Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
Vom Netzwerk:
unterhalten, was Sie vielleicht sonst noch alles mit ihr angestellt haben, oder wir fahren in die Stadt und erledigen das im Sheriffbüro. Mir ist beides recht. «
    » Ich muss nicht mit Ihnen reden. Nicht über Tiff Stoddard. Und auch sonst über nichts. Falls Sie also keinen Haftbefehl in der Tasche haben, sollten Sie sich auf der Stelle verpissen und mich in Ruhe lassen. « Harlan drehte sich um und wollte schon wieder in seinen Wohnwagen klettern.
    » Mr. Savage, ich schlage vor, Sie rühren sich nicht von der Stelle. «
    Harlan blieb stehen. Er spürte, dass Ganzer seine Waffe gezogen und auf ihn gerichtet hatte. Er war noch nie gerne mit einer Waffe bedroht worden. Und seit Ramadi war das noch viel, viel schlimmer geworden.
    » Und jetzt legen Sie sich flach auf den Boden und die Hände in den Nacken. «
    » Soll das heißen, dass Sie mich festnehmen wollen? «
    » Das soll genau das heißen, was ich gesagt habe. Hände in den Nacken. «
    Harlan drehte sich langsam um und starrte in die kleine schwarze Öffnung von Ganzers Automatik. » Oder was? Erschießen Sie mich sonst? «
    Ganzer lächelte. Es war ein hässliches, schmales Lächeln. » Führen Sie mich nicht in Versuchung, Savage, sonst tue ich das vielleicht wirklich. Ach, verdammt, warum eigentlich nicht? Ein bewaffneter Mann, der sich seiner Festnahme widersetzt. Der einen Polizeibeamten mit einer tödlichen Waffe bedroht. Wäre doch ein schönes Gefühl, diesen Fall schnell abzuschließen. «
    Harlan trat einen Schritt auf Ganzer zu.
    » Das reicht, Savage. Keinen Schritt näher. «
    » Ein bewaffneter Mann, der sich seiner Festnahme widersetzt? Sie sind doch der einzige Bewaffnete hier. «
    » Na ja « , erwiderte Ganzer mit einem miesen, kleinen Grinsen. » Aber das weiß ja keiner außer Ihnen und mir. Also los jetzt. Auf den Boden! «
    Das weiß ja keiner außer Ihnen und mir? War Ganzer deshalb alleine hier aufgetaucht? Weil er keine Zeugen wollte, nicht mal einen anderen Bullen, wenn er einen Verdächtigen erschoss, der sich angeblich der Festnahme widersetzte? Einen Verdächtigen mit einem geladenen Gewehr, auf dem überall seine Fingerabdrücke waren? Maggie hatte recht gehabt. Sie wollten ihn für den Mord an Tiff drankriegen. Aber was Maggie nicht gewusst hatte, war, dass sie ihn auch tot akzeptieren würden.
    Harlan verschränkte die Hände im Nacken. Forderte Ganzer auf, sich ein bisschen zu entspannen. Sagte ihm, dass er keine Schwierigkeiten machen wolle. Aber noch bevor er den Satz fertig gesprochen hatte, traf sein rechter Stiefel Ganzers Pistole, eine Mikrosekunde, bevor dieser abdrückte. Durch den Tritt wurde der Lauf der Pistole nach links geschlagen – allerdings nicht weit genug. Eine Neun-Millimeter-Kugel durchschlug das Killers-T-Shirt knapp über Harlans Hüfte und riss einen kleinen Fetzen Fleisch mit sich. Noch bevor Ganzer die Waffe wieder unter Kontrolle bringen und erneut schießen konnte, hatte Harlan den linken Arm unter Ganzers rechte Achsel geschoben. Nach über einem Jahr als Nahkampfausbilder im Marine Corps Base Camp in Pendleton war das eine seiner leichteren Übungen, auch wenn sein Kontrahent rund fünfzehn Kilogramm schwerer war als er. Er knickte dem Bullen das Handgelenk nach hinten und schlug ihm gleichzeitig mit dem linken Fuß das rechte Standbein weg. Ganzer landete unsanft auf dem Boden. Seine Heckler & Koch Automatik schlitterte außer Reichweite. Ganzer griff danach, weil er genau wusste, dass er ohne sie keine Chance hatte. Doch Harlan war zuerst bei der Waffe und hob sie auf. Hoffentlich saß Tiff jetzt irgendwo dort oben auf einer Wolke und applaudierte ihm.
    Er holte aus und rammte Ganzer die stahlkappenverstärkte Spitze seines Arbeitsstiefels ins Gesicht. Der Bulle sackte zur Seite, und aus seiner gebrochenen Nase schoss Blut. Dann zog Harlan ein Jagdmesser aus seiner Gesäßtasche und riss es nach oben, bereit zuzustechen. Dem Ganzen ein Ende zu setzen. Einen winzigen Augenblick sah und spürte er nichts anderes als das warme Blut eines jungen sunnitischen Kämpfers über seine Hand rinnen.
    Er schloss die Augen, um den Bann zu brechen. Schlug sie wieder auf, nicht auf den Straßen von Ramadi, sondern in den grünen Weiten von Maine. Steckte das Messer wieder ein. Statt den Bullen zu töten, der gekommen war, um ihn zu töten, entschloss er sich, ihm noch einen Tritt zu verpassen. Diesmal in die Eier. Der Bulle schnappte nach Luft.
    Harlan öffnete den Magazinverschluss von Ganzers Automatik

Weitere Kostenlose Bücher