Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todes. McCabe stellte ein paar Fragen, hörte ansonsten aber hauptsächlich zu.
    Schließlich kam sie auf ihr Abendessen mit Sean Carroll zu sprechen und darauf, was er zum Tod seiner Frau, zu Laura Blakemores Ermordung und über die kanadischen Drogen zu sagen gehabt hatte.
    » Okay. Was soll ich tun? « , wollte er wissen.
    » Als Erstes solltest du Tracy Carlins Artikel über Liz Carrolls Ermordung lesen. Würdest du dann mit ihr reden? Vielleicht weiß sie ja mehr über den Mord, als in der Zeitung stand. «
    Er versprach es ihr.
    Kaum hatte Maggie das Gespräch beendet, rief Terri Mirabito an.
    » War sie schwanger? « , platzte Maggie heraus.
    » Ja. Erst seit sechs Wochen, aber eindeutig schwanger. « Tiff Stoddard sei an massivem Blutverlust gestorben, hervorgerufen durch das Durchtrennen beider Halsschlagadern. » Sie muss innerhalb weniger Sekunden verblutet sein. Wenn der Killer bei der Tat vor ihr gestanden hat, dann muss er über und über mit Blut bespritzt gewesen sein. «
    » Hat sie sich gewehrt? «
    » Unter ihren Fingernägeln habe ich nichts gefunden. Aber das Kahnbein der rechten Hand war gebrochen. Ich vermute, dass er sie am Handgelenk gepackt hat, als sie ihn abwehren wollte. Er hat ihr die Hand verdreht und dabei den Knochen gebrochen. «
    » Die Mordwaffe? «
    » Ein scharfes Messer mit schmaler Klinge, keine zwei Zentimeter breit, beidseitig geschliffen. «
    Ob Harlan so eine Waffe besaß? Und wenn ja, ob er sie weggeworfen hatte?
    » Ich habe die DNA des Fötus schon ins Labor geschickt. Pines müsste in ein paar Tagen die vorläufigen Ergebnisse haben. Bis dahin solltest du ihm so viele Vergleichsproben schicken, wie du hast. Joe schickt seine Ergebnisse auch ans FBI , damit die sie mit ihren Datenbanken abgleichen können. «
    » Gut. Du kannst Joe ausrichten, dass ich ihm zwei Speichelproben schicke « , erwiderte Maggie. » Eine von einem Mann, der definitiv Sex mit Stoddard gehabt hat. Und eine von mir. «
    » Wieso von dir? « , wollte Terri wissen. » Ich bin mir ziemlich sicher, dass du nicht der Vater von Stoddards Baby bist. «
    » Nein, aber mein Bruder vielleicht. Und wenn mich nicht alles täuscht, dann ist ein Abgleich auch mit meinem Speichel möglich. «
    » Das stimmt « , meinte Terri. » Maggie, es tut mir leid, das zu hören. «
    » Ja, mir auch. Joe soll sich so schnell wie möglich an die Arbeit machen. Ruf mich an, sobald er die vorläufigen Ergebnisse hat. «
    Nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, ging Maggie in die Küche hinunter und schenkte sich einen Becher Kaffee ein. Savage saß am Tisch und blätterte einen Stapel Sonntagszeitungen durch, ohne auf Emmett Ganzer zu achten, der einen Meter entfernt auf dem Bildschirm des winzigen Fernsehers zu sehen war. Der Ton war abgestellt.
    Maggie drückte auf die Lautsprechertaste, und sofort war Ganzers Stimme laut und deutlich zu hören: » … noch nicht kommentieren. Wie ich bereits gesagt habe: Die Ermittlungen stehen erst am Anfang. «
    » Was ist das denn? « , sagte sie und neigte den Kopf in Richtung Fernseher.
    » Die erste Pressekonferenz « , erwiderte Savage, ohne den Kopf zu heben. » Gestern Nachmittag. Carroll hat allen einen Maulkorb verhängt, darum konnte Emmett nicht viel sagen. Nur eine grobe Beschreibung des Opfers und des Tatorts und anschließend kein Kommentar, keine konkreten Verdächtigen und sachdienliche Hinweise bitte an die nächste Polizeidienststelle, bla, bla, bla. «
    Maggie schaltete den Fernseher wieder auf stumm und steckte zwei Brotscheiben in den Toaster.
    » Wie kommt es, dass Ganzer dort sitzt und nicht Carroll? Es heißt doch immer, dass er so wahnsinnig gerne im Mittelpunkt steht. «
    » Carroll will der Star sein, nicht die Vorgruppe. Er kommt erst auf die Bühne, wenn er etwas Entscheidendes verkünden kann. Ta-daa, eine Festnahme! Das ganze Vorgeplänkel überlässt er seinen Ersatzleuten – wie zum Beispiel Ganzer. «
    Maggie schmierte Butter auf ihren Toast, und Savage wandte sich wieder seiner Zeitung zu. Maggie zog die anderen Zeitungen darunter hervor. Der Mord an Tiff Stoddard war der Aufmacher sowohl im Press Herald als auch in der Bangor Daily News. Sogar im Boston Globe hatte er es auf die erste Seite geschafft, allerdings nur auf die untere Hälfte. » Studentin im östlichen Maine brutal erstochen. Zusammenhang mit Drogengeschäften vermutet. « Kaum Einzelheiten. Ihr Vater wurde zwei Mal zitiert mit den Worten, dass das Sheriffbüro der State Police