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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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bitte, Sie müssen uns schon etwas mehr sagen.“
    „Ich weiß nichts Genaues.“ Sebastian rutschte auf seinem Stuhl hin und her, er wirkte plötzlich ängstlich. „Christoph erwähnte mir gegenüber einmal, dass Enzo mit Anabolika handelte, er verhökerte das Zeug in Fitness-Studios. Er meinte, dass der Italiener allerdings nur ein kleiner Fisch in einem großen Becken wäre, aber von wem er das Zeug hatte, wüsste er nicht.“
    „Hat er Ihnen auch mal etwas angeboten? Und Ihr Freund, war er Kunde bei Enzo?“ Simons Interesse war geweckt. Das Notizbuch in Enzo Rossis Schublade fiel ihm ein. Jetzt schien es langsam spannend zu werden. Anabole Steroide. Damit ist nicht zu spaßen. Der illegale Handel mit Anabolika boomte, die Fitnessbranche hatte sich in den letzten Jahren zu einem florierenden Geschäft entwickelt. Simon wusste, dass durch den Verkauf dieser illegalen Substanzen mittlerweile mehr Geld eingenommen wurde als im Drogenhandel.
    Sollte hier das Motiv sein? Denkbar wäre es.
    „Nein, mir hat er nie etwas angeboten, bei Christoph bin ich mir nicht so sicher, ich könnte es mir vorstellen. Ich nehme so etwas nicht. Ein bisschen Nahrungsergänzungsmittel okay, aber so einen Dreck, nee, niemals.“ Er wirkte ehrlich entrüstet, trotzdem hatte Simon das Gefühl, dass dies nur die halbe Wahrheit war.
    Die Tür öffnete sich und Reiser betrat geräuschvoll, beladen mit Getränken und Sandwiches aus dem Flurautomaten, das Zimmer.
    „Ich hab uns auch etwas zu essen geholt, mit leerem Bauch redet es sich nicht so toll, oder Herr Witt.“ Der Sarkasmus in Reisers Stimme war kaum zu überhören.
    „Reiser, Herr Witt hat mir gerade erzählt, dass Enzo Rossi möglicherweise mit Steroiden gedealt hat.“
    „Ach ja?“ Reiser schien nicht sonderlich beeindruckt. „Sie denken also, Herr Rossi hat Ihren Freund mit Anabolika getötet und dann haben Sie, Herr Witt, den Herrn Rossi umgebracht?“
    Empört sprang Sebastian von seinem Stuhl hoch und funkelte Reiser mit bösen Augen an.
    „Nein, ich habe Enzo nicht umgebracht, und ich habe auch keine Ahnung, wer Christoph das angetan hat. Ich weiß es doch nicht. Es war nur so eine Vermutung von mir. Ich dachte eher an einen Unfall oder so, dass er sich zu viel gespritzt hat. Und deshalb habe ich Enzo dafür verantwortlich gemacht.“
    „Beruhigen Sie sich, Herr Witt.“ Simon drückte den Jungen sanft auf den Stuhl zurück. „Keiner beschuldigt Sie hier.“
    „Doch, Ihr Kollege.“ Sebastian war immer noch aufgebracht und man merkte ihm an, dass er Reiser am liebsten eine verpasst hätte.
    Scheint recht aufbrausend zu sein, unser Zeuge hier , dachte Simon. Hat er wirklich etwas mit der Geschichte zu tun? Diese beiden Morde waren präzise geplant, das zeigten schon allein die zwei Gedichte. Sebastian war eher der Typ, der unüberlegt handelte und unberechenbar war. Vielleicht will er uns dies auch nur weismachen und spielt Katz und Maus mit uns.
    „Okay, wir beruhigen uns jetzt wieder und machen weiter.“ Diese Bemerkung galt nicht nur Sebastian Witt, sondern war auch für Reiser eine Warnung, sich etwas zurückzunehmen.
    „Das Auto, wer wusste alles, dass Sie Christoph Steins Auto fuhren? Wem haben Sie davon erzählt?“ Simon dachte an die Zeile im Gedicht: „Das Auto, das dort wohnt, ist fort.“ Der Mörder muss davon gewusst haben.
    „Ach herrje, woher soll ich das wissen? Von mir wissen das höchstens meine Mutter oder meine Schwester, die Leute im Fitness-Studio vielleicht, wenn sie mich gesehen haben, als ich damit vorfuhr. Das waren bestimmt einige. Ihr Sohn zum Beispiel auch, kann auf jeden Fall sein. Und irgendwelche Leute, die mich im Ort gesehen haben. Wirklich, ich habe keinen blassen Schimmer. Christoph hat es wahrscheinlich auch irgendjemandem gegenüber erwähnt, dass er am Wochenende kein Auto haben würde. Er sagte zu mir: Alter, nimm das Auto, ich brauche es dieses Wochenende nicht, da, wo ich hin will, das schaffe ich auch zu Fuß.“
    Da gab ihm Simon insgeheim recht, niemand wusste, wem Christoph Stein es erzählt hatte.
    Also auch nicht gerade eine heiße Spur. Nur ein Ansatz, wir müssen also die Leute finden, die an dem Tag im Fitness-Studio waren, da wird mir Julian eventuell helfen können. Reiser blickte den Zeugen durchdringend an, sagte aber nichts. Minutenlang machte er das und Sebastian Witt wurde immer nervöser unter seinem Blick.
    „Was starren Sie mich denn so blöd an, Mann. Ich habe da keinen Bock mehr drauf, ich will

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