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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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aufzuschreien.
    „All die anderen Männer, Vicky. Es waren so viele.“
    Oh, mein Gott, blufft er oder beobachtet er mich schon seit Jahren?
    Das Gefühl, als verliere sie den Boden unter den Füßen, überkam sie. Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf.
    „Mario, mein Gott, du hast Christoph getötet, nicht wahr?“ Sie schaute Simon mit aufgerissenen Augen direkt an. Er lauschte mit überraschtem Gesicht ihren Worten und kniff konzentriert die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen. Sie wusste, dass es ihn wahnsinnig machte, die Unterhaltung nur einseitig zu hören. „Warum hast du es getan, Mario?“
    „Vicky, mein Engel. Du willst mir doch jetzt nicht den Mord unterschieben. Das wäre schön praktisch für dich, mein Liebes, nicht wahr. Aber so einfach ist das nicht. Hör mir jetzt genau zu. Wenn du nicht willst, dass deinem süßen blonden Engel das Gleiche passiert, tust du jetzt genau das, was ich dir sage. Verstanden?“
    Viktoria nickte und war sich auf einmal bewusst, dass er sie gar nicht sehen konnte.
    Oder vielleicht doch? Sie dachte voller Panik an die letzten Tage. Ein Albtraum, lass mich bitte aufwachen. Was hat er alles beobachtet? , fragte sie sich unsicher.
    „Ja, verstanden“, sagte sie und lauschte aufmerksam seinen Anweisungen. Verstört reichte sie Simon das Telefon.
    „Er will einen Austausch. Annabell darf gehen. Aber er will mich dafür.“ Nackte Angst überfiel sie und nahm ihr die Luft zum Atmen.
    „Was ist mit Julian? Lässt er ihn auch frei?“
    „Davon hat er nichts gesagt. Er sprach nur von Annabell. Er meldet sich gleich bei Ihnen, in ein paar Minuten. Dann wird er Ihnen auch erklären, was wir zu tun haben.“
    Sie wandte sich ab und hörte, wie Simon über Funk seine Kollegen informierte.
    „Hätte vielleicht jemand eine Zigarette für mich?“, fragte sie.

A nnabell wimmerte leise vor sich hin und hielt sich ihre noch blutige Nase mit einem Taschentuch zu. Sie standen dicht beieinander in dem kleinen stickigen Abstellraum, doch ihre Körper berührten sich nicht. Julian machte keine Anstalten, sie zu trösten. Er spürte, das hätte sie nicht gewollt.
    „Er hat eine Pistole, Julian!“, stieß sie hervor. Ihrer Stimme war das Entsetzen deutlich anzumerken.
    „Wem sagst du das! Er hat das Ding ziemlich nah an meinen Kopf gehalten.“ Allein der Gedanke daran ließ ihn erstarren. Das Gefühl der kalten todbringenden Mündung an seiner Schläfe und die Gedanken, die ihm in diesen Minuten durch den Kopf gerast waren, kehrten zurück in sein Bewusstsein. Es war immer derselbe Gedanke, der sich schmerzhaft in sein Gehirn bohrte. Ich will noch nicht sterben, will noch nicht sterben, bitte, lass mich noch nicht sterben.
    „Was werden die mit uns machen?“ Sie begann zu weinen und Julian erkannte, dass Annabell alles andere war als die taffe Lady, die sie jedem versuchte vorzuspielen. Jetzt schien es wohl an der Zeit, sie zu trösten.
    „Keine Angst, Annabell. Sie werden uns nichts tun. Mein Dad wird bestimmt schon mit einer ganzen Armada da draußen sein. Es wird nicht mehr lange dauern, glaube mir.“ Doch die Worte klangen hohl in seinen Ohren. Hatte sein Vater überhaupt die Nachricht erhalten?
    „Es tut mir so leid, Julian. Das ist alles meine Schuld. Was habe ich mir dabei nur gedacht?“
    „Wir sind beide schuld, Annabell. Da ist wohl unser jugendlicher Leichtsinn mit uns durchgegangen“, versuchte er zu scherzen und legte seinen Arm um ihre Schulter. Sie ließ es zu. „Du wirst sehen, alles wird gut.“
    Schritte und Geräusche im Gang ließen sie zusammenschrecken. Sie hörten die Schritte immer näher kommen, und als diese direkt vor ihrer Tür endeten, drückten sie sich instinktiv an die Wand hinter ihnen.
    Die Tür öffnete sich und Rainer Hoffstedt stand vor ihnen. Er wirkte nervös. Sein bulliges schweißüberströmtes Gesicht schaute grimmig.
    „Du“, er zeigte auf Julian, „du kommst mit mir.“ Grob zog er Julian aus der Kammer. „Und du“, sein Blick fiel auf Annabell, „du bleibst hier.“
    „Nein!“, schrie Annabell. „Ich komme auch mit.“
    Insgeheim bewunderte Julian Annabells Mut, den sie trotz des brutalen Übergriffes von vorhin noch aufbringen konnte und sich ohne mit der Wimper zu zucken der Gefahr aussetzte, einen weiteren Schlag zu kassieren.
    „Ich bleibe hier nicht alleine.“ Demonstrativ hielt sie Julians Arm und drängte sich hinter ihm her in den Gang. Julian spürte es förmlich, wie es in Rainer arbeitete. Schützend stellte

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