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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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damit fertigwird. Verdammt noch mal, sie hat geglaubt, dass sie mit allem fertigwird. «
    » Ich muss wissen, ob du für gestern Abend ein Alibi hast, Harlan. «
    » Moment mal, du fragst mich nach einem Alibi? «
    » Ja, genau. Dich. «
    » Soll das heißen, du glaubst, ich hätte Tiff umgebracht? «
    » Nein. Aber du hast eine sexuelle Beziehung mit ihr gehabt, und deshalb könnten ein paar andere Leute auf die Idee kommen. Deshalb frage ich dich hiermit, wo du zur Tatzeit gewesen bist. Das ist mein Job, Harlan. «
    » Arbeitest du etwa an dem Fall oder so? «
    » Ja, genau. Oder so. Ich unterstütze die State Police. Also, wo warst du gestern Abend? «
    » Hier. Hab Billard gespielt. Ich schätze mal, dass zwanzig Leute beschwören können, dass sie mich gesehen haben. «
    » Wann warst du ungefähr hier? «
    Er zuckte mit den Schultern. » Gegen zehn, halb elf. So ungefähr. Bin gegangen, als Tommy zugemacht hat. Gegen halb zwei. «
    » Und dann? «
    » Hab ich den Rest der Nacht im Bluebird Motel verbracht. «
    Maggie kniff die Augen zusammen. » Mit wem? «
    » Siehst du die kleine Blonde dort drüben, die Tamburin spielt? « Er nickte in Richtung der Band. » Sie heißt Francie Irgendwas. «
    Francie Irgendwas registrierte Harlans Blick und lächelte.
    » Ersatz für Tiff? «
    » Nicht mal annähernd. Eher ein One-Night-Stand. Und es könnte sein, dass sie nicht zugeben will, dass ich bei ihr im Bett war, weil sie nämlich einen Ehering trägt. «
    » Und was hast du getan, bevor du hierhergekommen bist? So zwischen acht und zehn? «
    » Da war ich zu Hause. Alleine. «
    » Hat Tiff dir gegenüber je den Namen Conor Riordan erwähnt? «
    Harlan brauchte länger, als gut gewesen wäre, bis er eine Antwort parat hatte. » Hör zu, Magpie, du bist meine Schwester, aber du bist eben auch bei der Polizei. Genau wie unser Alter. Und hier in der Gegend gibt es ein paar Leute, die mich alleine deswegen schon schief ansehen. Also bitte, mach mir das Leben nicht noch schwerer, als es ohnehin schon ist. «
    » Wer ist Conor Riordan, Harlan? «
    » Woher kennst du diesen Namen? «
    » Sagen wir mal, aus einer anonymen Quelle. Hat Tiff je von ihm gesprochen? «
    Er zögerte kaum wahrnehmbar. » Ja, hat sie. « Harlans Stimme war so leise, dass sie in dem Kneipenlärm kaum zu verstehen war. » Ein oder zwei Mal. «
    » Wer ist das? «
    » Der Mann, der niemals war. Der Mann, den niemand gekannt haben will. Tiff hat ihn gekannt. Aber jetzt ist sie tot. Und das, große Schwester, ist alles, was ich zu diesem Thema sagen kann. «
    » Was weißt du über Conor Riordan? «
    » Hör auf, mich zu löchern. «
    » Das kann ich nicht. «
    Harlan schüttelte den Kopf und stieß einen langen, tiefen Seufzer aus. Er nahm Maggies Hände in seine und sah ihr direkt in die Augen. » Tu uns beiden einen Gefallen, Magpie. Vergiss Conor Riordan. Bring dich nicht unnötig in Schwierigkeiten. Genieß die Stunden mit dem Alten, und dann fahr zurück nach Portland, und vergiss, dass du je etwas von Conor Riordan gehört hast. Ganz egal, wie gut du als Polizistin bist oder wie viele Kumpels du bei der State Police hast. Du bist meine Schwester, und ich liebe dich und will nicht, dass dir etwas zustößt. Oder noch schlimmer, dass du stirbst. «

26
    Sonntag, 23. August 2009, 00.51 Uhr
    Machias, Maine
    Das Licht einer einzelnen Lampe und die flackernden Bilder eines Footballspiels – allem Anschein nach die Red Sox – drangen durch das Wohnzimmerfenster nach draußen, als Maggie die Eingangstreppe zur Veranda hinaufstieg. Da es fast ein Uhr morgens war, musste es sich entweder um eine Wiederholung handeln, oder aber die Red Sox spielten auswärts, irgendwo an der Westküste. Sie spähte zum Fenster hinein. Das einzige Lebenszeichen war ein Paar bestrumpfte Füße in Größe 47, die über die Sofalehne ragten. Ihr Vater musste vor der Flimmerkiste eingeschlafen sein.
    Sie sah nach, ob der Schlüssel noch unter dem Geranientopf links neben der Haustür lag. Ja, da war er. Das hatte Anya nicht geändert. Zumindest noch nicht. Maggie schloss auf und trat ein.
    Ihr Vater lag angezogen und lang ausgestreckt auf dem Sofa. Die babyblaue Decke, die Joanne Savage vor Jahrzehnten einmal gehäkelt hatte, bedeckte seine untere Körperhälfte. Maggie schaltete den Fernseher aus und betrachtete das friedvolle Gesicht ihres Vaters. Das Licht der Stehlampe akzentuierte seine dunklen Augenringe. Es gab keinen Grund, ihn aufzuwecken, nur damit er nach oben gehen

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