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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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Lächeln nicht, sondern sagte mit ernster Stimme:
    „Frau Stein. Mein Name ist Hachenberg. Kriminalpolizei. Wir kennen uns leider nur durch Ihre Sprechanlage. Danke, dass Sie gekommen sind.“
    Er reichte Viktoria die Hand.
    „Was geht hier vor sich?“, fragte sie in einem hochnäsigen Ton, doch die Angst kroch in ihr hoch. „Holen Sie gefälligst meine Tochter da raus. Was machen Sie denn hier?“
    „Frau Stein, zwei Männer halten Ihre Tochter und meinen Sohn als Geisel. Einer der Männer will mit Ihnen sprechen, er sagt, dass er Sie kennt. Sind Sie bereit dazu?“
    „Wieso sagt dieser Mensch, dass er mich kennt. Und warum nimmt er Annabell als Geisel? Ich verstehe das nicht. Bitte holen Sie mein Kind dort raus. Sie müssen das Gebäude sofort stürmen.“
    „Beruhigen Sie sich, Frau Stein. Wir können da nicht so einfach hineinstürmen. Es tut mir leid, Ihnen das zu sagen, aber die Geiselnehmer sind bewaffnet.“ Viktoria hielt vor Schreck die Luft an. Sie glaubte zu ersticken. „Sie wollen doch nicht, dass Ihrer Tochter etwas passiert, oder?“
    Er sprach in einem ruhigen Ton zu ihr und Viktoria schüttelte hilflos den Kopf.
    „Wer ist der Mann?“, fragte sie mit leiser Stimme.
    „Sein Name ist Lorenzo Greco. Wahrscheinlich kennen Sie ihn unter einem anderen Namen. Oder sagt Ihnen der Name etwas?“
    „Nein.“
    „Wörtlich sagte er: Holen Sie Viktoria Stein, fragen Sie sie, ob ihr meine Rosen gefallen haben.“
    Viktoria erschrak und ihr Körper begann zu zittern. Ihr wurde speiübel.
    Mario. Viktorias Kopf zuckte hoch. Warum?
    „Reden Sie, Frau Stein! Was geht hier vor sich? Wir haben zwei tote junge Männer und jetzt noch diese Geiselnahme. Sie sitzen ganz schön tief mit drin. Christoph Stein war Ihr Liebhaber, nicht wahr? Wir haben die Fotos gesehen, Frau Stein. Haben Sie etwas mit dem Mord zu tun?“
    „Nein!“ Sie spie das Wort förmlich aus ihrem Mund.
    „Hat er Sie erpresst? Haben Sie ihn deshalb umgebracht? Sie waren am Tatort. Das können Sie nicht leugnen, wir haben Beweise. Und was verdammt noch mal haben Sie mit Lorenzo Greco zu tun?“
    „Er heißt Mario“, schluchzte Viktoria. In diesem Moment klingelte Simons Handy. Sie sah, wie er zusammenzuckte und auch sie fuhr erschrocken herum.
    Ängstlich beobachtete Viktoria Simons Gesicht und lauschte seinen Worten. Er nahm sein Fernglas und schaute hindurch. Nervös kaute er an seiner Unterlippe. Viktoria blickte in die gleiche Richtung, konnte aus dieser Entfernung jedoch nichts erkennen.
    „Ja, sie ist hier“, hörte sie ihn sagen und er reichte ihr das Handy. Mit zitternden Händen umklammerte sie das Telefon. Angstvoll blickte sie in die Dunkelheit.
    „Warum kannst du mich nicht in Ruhe lassen, Mario?“, flüsterte sie.
    „Du weißt, warum.“ Wie sie diese Stimme, die sie in den letzten Tagen verfolgt hatte, verabscheute. „Hast du wirklich gedacht, ich würde nicht zurückkommen, Vicky?“
    „Mario, bitte, lass meine Tochter aus dem Spiel“, bettelte sie und hasste sich dafür. „Lass sie gehen. Bitte.“
    „Natürlich, mein Schatz.“ Seine Stimme klang sanft. „Ich werde sie gehen lassen, denn jetzt bist du ja da.“ Viktoria schluckte. „Du hast heute Nachmittag so schön ausgesehen, so wie Gott dich erschuf, wunderschön. Ich habe dich so vermisst.“
    Tränen liefen über ihre Wangen. Simon beobachtete sie und sie erkannte die wachsende Unruhe in seinem Gesicht.
    „Was sagt er?“, formten seine Lippen, doch Viktoria schüttelte nur mit dem Kopf. Ein neuer Panikanfall überkam sie, das Zittern in ihrem Körper konnte sie kaum kontrollieren. Sie fühlte sich wie in Trance, wie in einem Albtraum gefangen.
    Er wird mich töten , dachte sie verzweifelt, aber wenn ich nicht gehe, wird mein Kind sterben . Sie hatte keine Wahl, das war ihr nur zu deutlich bewusst.
    „Vicky, bist du noch da?“ Seine sanfte Stimme löste ein Gefühl von Übelkeit bei ihr aus. „Vicky, wie konntest du mir das nur antun?“
    „Wovon redest du eigentlich, Mario? Was habe ich dir angetan? Wir haben uns seit über zwanzig Jahren nicht mehr gesehen, ich habe Hubert geheiratet und du bist verschwunden. Was zum Teufel habe ich dir angetan? Wir waren doch schon lange kein Paar mehr. Auf einmal aus heiterem Himmel rufst du mich an, verfolgst mich, drohst mir, schickst mir Blumen. Was soll das, Mario?“
    „Du hast mir wehgetan, Vicky.“
    „Bullshit.“ Plötzlich überkam sie eine ungeheure Wut. Sie biss die Zähne zusammen, um nicht laut

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