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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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aber sie wollten mich nicht zu ihm lassen.“
    „Dann werden sie ihre Gründe haben, Anna. Er ist verheiratet. Gibt es etwas Neues von deiner Mutter?“, versuchte sie das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.
    Sie bemerkte die plötzliche Anspannung bei Annabell.
    „Nein, leider nichts.“
    „Das tut mir leid, wirklich.“ Sie wandte sich zum Gehen. „Sorry, Anna, ich hab’s eilig, vielleicht sehen wir uns später noch.“
    „Ja, okay, mach’s gut. Bis später.“
    Sie spürte, wie Annabell ihr nachschaute, und fragte sich, ob sie locker genug gewesen war oder ob ihre Nervosität ihr aufgefallen war. War es ein wissender, ein fragender oder ein ahnungsloser Blick gewesen, den ihre beste Freundin ihr zugeworfen hatte? Würde sie es wissen, wenn sie sich noch einmal nach ihr umschaute?
    Du siehst Gespenster, wo keine sind. Geh einfach weiter, alles ist in Ordnung. Sie versuchte, die Gedanken zu verscheuchen, aber es gelang ihr nicht. Sie wird sich daran erinnern. Sie wird sich erinnern, mich gesehen zu haben. Sie weiß es jetzt noch nicht, aber sie wird es wissen. Und dann ist es zu spät. Ach Annabell, es tut mir so leid.

„ I ch weiß nicht, wie sie es doch noch geschafft hat, hier einzudringen. Sie muss zurückgekommen sein.“
    Simon stand vor der aufgebrachten Krankenschwester, eine kleine pummelige Frau im mittleren Alter, die völlig aufgelöst vor einer halben Stunde die Polizei angerufen hatte. Den Grund ihres hysterischen Anrufes hielt er nun in seinen Händen. Ein zerknitterter Zettel mit computergeschriebenen Wörtern hatte für Unruhe auf der Station gesorgt. Mit zittrigen Händen hatte sie ihm das Stück Papier überreicht.
    „Wie sah die junge Frau denn aus?“, fragte er erwartungsvoll, während er die Worte immer und immer wieder las. Bewiesen diese wenigen Zeilen, dass Lorenzo nichts mit der Sache zu tun hatte?
    Leise murmelte er den Reim vor sich her:

 
     

„Sie war sehr groß und blond“, erwiderte die Schwester, „jung war sie und ziemlich frech.“ Ihrem Gesichtsausdruck nach schien die Erinnerung an die junge Frau sie wieder aus der Fassung zu bringen. „Hübsch“, ergänzte sie scheinbar mit Widerwillen.
    Die Beschreibung passt auf Annabell Stein , dachte er jetzt völlig verwirrt. Aber was bedeutet das jetzt? Hat sie wirklich diesen Zettel hier in Phillip Richters Hand gelegt? Bedeutet das, dass sie eine Serienmörderin ist?
    Irgendwie konnte er es nicht glauben, aber er musste der Sache auf den Grund gehen. Für alle drei Anschläge mussten ihre Alibis nachgeprüft werden, ein Verhör mit ihr hatte höchste Priorität. Er nahm sein Mobiltelefon und wählte Reisers Nummer, der sich nach kurzem Klingeln meldete und interessiert Simons Bericht lauschte.
    „Simon, gut, dass du anrufst. Ich habe hier was. Frau Witt hat mir gegenüber erwähnt, dass sie am Abend des Mordes an Enzo Rossi einen grünen Kombi in der Waldstraße gesehen hätte. Bei ihrem ersten Verhör hat sie dies mit keinem Wort erwähnt. Daraufhin bat ich Tom, dieses Auto auf Hundehaare zu untersuchen. Ergebnis: negativ. Wenn der Wagen wirklich am Tatort war und in den Mord verwickelt wäre, dann hätten wir eigentlich welche finden müssen. Ich glaube kaum, dass der Hund zu Fuß bis nach Burgmühle gelaufen ist.“
    „Glaubst du, sie hat gelogen? Aber warum?“
    „Weil sie jemanden schützen will. Weil sie uns deshalb auf eine falsche Fährte führen will. Vielleicht hat sie ja doch etwas beobachtet.“
    „Und wer fällt uns da ganz spontan ein? Wer ist ihr so nahe, dass sie ihn schützen würde?“
    „Jetzt nach dem Vorfall im Krankenhaus fallen mir sogar zwei Personen ein. Sebastian Witt, ihren Bruder, und Annabell Stein, ihre Freundin. Wen von beiden schützt sie?“
    Simon spürte eine pochende Stelle in seinem Kopf. Waren sie auf einer völlig falschen Spur? Hatte Lorenzo nichts mit alldem zu tun? War der Drogenhandel eine ganz andere Geschichte?
    „Reiser, wir treffen uns bei den Witts. Schauen wir, ob wir da noch irgendetwas herausbekommen. Dann fahren wir zu Annabell Stein. Ich habe das Gefühl, dass wir dort die Lösung finden. Und ruf Tom an. Sämtliche Autos, die auch nur im Entferntesten mit unseren Morden zu tun haben, müssen auf Hundehaare untersucht werden. Gibt es eigentlich etwas Neues von unserem Entführer?“
    „Nein, die Fahndung läuft, auch über das soziale Netzwerk WorldXweb. Er scheint vom Erdboden verschluckt worden zu sein. Simon, wenn du mich fragst, hat das der

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