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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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muss ich die Schmerzen eben ertragen. Das Schlimmste im Moment ist, dass ich mich an die letzten dreißig Sekunden oder so nicht mehr erinnern kann, ganz egal, wie sehr ich mir das Hirn zermartere. Ich weiß noch, dass das Mädchen geschrien hat. Dann hat sie aufgehört, und irgendjemand ist zum Auto gelaufen. Danach ist alles schwarz. «
    » Er hat dich überfahren. Frontal. Er wollte dich umbringen und war wohl der Meinung, dass es geklappt hat. «
    » Ich habe wirklich nicht die geringste Erinnerung daran. Fühlt sich seltsam an, aber ich weiß, dass das für Patienten mit einem Hirntrauma ein durchaus gängiges Phänomen ist. Es nennt sich retrograde Amnesie. Trotzdem … Wenn man es am eigenen Leib erfährt, ist es echt komisch. Als hätte man ein schwarzes Loch im Gedächtnis. «
    » Kommt die Erinnerung denn irgendwann wieder zurück? «
    » Manchmal ja, aber nicht immer. Was ist mit dem Mädchen? Hat er sie umgebracht? «
    Maggie blickte ihre Freundin lange schweigend an, bevor sie ihr antwortete. » Ja. Er hat sie umgebracht. «
    » Wie? «
    » Mit einem Messer. « Dabei beließ sie es. Die grässlichen Einzelheiten brauchte Em nicht zu erfahren. Zumindest vorerst nicht.
    » Umgebracht. « Emily wiederholte das Wort und schüttelte den Kopf, als müsste sie überlegen, was es bedeutete. Danach lag sie ein paar Minuten lang nur da und starrte an die Decke. » Ich hätte sie retten können, weißt du? Retten müssen. «
    » Red keinen Blödsinn! Wie denn? «
    » Da gibt es ein Dutzend Möglichkeiten. Ich hätte sie einfach festbinden können, dann hätte sie die Praxis gar nicht erst verlassen. «
    » So etwas nennt man Freiheitsberaubung. «
    » Immer noch besser, als ermordet zu werden. «
    » Du hast doch gar nicht wissen können, was passieren würde. «
    » Und auch, nachdem sie gegangen war … Wenn ich nicht so viel Zeit verloren hätte, bloß weil ich nach diesen Tabletten gesucht habe … oder wenn ich schneller gerannt wäre. Oder wenn ich den Kerl nicht durch mein Geschrei auf mich aufmerksam gemacht hätte. Ich hätte ihm einfach still und leise eine verpassen müssen. «
    » Dann hätte er dich vielleicht ebenfalls umgebracht. Er hatte immerhin ein Messer. «
    » Kann sein. Versucht hat er’s ja. «
    » Sehr richtig. Aber du bist nicht verantwortlich dafür, was er Tiffany Stoddard angetan hat. Es ist nicht deine Schuld. «
    » Ich hätte sie retten können. «
    Maggie schüttelte den Kopf. Das war typisch Emily. Immer dachte sie, sie könnte alles in Ordnung bringen. Hielt es für ihre Aufgabe, die ganze Welt und jeden einzelnen Erdenbewohner zu retten.
    » Weißt du « , sagte Emily jetzt, » dieses Mädchen, Tiffany Stoddard, hat mir sogar erzählt, dass er sie umbringen würde. Zuerst habe ich ihr kein Wort geglaubt. Erst als ich sah, wie viel Angst sie hatte. Ich habe nur nicht damit gerechnet, dass es so schnell passieren würde. «
    » Hat sie gesagt, wer der Kerl ist? Der sie umbringen wollte? «
    » Nein, sie hat mir gar nichts erzählt. Weder ihren eigenen Namen noch seinen. Nicht, wo sie gelebt hat. Das weiß ich nur, weil ich gegen sämtliche Vorschriften verstoßen und ihren Rucksack durchsucht habe. Dabei habe ich ihren Ausweis und die Tabletten entdeckt. Hat die Polizei die Tabletten gefunden? «
    » Ja. In deiner Manteltasche. «
    » Na, super! Falls nur ein Bruchteil von dieser Geschichte bekannt wird, kann ich mir einen neuen Job suchen. Und zwar nicht als Ärztin. «
    » Sagen wir mal, es gab mildernde Umstände. «
    » Wo sind die Pillen jetzt? « , erkundigte sich Emily.
    » In einem Beweismittelschrank in Machias. Vielleicht erzählst du mir mal genau, wie sie in deine Tasche gekommen sind. Oder noch besser, erzähl mir die ganze Geschichte. «
    » Fragst du als Polizistin oder als meine Freundin? «
    » Gibt es da einen Unterschied? «
    » Eigentlich nicht. War nur so eine Frage. «
    » Die Antwort lautet: sowohl, als auch. Die State Police hat den Fall übernommen. Und ich bin auf halboffizieller Basis zur Unterstützung hinzugezogen worden. «
    » Okay. Schieß los. «
    » Wie oft verschreibst du Oxycontin? «
    Emily schüttelte den Kopf. » So gut wie gar nicht. Ich kann in meinen Unterlagen nachsehen, aber ich wette, es waren höchstens fünf, sechs Mal in den letzten vier Jahren. Und niemand bekommt es ein zweites Mal. Nicht im Washington County. Die Missbrauchsgefahr ist einfach zu groß. «
    » Okay, gut. «
    » Was noch? «
    Maggie dachte an Carrolls Worte. Es gibt

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