Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
Vom Netzwerk:
Francie, die Tamburinistin, tatsächlich verheiratet war, dann würde sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht öffentlich aussagen wollen, dass sie mit einem Mann die Nacht verbracht hatte, den sie erst wenige Stunden zuvor kennengelernt hatte. Das täte zumindest ihrer Ehe alles andere als gut.
    Andererseits gab es nicht den geringsten Hinweis darauf, dass Harlan irgendetwas mit dem Mord zu tun hatte. Zumindest nicht, soweit Maggie wusste. Außerdem war sie sich sicher, dass die brutale sexuelle Gewalttätigkeit, die Stoddard über sich hatte ergehen lassen müssen, nicht Harlans Werk war. Nicht Harlans Werk sein konnte. Auf jeden Fall nicht, wenn sie von dem Harlan ausging, mit dem sie aufgewachsen war. Obwohl sie sich nicht sicher war, wie gut sie denjenigen kannte, der aus dem Irak zurückgekehrt war.
    Wenn aber ihr Bruder angeklagt und vor Gericht gestellt würde – ob nun unschuldig oder nicht –, dann würde jeder Rechtsanwalt, der sein Geld auch nur halbwegs wert war, seine Militärakte und die Möglichkeit einer PTBS ins Feld führen, um ihn zu belasten. Und ob sein Vater ihn in Schutz nehmen würde? Nicht einmal dafür konnte sie die Hand ins Feuer legen.
    Maggie kehrte zur Google-Startseite zurück und gab » Liz Carroll « , » Mord « , » Brandstiftung « und » Maine « ein. Deutlich weniger Treffer. Der interessanteste war der Artikel einer gewissen Tracy Carlin, Polizeireporterin beim Portland Press Herald. Darin ging es um den Tod von Sean Carrolls Frau und die anschließende polizeiliche Untersuchung. Carlin war, soweit Maggie wusste, eine alte Freundin von McCabe. Vielleicht konnte ihr Partner ihr doch behilflich sein. Sie würde ihn gleich morgen früh anrufen.
    Sie las sich den Artikel zwei Mal durch. Wenn eine verdeckte Ermittlerin im Zusammenhang mit einem aufsehenerregenden Drogenfall ermordet wurde, dann sorgte das bei den ermittelnden Behörden immer für eine Menge Wirbel, und so hatten die DEA ebenso wie die MSP alles darangesetzt, den Mörder zu finden. Oxycontin-Kleindealer waren in Massen aufgegriffen und stundenlang verhört, sämtliche bekannten Informanten befragt und ausgequetscht worden. Diejenigen, die Kontakt mit Liz Carroll gehabt hatten oder irgendetwas über den Drogendiebstahl in Kanada wussten, wurden unter Druck gesetzt und bedrängt, und manche bekamen sogar ein Angebot auf einen stillschweigenden Straferlass oder andere Vorteile, wenn sie dafür Einzelheiten über ihre Quellen und Kontaktleute preisgaben. Doch nur eine einzige brauchbare Spur wurde in dem Artikel erwähnt. Eine lokale Dealerin hatte Liz Carroll gegenüber geäußert, alles, was sie wusste, preisgeben zu wollen, sofern ihr dafür im Gegenzug Straffreiheit und die üblichen Schutzmaßnahmen für vertrauliche Informanten zugesichert würden. Doch leider war die anonyme Informantin irgendwann spurlos verschwunden. Ein paar Tage später war ihre zerstückelte Leiche in einem Müllcontainer hinter einer Wal-Mart-Filiale in Brewer aufgetaucht.
    Maggie klappte den Laptop zu, knipste das Licht aus und legte sich ins Bett. Kurz vor dem Einschlafen dachte sie an das Abendessen mit Sean Carroll und ertappte sich bei dem Gedanken, ob sich zwischen ihnen vielleicht – aber wirklich nur vielleicht – irgendetwas entwickeln könnte.

27
    Kaum war Maggie am nächsten Morgen aufgewacht, rief sie McCabe an. Es war sieben Uhr. Nachdem es drei Mal geklingelt hatte, bekam sie ein einziges Wort zu hören: » Was? « McCabes Stimme klang schlaftrunken.
    » Du hast noch geschlafen « , sagte sie.
    » Ja, genau, ich hab noch geschlafen. Was gibt’s? «
    » Wer ist denn dran? « , war im Hintergrund die verschlafene Stimme von McCabes Lebensgefährtin Kyra Erikson zu hören.
    » Warte mal kurz « , sagte McCabe. » Ich geh ins Wohnzimmer. «
    Sie wartete ab, bis sie seine Stimme wieder hörte.
    » Okay, schieß los. «
    » Hör zu, McCabe, es tut mir leid « , sagte sie. » Ich hätte nicht um diese Zeit anrufen sollen. Aber mittlerweile sieht es so aus, als könnte ich ein bisschen Unterstützung gebrauchen. «
    » Worum geht es? « Seine Stimme klang plötzlich wach.
    » Zuerst mal gebe ich dir ein paar Hintergrundinformationen. « Sie erzählte ihm alles, was sie gestern erfahren hatte. Ihre Gespräche mit den Stoddards und Emily. Ihre Besuche bei Sam Harkness in Roque Bluffs und im Musty Moose. Sie erzählte ihm von ihrem Gespräch mit Harlan, seiner Beziehung zu Tiff Stoddard und seiner Reaktion auf die Nachricht ihres

Weitere Kostenlose Bücher