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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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logistische und personelle Hilfe angeboten habe und bereits dabei sei, sie in jeder erdenklichen Weise zu unterstützen. Jena Sculley, eine der Jugendlichen, die die Leiche gefunden hatten, schilderte den Schauplatz in etwas ausführlicheren Worten. Emily wurde erst im vierten Absatz erwähnt: » Bei einem weiteren Vorfall im Zusammenhang mit diesen Ereignissen wurde eine ortsansässige Ärztin, Frau Dr. Emily Kaplan, vom mutmaßlichen Mörder auf der Flucht angefahren und schwer verletzt. Warum Frau Dr. Kaplan sich zu diesem Zeitpunkt am State Park aufhielt, konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. Sie befindet sich momentan im Eastern Maine Medical Center in Bangor. Ihr Zustand ist stabil. Nach Aussage einer Sprecherin des Krankenhauses ist sie zwar schwer verletzt, schwebt jedoch nicht in Lebensgefahr. Auf die Frage nach einer möglichen Verbindung zwischen dem Mord und dem aufsehenerregenden Oxycontin-Diebstahl, der sich im vergangenen Winter in Kanada zugetragen hat, äußerte Detective Ganzer lediglich, dass man eine solche Verbindung weder bestätigen noch ausschließen könne. «
    Neben dem Artikel war ein Foto von Tiffany Stoddard abgedruckt. Es wirkte förmlich wie der Ausschnitt aus einem Highschool-Jahrbuch.
    Savage hob den Blick. » Wann bist du denn gestern Abend nach Hause gekommen? «
    » Gegen eins ungefähr. Schläfst du öfter auf dem Sofa? «
    » Ab und zu. Wenn ich mal eingeschlafen bin, dann hat es keinen Sinn, mich zu wecken, das hat Anya mittlerweile kapiert. Ich werde dann bloß sauer. Meine Prostata ist auch nicht mehr die jüngste, darum muss ich ohnehin mindestens ein Mal pro Nacht raus. Und dann gehe ich eben anschließend nach oben und lege mich ins Bett. Gestern war das so gegen drei. Bist du irgendwie weitergekommen? «
    » Ich habe mit Harlan gesprochen. «
    » Hast du ihm von dem Krebs erzählt? «
    » Nein. Noch nicht. Es war nicht der richtige Zeitpunkt. «
    » Worüber habt ihr dann gesprochen? «
    » Über den Mord. Es hat sich rausgestellt, dass Harlan was mit Tiff Stoddard hatte … «
    Maggie war klar, dass Savage darüber alles andere als erfreut sein würde. Und sein Gesichtsausdruck sprach Bände.
    » Hast du’s Carroll schon gesagt? «
    » Nein. «
    » Aber du wirst es ihm sagen. «
    » Natürlich. Ich habe keine andere Wahl. Harlan hat mit dem Opfer geschlafen, darum gehört er automatisch zum Kreis der Tatverdächtigen. Carroll wird ihn zum Verhör einbestellen, und er wird garantiert nicht von mir verhört werden, darauf kannst du Gift nehmen. «
    » Gottverdammt noch mal « , sagte Savage und ließ die zusammengefaltete Zeitung laut auf den Tisch knallen. » Das ist ja mal wieder großartig. Die Presse wird sich mit dem größten Vergnügen darauf stürzen. Ich sehe die Schlagzeilen schon vor mir: ›Drogenmord! Sohn des Sheriffs und Bruder einer Ermittlungsbeamtin unter Tatverdacht!‹ «
    Er seufzte tief. Starrte ausdruckslos zum rückwärtigen Fenster hinaus. Dann wandte er sich an Maggie und stellte ihr die naheliegende Frage: » Hältst du es denn für möglich, dass er es getan hat? «
    » Nein. «
    » Ist das einfach nur Loyalität? «
    » Ich weiß nicht. Kann sein. Derjenige Harlan, den wir aus seiner Kindheit kennen, hätte so etwas niemals tun können. Er ist keinem Streit und keiner Schlägerei aus dem Weg gegangen, keine Frage, aber er war weder pervers noch ein Sadist. Und derjenige, der Tiff Stoddard abgeschlachtet hat, war beides. «
    » Es heißt ja immer, dass der Krieg die Menschen verändert « , meinte Savage. » Dass sie traumatisiert werden. Ich habe das nie persönlich miterlebt. War zu jung für Korea. Zu alt für Vietnam. Deine Mutter war sich jedenfalls hundertprozentig sicher, dass der Krieg Harlan verändert hat. Und in den Zeitungen und im Internet liest man ja ständig irgendwas über Irak-Veteranen, die wieder nach Hause kommen und entweder andere oder aber sich selbst umbringen. «
    » Ja, stimmt, ich habe gestern Abend auch noch ein bisschen was darüber gelesen. Harlan hat mir erzählt, dass er im Irak dreiundzwanzig Menschen getötet hat. Einen davon im Nahkampf, mit dem Messer. Das muss einen Menschen doch verändern und womöglich schwere Schäden hinterlassen. Wie ein Granatsplitter im Hirn auch. Trotzdem – es gibt keinen einzigen schlüssigen Beweis dafür, dass er etwas mit diesem Mord zu tun hat. «
    » Hat er ein Alibi für die Tatzeit? «
    » Ja und nein. « Sie erzählte ihrem Vater, was Harlan dazu gesagt hatte.
    »

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