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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Dadurch wird es Carroll noch schwerer fallen, dich weiter im Team zu behalten. «
    » Ich weiß. «

28
    Sonntag, 23. August 2009, 09.30 Uhr
    Portland, Maine
    Der siebenstöckige Backsteinklotz am oberen Ende der Exchange Street beherbergte seit seiner Errichtung und der pompösen Einweihungsfeier des Gebäudes im Jahr 1923, zu den glorreichen Zeiten des Print-Journalismus, die Zentrale des Portland Press Herald.
    Damals wie heute wurde die Zeitung von lokalen Machtzentren umgeben, wie sie beeindruckender nicht sein könnten. Wenn die Journalisten und Redakteure auf der einen Seite zum Fenster hinaussahen, blickten sie auf das hundert Jahre alte Jugendstil-Rathaus. Auf der anderen Seite konnten sie die klassizistischen Umrisse des Federal Court House und des etwas einfacher gestalteten Schwestergebäudes des Cumberland County Court erkennen. Die Polizeizentrale in der Middle Street 109 lag auch nur zwei Querstraßen entfernt.
    An einem Sonntagvormittag um diese Uhrzeit fand Detective Sergeant Michael McCabe problemlos einen freien Parkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Er überquerte die Straße und betrat das Gebäude. Eine attraktive Blondine Ende dreißig erwartete ihn am Fuß der schmalen Treppe. Sie küssten sich zur Begrüßung züchtig auf die Wangen.
    McCabe und Tracy Carlin waren während seines ersten Jahres in Portland ein paarmal miteinander ausgegangen. Sein VK -Jahr, wie er es nannte. Vor Kyra. Er und Tracy hatten sich auf Anhieb gut verstanden, und sie waren einander schnell und unkompliziert nähergekommen. Beide mochten alte Filme und guten Scotch. Beide waren alleinerziehende Eltern einer Tochter. Und beide hatten eine schmutzige Trennung und Scheidung durchlitten, nachdem sie von ihren jeweiligen Expartnern immer wieder betrogen worden waren.
    Vielleicht hätte sich alles ganz unkompliziert und ohne großes Nachdenken ergeben, und sie hätten sich auf eine ernsthafte Bindung einlassen können, wäre nicht McCabe während eines Kunstrundgangs – immer am ersten Freitag des Monats – zufällig in die North Space Gallery geraten und hätte eine wunderschöne Künstlerin namens Kyra Erikson kennengelernt.
    Nachdem Kyra ins Spiel gekommen war, war McCabe und Carlin ziemlich schnell klar geworden, dass eine Liebesbeziehung nicht mehr infrage kam und Freundschaft die bessere Option war. Diese Freundschaft hatte seither Bestand, und sie trafen sich gelegentlich zum Mittagessen, auf einen Drink oder auch, wenn es im gegenseitigen Interesse lag, um die eine oder andere nützliche Information auszutauschen. Immer diskret. Immer inoffiziell. Niemals berechnend. Als McCabe Carlin angerufen hatte, hatte er ihr gesagt, dass dies ein solches Treffen werden sollte.
    » Er gehört zu mir, Harry « , rief Tracy dem älteren Herren am Tresen des Sicherheitsdienstes zu. Er nickte und winkte McCabe durch. Carlin brachte ihn in die Redaktion im ersten Stock. Die ganze Etage war ein einziges Labyrinth aus kleinen Büroabteilen. Die wenigen abschließbaren Büros, die sich an einer der Wände entlangzogen, gehörten dem Chefredakteur und den Herausgebern. McCabe folgte Carlin bis in ihr Abteil. Sie zog einen zweiten Stuhl an ihren Schreibtisch.
    » Wie geht es dir, Tracy? « McCabe hatte sie seit etlichen Monaten nicht mehr gesehen. » Gefällt dir das neue Ressort? « Sie war seit Kurzem nicht mehr für die Polizeiberichte zuständig, sondern für das politische Geschehen im Bundesstaat.
    » Ja. Der einzige Nachteil ist, dass ich ständig nach Augusta fahren muss, aber abgesehen davon läuft es prima. Besonders seitdem Ronnie so alt ist, dass sie keinen Babysitter mehr braucht. Aber du bist bestimmt nicht hierhergekommen, um Small Talk zu betreiben. Also, was kann ich für dich tun? «
    McCabe sah sich um. Der große Redaktionssaal war fast leer – aber nur fast. Drei weitere Tische waren mit Journalisten besetzt. Zwei saßen über ihre Computer gebeugt da und tippten – vermutlich ihre Artikel für die Montagsausgabe. Der dritte war Charlie Issacs. Er war für Portlands Kunstszene zuständig. Er saß zurückgelehnt auf seinem Stuhl, hatte die Füße auf den Tisch gelegt und telefonierte angeregt. Als er McCabe bemerkte, winkte er ihm zu. McCabe winkte zurück.
    » Können wir uns irgendwo unter vier Augen unterhalten? « , wandte er sich an Tracy.
    Sie neigte den Kopf zur Seite, blickte ihn fragend an, dann nickte sie. » Na, klar. « Sie stand auf und betrat ein leeres Büro. Es gehörte Joe Fields,

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