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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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„Erpressung“ in großen Buchstaben. War das sein Todesurteil? Und Enzo Rossi? Hat man ihn beseitigt, weil er zu viel wusste? Oder wollte er vielleicht aussteigen?
    Sie brauchten einen Durchsuchungsbefehl für das Studio. Gleich morgen früh würde er sich darum kümmern. Vielleicht wissen wir dann mehr.
    Erneut wählte er Julians Nummer. Nichts. Mittlerweile war es 1 Uhr. Simon ging in die Küche, um sich ein Glas Wasser zu holen. Seine Kehle war wie ausgetrocknet.
    Ich sollte besser einen Kaffee trinken, ich glaube, es wird eine lange Nacht. Denn an Schlaf war nicht zu denken.

D as sich nähernde Motorengeräusch riss sie blitzartig aus dieser neuen ungewohnten Stimmung heraus, versetzte Julian in Panik und ließ Annabell ärgerlich aufseufzen. Schnell öffnete sie die Tür, um wenigstens einen kurzen Blick zu riskieren, sonst, das wussten sie beide, wäre die ganze Aktion umsonst gewesen.
    „Annabell, wir müssen hier weg“, flüsterte Julian, doch zu seinem Entsetzen machte Annabell keinerlei Anstalten, sich Richtung Ausgang zu bewegen. Sie verschwand hinter der Tür.
    „Vielleicht fährt es vorbei, komm, Julian, guck dir das an. Ein ganzes Sammelsorium an Ampullen, Tabletten und Spritzen, haufenweise. Ich wusste es.“ Entzückt über ihre Entdeckung überhörte sie das Halten des Autos und die anschließend zuschlagenden Autotüren.
    Schritte näherten sich dem Hintereingang.
    „Annabell, schnell, es kommt jemand!“ Grob, ohne recht nachzudenken, zog er sie aus der Abstellkammer und steuerte in die entgegengesetzte Richtung. Annabell, die den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt hatte, schubste er unsanft vor sich her. „Wo können wir uns verstecken, Annabell, verdammt!“, wisperte er, als er hörte, wie jemand langsam den Schlüssel im Schloss umdrehte. „Wir schaffen es nicht mehr bis zum Vordereingang.“ Seine Stimme krächzte vor Entsetzen und endlich schien auch Annabell zu begreifen, dass sie unmittelbar davor standen, aufgespürt zu werden. Angesichts der Entdeckung, die sie soeben in Rainers Büro gemacht hatten und der Tatsache, dass es schon zwei ermordete junge Männer gegeben hatte, überlegte Julian fieberhaft, wie sie aus der verzwickten Lage unbeschadet herauskommen könnten.
    „Wir verstecken uns dort hinten. Etwas anderes bleibt uns nicht übrig.“ Leise öffnete Annabell die Tür zum Wellness-Bereich und sie standen in einem kleinen Vorraum. Hier führte jeweils eine Tür in die Damen- beziehungsweise in die Herrenumkleidekabine. Plötzlich vernahmen sie langsame Schritte und leise Stimmen im Gang. Sie erkannten Rainers Stimme sofort und hörten, wie er zu einer unbekannten Person sagte:
    „Mein Bruder dreht durch wegen der toten Jungs. Wir müssen das Zeug hier wegschaffen, die Bullen schnüffeln auch schon rum. Also, ist wahrscheinlich besser so …“ Seine Stimme brach ab und Annabell und Julian wussten, dass er die aufgesperrte Tür zu seinem Büro entdeckt hatte. Wie versteinert standen beide in dem kleinen Flur und hielten den Atem an. Das gleichmäßige Tropfen eines Wasserhahnes in der Dusche hallte zu ihnen herüber. Plopp … Plopp … Plopp … Plopp.
    „Wir müssen da rein“, flüsterte Annabell ihm zu. „Komm!“ Vorsichtig drückte sie die Klinke. Ihr Atem ging jetzt schnell und unregelmäßig. Julian folgte ihr wortlos und schloss die Tür behutsam hinter sich.
    „Ich versuche, meinen Vater anzurufen.“ Julians Hände zitterten, als er sein Handy aus der Hosentasche zog.
    Entsetzt versuchte ihn Annabell zurückzuhalten.
    „Nein, bist du verrückt, wir werden Ärger bekommen.“
    „Das ist mir jetzt egal. Die Typen da draußen sind gefährlich. Wenn sie uns suchen und finden, sitzen wir erst richtig in der Klemme.“ Julian wollte kein Risiko mehr eingehen. „Und außerdem, Annabell. Die werden jetzt alles wegschaffen, dann war unsere ganze Aktion für die Katz. Es gäbe keine Beweise mehr. Meinst du, uns würde jemand Glauben schenken? Den zwei Einbrechern?“
    „Ja, wahrscheinlich hast du recht. Wir verstecken uns in der Sauna. Auf die Idee, dort nachzuschauen, werden sie hoffentlich nicht kommen.“ Sie ahnten beide nicht, dass sie in der Falle saßen. Schnell krochen sie unter die niedrigste Sitzbank der finnischen Holzsauna, in der noch immer die Hitze vom vergangenen Tagesbetrieb gespeichert war. Ein intensiver Geruch von Minze lag in der Luft und reizte ihre Schleimhäu- te.
    „Oh, mein Gott.“ Annabell konnte dem Drang zu niesen nicht

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