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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Telefon und wählte eine Nummer. » Emmett? Hier Carroll. Hör zu, ich komme ein paar Minuten später. Könntest du die anderen bitten, so lange zu warten? Ich bin da, so schnell ich kann. Danke. «
    » Wollen Sie mich jetzt von dem Fall abziehen? « , wiederholte Maggie ihre Frage.
    » Was glauben Sie denn? «
    » Ich glaube, es wäre verrückt, das nicht zu tun. «
    » Das sehe ich genauso. Also sind Sie hiermit raus. «
    » Werden Sie sich bei der Staatsanwaltschaft beschweren, wenn ich nicht sofort abreise? «
    » Ich weiß es nicht. Vielleicht. Sie haben hervorragende Beziehungen vor Ort, und das macht Sie ohne Zweifel zu einer wertvollen Informationsquelle. Mein Gefühl sagt mir, dass Sie mehr über die ganze Affäre herausfinden können als Ganzer oder jeder andere meiner Leute. «
    Damit hatte er auf jeden Fall recht. Tommy Flynn hätte garantiert niemandem außer ihr etwas über Harlans Beziehung zu Tiff Stoddard erzählt.
    » Also, ich denke, wir machen Folgendes « , fuhr Carroll fort. » Sie schnüffeln weiterhin ein bisschen herum. Nutzen Ihre Kontakte. Stellen die eine oder andere Frage. Aber diskret. Sie lassen Ihre Dienstmarke stecken und behaupten auch nicht, dass Sie für uns arbeiten. Das tun Sie nämlich nicht. Halten Sie mich einfach auf dem Laufenden, und ich verrate niemandem, woher ich meine Informationen habe. Weder dem Staatsanwalt noch meinem Chef. Und Ihrem Chef ebenso wenig. «
    » Mit anderen Worten, Sie wollen mich zu Ihrem persönlichen Spitzel machen. «
    » Der Ausdruck ›Informantin‹ wäre mir lieber. «

30
    Sonntag, 23. August 2009, 11.55 Uhr
    Whiting, Maine
    Sonntags schlief Harlan meistens länger. Vor allem dann, wenn er alleine schlief, und das tat er an diesem Sonntag. Der Elektrowecker neben seinem Bett zeigte kurz vor zwölf, als er sich zum dritten Mal umdrehte, um noch ein bisschen weiterzuschlummern. Da hörte er das Motorbrummen eines Autos, das vor dem heruntergekommenen Wohnwagen hielt, der jetzt seit vier Jahren sein Zuhause war.
    Da Harlan keinen Besuch erwartete, sprang er aus dem Bett und schnappte sich seine geladene M40 A3. Das Scharfschützengewehr, das er aus dem Dienst beim Marine Corps mitgebracht hatte, lag immer in Reichweite. Es besaß einen Zylinderverschluss und musste nach jedem Schuss durchgeladen werden. Doch Harlan hatte schon vor langer Zeit die Erfahrung gemacht, dass er selten, ja eigentlich nie, mehr als einen Schuss benötigte. Jedenfalls nicht, solange er es mit nur einem Ziel zu tun hatte.
    In Unterwäsche machte er die Tür auf und richtete das Gewehr auf einen breitschultrigen Kerl mit kantigem Kinn, Bürstenhaarschnitt und einem kleinen Bauchansatz. Der Kerl starrte Harlan aus kleinen Schweinsäuglein an. Er trug Jackett und Krawatte. Damit war für Harlan klar, dass es sich nur um einen Bullen oder einen Bibelfreak handeln konnte. Vom Aussehen her tippte er auf Bulle.
    » Wer sind Sie, und was wollen Sie? « , fragte Harlan.
    » Was ist eigentlich mit euch Savages los? « , erwiderte der Mann kopfschüttelnd und streckte die Arme aus, um zu demonstrieren, dass er nicht die Absicht hatte, nach einer Waffe zu greifen. » Warum werdet ihr jedes Mal gleich aggressiv, wenn man einfach nur ein bisschen mit euch plaudern will? «
    » Wer sind Sie, und was wollen Sie? « , wiederholte Harlan.
    » Ich heiße Ganzer. Detective Emmett J. Ganzer, Maine State Police. «
    Detective Emmett Ganzer klappte einen Zipfel seines Jacketts zur Seite und gab den Blick auf die goldene Dienstmarke an seinem Gürtel frei. » Wenn ich mich nicht irre, dann sind Sie Harlan Savage. «
    » Und wenn es so wäre? «
    » Nun ja, Harlan, wenn Sie so freundlich wären und Ihr Gewehr wegnehmen könnten … Ich glaube, wir sollten uns vielleicht ein bisschen unterhalten. «
    » Wieso denn das? «
    Harlan sah niemanden sonst in Ganzers Wagen sitzen. Er ließ den Blick über die Bäume und den Feldweg schweifen und suchte nach einem zweiten Wagen. Oder zumindest nach einem zweiten Bullen. Aber er konnte nichts und niemanden entdecken. Das kam ihm seltsam vor. Er war in einem Polizistenhaushalt groß geworden und wusste sehr wohl, dass eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die wichtigste Regel überhaupt im Bereich der Strafverfolgung lautete: Geh niemals ohne Verstärkung zu einem potenziell gewalttätigen Verdächtigen. Und Maggie hatte ihm klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass er ein Tatverdächtiger war.
    » Es dauert bloß ein paar Minuten « , sagte Ganzer.

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