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Todesreigen

Titel: Todesreigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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kleine Städte. Wow, Frankieboy, ich war mit vier Rädern gleichzeitig in der Luft! Es war
fantastisch
. Du hättest es sehen sollen. Zwanzig Autos müssen uns verfolgt haben. Ich hab’s geschafft, sie abzuschütteln, aber ich wusste, dass wir nicht weit kommen würden, wir beide zusammen. Ich rechnete mir aus, dass es besser wäre, wenn wir uns trennten.
    Diesen Teil des Staates kenne ich ganz gut. In der Armee hatte ich ein paar Kumpels aus Winston-Salem. Wir gingen manchmal zusammen auf die Jagd und übernachteten dann in dieser alten, verlassenen Hütte in der Nähe von China Grove. Ich hab ’ne Weile suchen müssen, aber irgendwann hab ich sie gefunden.
    Ich hielt an und sah nach, ob sie auch wirklich leer war. Wir saßen im Wagen, und ich legte meinen Arm um sie. Ich zog sie dicht an mich heran und sagte ihr, was ich entschieden hatte – dass sie dort bleiben sollte. Wenn ihr Vater sie finden würde, wäre alles vorbei. Er würde sie auf jeden Fall fortschicken. Ihr vielleicht sogar eine Gehirnwäsche verpassen. Lach nicht. Morgan wäre dazu in der Lage. Selbst bei seinem eigenen Fleisch und Blut. Jedenfalls sollte sie sich verstecken, während ich sie in eine falsche Richtung locken würde. Und dann…«
    »Ja?«
    »Dann wollte ich auf ihn warten.«
    »Auf Morgan? Was hattest du vor?«
    »Die Sache mit ihm ein für alle Mal hinter mich bringen. Ganz allein, nur er und ich. Oh, ich meine jetzt nicht, ihn umbringen. Ihm bloß mal zeigen, dass er nicht der König des Universums ist. Allison flehte mich an, es nicht zu tun. Sie wusste, wie gefährlich er war. Aber mir war es egal. Ich wusste, dass er uns niemals in Ruhe lassen würde. Er war der Teufel persönlich. Er würde uns in alle Ewigkeit verfolgen, wenn ich ihn nicht stoppte. Sie bettelte, ich sollte sie mitnehmen, aber ich wusste, dass ich das nicht konnte. Sie musste dort bleiben. Das war mir so was von klar. Verstehst du, Frank, ich glaube, darum geht es bei der Liebe. Keine Angst zu haben, für jemand anderen Entscheidungen zu treffen.«
    Manko, der Philosoph fürs Grobe.
    »Ich hielt sie fest und sagte, sie solle keine Angst haben. Ich erklärte ihr, dass mein Herz nicht groß genug sei für all die Liebe, die ich für sie empfände. Und dass wir bald wieder zusammen wären.«
    »Glaubst du, sie war dort in Sicherheit?«
    »In der Hütte? Klar. Morgan hätte sie nie gefunden.«
    »Das war in China Grove?«
    »Eine halbe Stunde von dort. Am Badin Lake.«
    Ich lachte. »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    »Kennst du ihn?«
    »Natürlich. Vor Ewigkeiten war ich oft zum Nacktbaden dort.« Ich stimmte ihm zu, dass der Platz gut gewählt war. »Die Hütten am westlichen Ufer sind schwer zu finden.«
    »Außerdem ist es verdammt schön dort. Weißt du, ich fuhr weg und schaute mich um, und ich weiß noch, wie ich dachte, dass es schön wäre, wenn es unser Haus wäre und wenn Allison an der Tür wartete, um mich nach der Arbeit zu begrüßen.«
    Manko stand auf und ging zum Fenster. Er schaute durch sein Spiegelbild hindurch in die feuchte Nacht.
    »Nachdem ich losgefahren war, nahm ich eine Staatsstraße. Ich setzte mich direkt vor die Bluthunde und tat so, als würde ich zu Allison zurückfahren, aber in Wirklichkeit lenkte ich die Bluthunde ab, verstehst du? Aber sie haben mich erwischt… Mann, die ganze Meute. Cops, Sicherheitsleute… und Morgan persönlich.
    Er stürmte auf mich los, total wütend, mit rotem Gesicht. Er bedrohte mich. Und dann flehte er mich an, ihm zu sagen, wo sie sich versteckt hätte. Aber ich hab ihn einfach nur angesehen. Kein Wort hab ich gesagt. Und all seine Dollars, all seine Schlägertypen… nichts. Geld bedeutet Macht, klar, aber Liebe auch. Ich
brauchte
ihn nicht mal zu bekämpfen. Er sah mir in die Augen und wusste, dass ich gewonnen hatte. Sein Tochter liebte mich, nicht ihn. Allison war in Sicherheit. Wir würden zusammen sein, sie und ich. Wir würden Thomas Morgan besiegen – Tycoon, reiches Arschloch und Vater der schönsten Frau auf der Welt. Er drehte sich einfach um und ging zurück zu seiner Limousine. Ende der Geschichte.«
    Stille senkte sich zwischen uns. Es ging auf Mitternacht zu, und ich war mehr als drei Stunden hier gewesen. Ich streckte mich. Manko ging langsam auf und ab, sein Gesicht strahlend vor Erwartung. »Weißt du, Frank, ein großer Teil meines Lebens ist nicht so gelaufen, wie ich es wollte. Allisons Leben auch nicht. Aber eine Sache kann uns niemand nehmen: unsere Liebe. Dadurch ist

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