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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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und fiel rückwärts wie ein gefällter Baum auf den Schreibtisch. Für einen kurzen Moment lag er da und strampelte wie eine Schildkröte, die auf ihren Panzer gefallen ist.
    Dieter drehte sich voller Abscheu um und verließ das Büro mit dem Satz:
    „Bring das in Ordnung, Rainer, sonst wird dir das wirklich leidtun!“
    Wütend knallte er die Tür hinter sich zu und bemerkte zu spät, dass Annabell unmittelbar vor dieser gestanden hatte. Mit ganzer Wucht knallten ihre Körper aufeinander, und als Annabell hinzufallen drohte, hielt Dieter sie instinktiv fest. Sie schrie vor Schreck auf.
    „Mein Gott, Annabell, hast du mich erschreckt, was machst du denn hier?“, fuhr er sie unwirsch an. Er fragte sich augenblicklich, wie lange sie schon vor der Tür gestanden hatte. Hatte sie gelauscht?
    „Es tut mir leid, Dieter, aber ich wollte dir nur eben Bescheid geben, dass ein Herr von der Kriminalpolizei vorne an der Rezeption steht. Er verlangt nach dir.“ Dieter ließ Annabell abrupt los und blickte geradewegs in ihre dunklen Augen. Tiefgründig , dachte er verwirrt. Ihr blasses Gesicht zeigte keinerlei Regung oder offenbarte ihm, ob sie irgendetwas von dem Gespräch zwischen ihm und Rainer mitbekommen hatte. Das Braun ihrer Augen wirkte fast schwarz. „Er heißt Hachenberg. Es ist Jules Vater.“ Annabell drehte sich von ihm fort, um in den Trainingsraum zurückzugehen, doch Dieter hielt sie am Arm fest.
    „Annabell?“ Sie blickte ihn erstaunt an.
    „Ja?“, fragte sie und schaute hinunter auf ihren Arm, den er noch immer festhielt.
    „Ach, ist schon gut, es ist nichts“, antwortete er und ließ jäh ihren Arm los.
    Er folgte Annabell mit langsamen Schritten. Ihr Gang war kerzengerade und sie wippte ganz leicht mit den Hüften. Unter anderen Umständen hätte er diese Bewegung als äußerst sinnlich empfunden, doch nach Sinnlichkeit war ihm nicht zumute. Er presste seine Hände gegen die Brust, sein Herz schlug vor Aufregung heftig aus dem Takt, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und er befürchtete, einem Herzinfarkt zu erliegen.
    Reiß dich zusammen, niemand weiß etwas, auch wenn Annabell etwas gehört haben sollte, so würde sie nicht wissen, weswegen wir uns gestritten haben.
    Und dieser Polizist, es ist ganz normal, dass sie Fragen stellen. Beide Mordopfer waren Mitglieder in seinem Fitness-Studio gewesen, also ist das nur ganz natürlich, dass sie zu ihm kommen.
    Entspann dich .
    Dennoch, die Angst keimte in ihm auf wie ein unheilbares Geschwür und ließ ihn nicht mehr los. Als er Simon Hachenberg an der Theke entdeckte, war der erste Gedanke, der ihm durch den Kopf schoss, dass Jule und sein Vater außer der Statur und der Körpergröße rein gar nichts gemeinsam hatten. Vater und Sohn sahen sich in keiner Weise ähnlich.
    „Guten Tag.“ Dieter lächelte höflich. „Annabell sagte mir, Sie wollten mich sprechen. Was kann ich für Sie tun?“
    Da Annabell keine Anstalten machte, sich zu entfernen und demonstrativ neben ihm stehenblieb, schaute er sie direkt an und ergänzte seine Worte freundlich, aber bestimmend: „Danke, Annabell, das wäre alles, kümmere dich bitte wieder um unsere Kunden.“
    Diese Zurechtweisung berührte Annabell scheinbar wenig, denn sie lächelte nur und entfernte sich ohne ein Wort der Erwiderung. Doch jedem, der sie in diesem Moment angeschaut hätte, wären die Kälte und der Zorn in ihren Augen aufgefallen. Auch Simon bemerkte es sofort und sah ihr interessiert nach.
    „Ein außergewöhnlich schönes Mädchen“, murmelte er mehr zu sich selbst, doch Dieter Hoffstedt nickte zustimmend, sodass er wusste, dass seine Bemerkung nicht ungehört geblieben war. „Entschuldigen Sie bitte, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Hachenberg, Hauptkommissar Hachenberg. Sind Sie Herr Hoffstedt, der Besitzer dieses Fitness-Studios?“
    „Ja, ich bin Dieter Hoffstedt. Mein Bruder Rainer und ich, wir sind beide Eigentümer des BFit. Was führt Sie zu uns? Sie sind Julians Vater, nicht wahr? Netter Junge. Haben Sie auch Interesse, in unserem Studio zu trainieren?“ Der Blick, mit dem er Simon taxierte, ließ zweifelsohne erkennen, dass er der Meinung war, dies wäre dringend notwendig.
    „Darüber können wir ein anderes Mal sprechen, jetzt bin ich leider in einer dienstlichen Angelegenheit bei Ihnen. Können wir möglicherweise irgendwohin gehen, wo wir ungestört sind, Herr Hoffstedt?“
    „Natürlich, kommen Sie, wir gehen in mein Büro, es ist dort

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