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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
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aufgeregten Schützen ließen ihn mit langen Feuerstößen aus ihren Maschinengewehren verstummen und schossen so schnell, wie die Munitionsgurte durch die Kammern liefen. Messingpatronenhülsen und leere Stoffstreifen ausspuckend, jagten die automatischen Waffen vierhundert Kugeln pro Minute der sich nähernden Flugmaschine entgegen.
     
    Isaac Bell ortete beide Maschinengewehre anhand ihrer Mündungsblitze in einem Abstand von etwa zweihundert Metern zueinander nördlich und südlich der Gleise. Die Schützen konnten ihn unmöglich sehen, zumal sie durch die Mündungsblitze geblendet wurden. Aber sie schossen dennoch ziemlich genau, indem sie auf das Geräusch seines Motors zielten, einen längeren Feuerstoß abgaben, dann innehielten, um zu lauschen, und wieder schossen.
    Fliegendes Blei brachte die Luft zum Knistern, als es dicht an den Stützstreben der Eagle vorbeisirrte.
    Bell schnirpste den Motor aus, legte eine kurze Strecke in lautlosem Gleitflug zurück, dann schnirpste er ihn wieder an. Die Gewehre folgten ihm und begannen erneut zu feuern. Schwere Projektile trafen die Stützen hinter ihm. Das Seitenruder bekam mehrere Treffer ab, und er spürte sie ebenfalls in der Steuersäule.
    Bell wendete die Eagle und flog an den Gleisen entlang in die Richtung, aus der er gekommen war. Im Osten, in Richtung von Fort Worth, konnte er den grauen Schimmer des ersten Tageslichts erkennen. Seine scharfen Augen entdeckten in mehreren Meilen Entfernung einen Punkt am Himmel. Josephine näherte sich mit sechzig Meilen in der Stunde. Er hatte zwei Minuten Zeit, um die Maschinengewehre auszuschalten, ehe sie in einen Bleihagel geriet, den sie ihr vom Boden aus entgegenschleudern würden. Aber nur mit einer einzigen Remington bewaffnet, war er waffentechnisch hoffnungslos unterlegen. Seine einzige Hoffnung bestand darin, ausreichend Verwirrung zu stiften.
    Er schaltete den Motor wieder aus, drehte ein und schwebte stumm nach rechts. Dann schaltete er ein. Das südliche Gewehr ratterte, folgte seinem Motorenlärm, verriet jedoch gleichzeitig seine Position. Bell lenkte auf die Mündungsblitze zu, sank und feuerte mit seiner Remington. Er schnirpste den Motor aus und glitt über das Maschinengewehr hinweg. Ein gutes Stück dahinter schaltete er den Gnome wieder ein, wendete und flog zurück, wobei er der Verbindungslinie zwischen beiden Maschinengewehrstellungen folgte und einen Kurs rechtwinkelig zum Bahngleis wählte.
    Beide Gewehre, das nähere auf der südlichen Seite und das nördliche auf der anderen Seite des Bahngleises, erzeugten einen tödlichen Bleiteppich. Bell schwang niedrig über das näher positionierte Gewehr hinweg. In seinem Mündungsfeuer konnte er drei Männer erkennen, die das Gewehr auf eine leichte Lafette gesetzt hatten, die sie jetzt, während er über sie hinwegflog, geschickt drehten, um ihn von hinten zu beharken.
    Bell ließ sich bis unter den Kugelteppich sinken, so dass er die Mündungsblitze auf den Schienen sehen konnte. Harry Frost feuerte mit einer Schrotflinte auf den flammenspuckenden Auspuff des Gnome-Motors. Bell ging so tief hinunter, dass er fast den Boden berührte und Frost mit den Kufen einen Scheitel zog. Gleichzeitig feuerte er mit seinem Gewehr auf die nördliche Maschinengewehrstellung und brachte die Männer dazu, ihre Waffe auf der Lafette zu drehen und ihn mit Dauerfeuer unter Beschuss zu nehmen. Hätten sie das Feuer noch länger beibehalten, wäre das luftgekühlte Colt-Maschinengewehr verbrannt. Er sah, dass der Lauf bereits rötlich zu glühen begann. Doch sie stellten das Feuer sofort ein und rannten um ihr Leben, als ihre Stellung von einem Feuerstoß der Schützen auf der Südseite getroffen wurde, die Bell so ausgetrickst hatte, dass sie die gegenüberliegende Stellung mit beharkten, während sie eigentlich versuchten, Bell von hinten abzuschießen.
    Eine Sekunde später explodierte das südliche Maschinengewehr, als die letzten Geschosse des nördlichen Gewehrs, das sie ausgeschaltet hatten, in ihre Munitionskisten einschlugen.
    Bell riss die Eagle in eine weitere enge Kurve und feuerte die letzten Kugeln aus seiner Remington auf die Mündungsblitze der Schrotflinte ab. Es bestand zwar kaum die Chance, dass er Frost im spärlichen Licht seiner Maschine treffen könnte, aber er hoffte, dass die Kaliber-.35-Geschosse der Remington so nahe bei Frosts Kopf einschlugen, dass der Mörder schnellstens in Deckung ging.
    Frost tat ihm diesen Gefallen allerdings nicht.
    Er

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