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Todesnähe

Todesnähe

Titel: Todesnähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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doch heute so ziemlich alles, und gerade so etwas verbreitet sich rasend schnell. Wie auch immer, meine Leute sind angewiesen, jedes unbekannte Fahrzeug, das im Reservat gesichtet wird, anzuhalten und die Insassen so lange festzusetzen, bis wir sie überprüft haben. Für den Moment müssten Sie also in Sicherheit sein …» Er nickte John und dem ganzen Monkeewrench-Team zu. «… vorausgesetzt, Sie bleiben hier in der Hütte.»
    Magozzi warf Gino einen Blick zu und erntete ein zustimmendes Nicken. «Ähm, Chief, womöglich haben wir es hier mit mehr als einem Fahrzeug zu tun. Eventuell sogar mit deutlich mehr als einem. Das sind nicht nur ein paar radikale Studenten, die versuchen, sich einen Namen zu machen, so wie die zwei auf Johns Boot. Das ist ein großangelegter Einsatz. Und inzwischen steht auch nicht mehr nur John im Fadenkreuz, sondern jeder, der jemals Kontakt mit ihm hatte. Dazu zählen auch wir und Ihr ganzes Volk.»
    Claude stand instinktiv auf, ehe er antwortete: «Würden Sie uns auch verraten, wie Sie darauf kommen, mein Junge?»
    «Die jagen John nicht einfach nur, weil er ihre Leute hat umbringen lassen. Diejenigen, die seinetwegen umkommen, sind aller Vermutung nach in einen landesweiten Terrorangriff verwickelt, der in drei Tagen stattfinden soll.»
    Das brachte alle zum Schweigen.
    Der Chief trat ans Fenster und schaute hinaus ins Schneetreiben. «Von was für Waffen reden wir hier?»
    «Auf jeden Fall Maschinenpistolen, eventuell auch noch Schlimmeres. Diese Leute führen regelrecht Krieg. John, haben Sie noch eine Kopie Ihrer Liste?»
    John nickte mechanisch und zog einen USB -Stick aus der Tasche.
    «Agent Dahl von der Zweigstelle Minneapolis», sagte Magozzi zu ihm. «Er kümmert sich um alles. Mailen Sie ihm die Liste sofort.»
    «Im Nebenzimmer steht ein Computer», sagte der Chief. «Aber wir werden wohl Unterstützung brauchen. Ich rufe meinen FBI -Verbindungsmann an, damit er weiß, was uns hier droht. Er kann uns gegebenenfalls Verstärkung schicken.»
    «Und Gino und ich telefonieren mit Agent Dahl. Haben Sie hier Festnetz? Mein Handy hat keinen Saft mehr.»
    «Ja. Auf dem Tisch neben dem Kamin.»
    Agent Dahl meldete sich schon nach dem ersten Klingeln. Magozzi hatte ihn auf dem Handy angerufen und war damit das Risiko eingegangen, dass Dahl noch daheim im Bett lag, aber es klang nicht so. Im Hintergrund hörte man Stimmengewirr und das Klappern zahlloser Computertastaturen. «Hallo, Agent Dahl, hier ist Magozzi. Wir haben hier in Elbow Lake ernsthafte Probleme.»
    «Schlimmer als ein landesweiter Terrorangriff?»
    «Wir glauben, es besteht ein Zusammenhang.»
    Dahl schwieg einen Augenblick, dann sagte er: «Schießen Sie los.»
    Das tat Magozzi. Am Ende sagte er: «Smith und das Monkeewrench-Team wurden bis hierher verfolgt. Wir haben einen Peilsender gefunden.»
    Am anderen Ende der Leitung rief Dahl etwas in den Raum, und die Hintergrundgeräusche verstummten abrupt. «Passen Sie auf, Magozzi. Sie haben das Waffenarsenal in dem Haus in Little Mogadishu ja gesehen. Das war mit Sicherheit nicht der einzige Lagerort. Wer immer Smith da auf den Fersen ist, wird wohl derart bewaffnet sein, dass Sie mit Ihrer Dienstpistole nicht dagegen ankommen. Außerdem haben Sie neben Ihren Leuten noch die Sicherheit der Anwohner zu bedenken. Suchen Sie sich einen Ort, den Sie gut verteidigen können, und verschanzen Sie sich da, bis wir Ihnen bei besserem Wetter ein paar Einsatzkommandos schicken können.»
    Einige Zeit später, als Magozzi Gino gerade von dem Gespräch mit Agent Dahl berichtete, kam der Chief wieder herein, um das zur Glut heruntergebrannte Feuer wieder anzufachen. «Er hat Johns Liste bekommen und sich gleich darauf gestürzt.»
    Der Chief schichtete Eichenholzscheite auf, legte etwas Kleinholz und Papier dazu und zündete ein Streichholz an. «Ich hoffe, Sie haben ihn gebeten, uns ein bisschen Verstärkung zu schicken. Mein Mann in Duluth sagt nämlich, sie kriegen gerade niemanden aus der Stadt raus.»
    «Na klar.» Magozzi nickte. «Aber das Unwetter tobt auch in Minneapolis. Im ganzen Staat geht kein Flug mehr, völliger Stillstand. Gerade haben sie auch die I-94 und die I-35 sowie den Highway 10 gesperrt: Überall umgekippte Sattelschlepper, und die Seitenstreifen sind voll mit liegengebliebenen Autos. Dahl stellt uns ein paar Einsatzkräfte zusammen, die startklar sein werden, sobald sich das Wetter bessert, aber bis dahin sind wir hier auf uns allein gestellt. Wie viele

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