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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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State Police erfahren hatte. Ich musste versprechen, den Namen auf keinen Fall preiszugeben. Und ich habe nichts darüber geschrieben, weil ich nirgendwo eine Bestätigung dafür bekommen konnte, dass die Information tatsächlich zutreffend war. Vielleicht wollte der Informant ja auch nur sein eigenes Süppchen kochen. Aber selbst falls das, was er mir anvertraut hat, der Wahrheit entspricht, wage ich nicht zu beurteilen, wie wichtig diese Wahrheit ist. Oder was sie mit dem Fall Stoddard zu tun haben könnte. «
    » Kannst du mir verraten, was er gesagt hat? «
    » Du weißt bestimmt besser als ich, dass die Ermittler nach dem Mord an einer verheirateten Frau immer als Erstes den trauernden Ehemann unter die Lupe nehmen. Und wenn er kein wasserdichtes Alibi hat, dann setzen sie ihn ganz oben auf die Liste der Verdächtigen. Sean hatte ein wasserdichtes Alibi … «
    » Er war bei einer Observation, und zwar die ganze Nacht über. Das hast du geschrieben. «
    » Das war die offizielle Version, ganz genau. Aber du bist doch der Mann mit dem fotografischen Gedächtnis. Also kannst du dich bestimmt auch an den Anfang meines Satzes erinnern. «
    McCabe hatte sofort die Worte vor Augen, die er vor etlichen Stunden auf seinem Computer gelesen hatte. » ›Nach Angaben der ermittelnden Beamten der State Police …‹ « , sagte er.
    » Ganz genau, Michael: ›Nach Angaben der ermittelnden Beamten der State Police …‹ «
    » Willst du etwa behaupten, dass die Ermittler der State Police gelogen haben? Dass sie womöglich irgendetwas vertuschen wollten? «
    Carlin nahm einen langen, tiefen Zug. » Was ich sagen will, ist, dass meine Quelle bei der Maine State Police – zugegebenermaßen jemand, der Sean nicht ausstehen kann und ihm seinen Erfolg neidet – mir unter dem Siegel der absoluten Verschwiegenheit anvertraut hat, dass Sean zwar ein bombensicheres Alibi für diese Nacht hatte, dass er aber keineswegs bei einer Observation war. «
    » Und woher weiß deine Quelle das? «
    » Weil diese Quelle ebenfalls bei der Observierung war. Und weil sie die ganze Nacht alleine dort herumgesessen hat. «
    » Und wo war Sean? «
    » Nach Angaben ebendieser Quelle … «
    » Die ihr eigenes Süppchen kocht und Sean Carroll nicht ausstehen kann? «
    » Genau. Nach Angaben dieser Quelle hat Sean die Nacht im Bett einer Frau verbracht, mit der er nicht verheiratet war. Meine Quelle hat diese Tatsache seinen Vorgesetzten gemeldet, und die Ermittler haben die Frau auf der Grundlage absoluter Vertraulichkeit befragt. Sie hat, wenn auch zögernd, zugegeben, dass er tatsächlich bei ihr war. Er hat die Wohnung erst verlassen, als sie von einem Telefonanruf geweckt wurden – so gegen fünf Uhr morgens. Da erst hat Sean von dem Feuer erfahren. Er ist aus dem Bett gesprungen, hat sich angezogen und war ungefähr zwanzig Minuten später vor Ort, angeblich direkt von der Observierung. «
    » Besteht die Möglichkeit, dass die Frau gelogen hat? «
    » Das glaube ich kaum. Sie ist nicht der Typ. Abgesehen davon hatte sie mit diesem Geständnis nichts zu gewinnen und eine Menge zu verlieren. «
    » Hast du auch selbst mit ihr gesprochen? «
    » Sie hat sich geweigert. Wollte weder offiziell noch inoffiziell das Geringste mit mir zu tun haben. «
    » Dann behauptest du also, dass die Beamten, die Liz Carrolls Mord untersucht haben, die Geschichte mit der Observierung lanciert haben, um Seans Karriere nicht zu gefährden? «
    » Ja. Seans Karriere und die der Frau ebenfalls. «
    » Wer war die Frau? Und wer war der Polizist, der dir das Ganze erzählt hat? «
    Carlin nahm noch einen tiefen Zug. Blies den Rauch zum Fenster hinaus. » Das möchte ich lieber nicht sagen. «
    » Niemand wird erfahren, dass du geredet hast. «
    Carlin blieb stumm.
    » Wenn ich mich recht entsinne, Tracy « , sagte McCabe, » dann bist du mir im Moment ein, zwei Gefälligkeiten schuldig. Wenn du mir den Namen sagst, dann betrachte ich das alles als erledigt. Dann ist es umgekehrt, und ich bin dir was schuldig. Und außerdem kannst du vielleicht mithelfen, einen Mörder zu fangen. «
    Tracy drückte ihre Zigarette an einem der gelben Backsteine direkt vor dem Fenster aus. Wickelte den erloschenen Stummel in ein Papiertuch und warf ihn in Joe Fields’ Papierkorb. Sie seufzte. » Weißt du was, McCabe? Ich sag es dir. Nicht weil ich dir einen Gefallen schulde oder etwas von dir erwarte, sondern weil – falls hier wirklich etwas vertuscht werden soll – irgendjemand Licht

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