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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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Klartext: eindeutig Mord.“
    „Na ja, es ist kein Beweis, Reiser, aber ein Indiz. Es wurden merkwürdigerweise keinerlei Kanülen bei dem Opfer gefunden. Auch das ist nur ein Indiz. Denn wenn jemand regelmäßig spritzt, egal was, hat er immer Reservekanülen im Haus.“
    „Gab es Anzeichen von Gegenwehr?“
    „Nein, wir konnten nichts finden, bis auf den Bluterguss am Schenkel war er unversehrt. Er war ein gesunder junger Mann.“ Das klang ein wenig traurig. „Er wäre es allerdings nicht geblieben, das Zeug ist teuflisch und hätte zu irreversiblen Schäden geführt.“
    „Ja, ich habe davon gelesen, und dennoch nehmen es immer mehr junge Männer in Kauf.“ Reiser schüttelte den Kopf. Er könnte nie verstehen, warum sich junge Menschen diesem Schönheitswahn aussetzten. Junge Mädchen hungerten sich zu Tode und die jungen Männer schluckten Pillen.
    „Ich habe aber noch etwas, was euch erfreuen wird. Tom konnte Faserspuren nachweisen, die nicht zum Opfer gehörten. Das war eine Menge Arbeit, meinte er, aber es hätte sich gelohnt.“ Maikes Stimme klang aufgeregt. „Es handelt sich um ein sehr hochwertiges und sehr teures Material. Sie konnten es im Schlafzimmer und in der Küche sicherstellen, leider jedoch nicht am Opfer selber.“
    „Das würde zu den Lippenstiftspuren an den Zigaretten passen. Eine teure Marke, hattest du erwähnt.“
    Viktoria Stein , dachte Reiser, die Dame auf dem Handy.
    „Wir haben auch die DNA dieser Frau.“ Maike zog ihre Schultern hoch. „Aber ob sie etwas mit dem Mord zu tun hat? Das ist jetzt eure Aufgabe, das herauszufinden. Hilft euch das alles weiter?“
    Reiser berichtete ihr von den Fotos auf Christoph Steins Telefon.
    „Wir haben herausgefunden, dass es sich um eine Frau namens Viktoria Stein handelt. Sie ist verheiratet und wir vermuten, sie hatte eine Affäre mit Christoph Stein. Wir konnten sie bis jetzt noch nicht vernehmen, aber das werden wir auf jeden Fall morgen nachholen. Ach, dabei fällt mir ein: Hatte das Opfer kurz vor seinem Tod sexuellen Kontakt?“
    „Kurz vor seinem Tod, nein. Stunden vorher wissen wir nicht. Kein Sperma auf der Bettwäsche. Nur etwas Blut, sein Blut. Wahrscheinlich von dem Einstich. Aber es steht alles hier im Bericht.“ Maike gab ihm die Unterlagen. „Da hast du heute Nacht genügend Lesestoff.“
    „Ich könnte mir schöneres für die Nacht vorstellen, glaube mir.“ Reiser legte die Unterlagen beiseite und nahm Maikes Hand. „Die halbe Stunde dienstlich ist vorbei, Maike. Jetzt widmen wir uns nur noch den vergnüglichen Dingen im Leben. Habe ich dir schon gesagt, wie hübsch du bist?“
    „Nein“, strahlte Maike, „aber das ist ja schon einmal ein guter Anfang.“
    Sie bestellten sich Salat mit Ziegenkäse in einem vorzüglichen Dressing nach Art des Hauses und zwei weitere Kölsch.
    Ein perfekter Abend , dachte Reiser.
    Das Lokal hatte sich gefüllt, die Menschen strömten hinein, als das Unwetter mit Blitz und Donner über sie hinwegfegte. Sturzbäche fielen vom Himmel und dicke Tropfen hämmerten gegen die Scheiben. Durch das große Fenster konnten sie die Menschen beobachten, die kopflos durch die Gegend liefen und versuchten, den plötzlichen Wassermassen zu entkommen.
    „Es könnte ein langer Abend werden, Maike. Ich glaube, einen Schirm habe ich nicht eingepackt.“
    Maike lachte und ihre geraden Zähne leuchteten weiß im flackernden Kerzenlicht. Wie gerne wollte er sie jetzt küssen, aber es war ihm durchaus bewusst, dass er sein Glück nicht überstrapazieren sollte. Er wollte sie auf keinen Fall wieder verscheuchen. Er war kein geduldiger Mann. Er war kein Kind von Traurigkeit und er war kein einfacher Mann. Doch das hier, was er jetzt erlebte, war eine ganz neue Erfahrung.
    Er war ein verliebter Mann.
    Mache ich mich hier zum Trottel?
    Völlig überraschend lehnte sich Maike vor und küsste ihn flüchtig auf die Wange.
    „Sag mal, Reiser. Wie heißt du eigentlich mit Vornamen?“ Der verschmitzte Ausdruck auf ihrem Gesicht und ihr leicht spöttischer Tonfall deuteten ganz offensichtlich darauf hin, dass ihr dieser durchaus bekannt war.

B rutal zerrten die beiden Männer sie aus ihrem Versteck. Der unbekannte Mann hielt einen schwarzen Gegenstand aus Metall in der Hand. Julian begriff sofort, dass es sich um eine Pistole handelte. Lähmende Angst erfasste ihn. Er war kaum fähig zu atmen.
    „Was macht ihr hier?“ Julian erkannte den unbändigen Zorn in Rainer Hoffstedts Stimme. Er und Annabell kauerten

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