußern würde.
    » Glauben Sie dann etwa auch, dass er seine eigene Frau umgebracht hat? Und Laura Blakemore? «
    » Ja. «
    Wieder Schweigen.
    » Und auf welcher Grundlage? «
    » Das kann ich Ihnen im Moment noch nicht sagen. Vertrauen Sie mir, Burt. Es ist kein Witz. «
    » Haben Sie schon mit anderen über Ihren Verdacht gesprochen? «
    » Ja. «
    » Mit wem? «
    » Mit McCabe. Und mit Susan Marsh. «
    » Wenn ich Sie nicht so gut kennen würde, Savage, dann würde ich jetzt sofort auflegen. «
    » Tja, aber Sie kennen mich eben. Wenn ich Sie um die Verbindungsdaten bitte, dann habe ich einen stichhaltigen Grund dafür. Also bitte, Burt, können Sie mir besorgen, was ich brauche? Wenn ich danebenliege, hat dieses Gespräch nie stattgefunden. «
    Maggie hörte ein Seufzen am anderen Ende der Leitung. Ein tiefes Seufzen. » Also gut. Ich rufe Sie morgen früh an, sobald ich etwas herausgefunden habe. Also nachher, meine ich. « Damit legte er auf.
    Maggie ließ sich auf die Couch sinken. McCabe knipste das Licht aus. Tatsächlich schliefen sie beide wieder ein. Dieses Mal träumte Maggie nicht.
    Keine Stunde später wurden sie erneut von Maggies Handy geweckt. Sheriff John Savage bat sie, sich sofort auf den Weg nach Machias zu machen.

58
    Dienstag, 25. August 2009, 05.50 Uhr
    Downeast Community Hospital, Machias, Maine
    Es war eine ruhige Nacht in der Notaufnahme gewesen. Eine Sechsundachtzigjährige mit Verdacht auf Herzinfarkt, der keiner gewesen war. Ein Teenager mit einer Oxycontin-Überdosis. Und Frau Dr. Emily Kaplan, die einen Betäubungspfeil mit einer – wie Dr. Bill Brill hoffte – nicht tödlichen Dosis Etorphin in die Brust bekommen hatte. Das extrem starke Mittel wurde normalerweise zur Betäubung großer Wildtiere eingesetzt.
    Maggie und McCabe fanden Anya und Savage im Warteraum der Notaufnahme. Sie sahen besorgt aus und hielten einander an den Händen.
    » Wie geht es ihr? « , erkundigte sich Maggie.
    » Sie lebt « , meinte Savage. » Aber es war knapp. Einen Hauch zu wenig Gift im Pfeil. Vielleicht hat der Kerl nicht gewusst, wie groß sie ist. «
    Mit ihren eins neunzig und mehr als achtzig Kilogramm – überwiegend Muskeln – wog Em mehr als doppelt so viel wie der Rottweiler der Stoddards. Und annähernd zwanzig Kilo mehr als Maggie.
    » Dürfen wir sie sehen? «
    » Noch nicht. Brill ist gerade bei ihr. Und ein Tierarzt vom Maine Warden Service. Anscheinend gibt es gegen das Mittel ein Gegengift, und das geben sie ihr gerade. Der Tierarzt sagt, das müsste sie bald wieder auf die Beine bringen. «
    » Sie wird von einem Tierarzt behandelt? «
    » Er hat mehr Erfahrung mit dem Mittel als Brill oder die anderen Ärzte hier im Krankenhaus. Aber was mich viel mehr interessiert, ist Folgendes: Wenn der Kerl Em umbringen wollte, warum hat er sie dann mit einem Betäubungspfeil angeschossen? Warum nicht mit einer ganz normalen Pistole? Oder warum hat er nicht zumindest ausreichend von dem Zeug genommen? «
    Maggie überlegte. » Ich nehme an, er wollte sie nicht umbringen.

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