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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
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Feinde, Mr. Platow?«
    »Platow liebt die Menschen. Die Menschen lieben Platow.«
    »Vielleicht in Russland?«, fragte Bell, wobei er sich bewusst war, dass russische Immigranten jeder politischen Richtung von radikal bis reaktionär aus ihrem von Unruhen zerrissenen Land geflohen waren.
    »Nein. Ich habe Freunde und Familie zurückgelassen. Ich schicke immer Geld nach Hause.«
    »Wer würde dann so etwas tun?«, wollte Steve Stevens wissen.
    Isaac Bell zuckte die Achseln. »Könnte es sein, dass jemand nicht möchte, dass Sie das Rennen mit Mr. Platows Motor gewinnen?«
    »Denen werde ich es zeigen! Platow, bauen Sie mir sofort einen neuen Motor!«
    »Nicht möglich. Braucht Zeit. Tut mir leid. Sie müssen gewöhnlichen Benzinmotor suchen. Eigentlich brauchen Sie zwei Motoren, die auf unterer Tragfläche montiert werden.«
    »Zwei? Wofür?«
    Platow breitete die Arme aus, als messe er Stevens’ Leibesumfang. »Um Gewicht zu heben. Leistung die gleiche wie von Thermomaschine. Zwei Motoren, montiert auf unterem Flügel.«
    »Nun, wie zur Hölle soll ich zwei Motoren finden, und wer, zur Hölle, soll sie einbauen, jetzt wo Judd tot ist?«
    »Judds Helfer.«
    »Bauernjungen, Hilfsarbeiter. Taten immer, was Judd von ihnen verlangte, aber sie sind keine richtigen Mechaniker.« Stevens stemmte die Fäuste in seine breiten Hüften und sah sich auf dem Innenfeld um. »Das ist wirklich der Gipfel. Ich habe meine Maschine, und ich habe das Geld, um neue Motoren zu kaufen, aber keine Helfer, um sie einzubauen. Sagen Sie mal, Platow, wie ist es mit Ihnen? Wollen Sie einen Job?«
    »Nein. Danke. Ich muss eine neue Thermomaschine bauen.«
    »Aber ich habe gesehen, dass Sie alle möglichen Jobs für Geld annehmen. Ich zahle gut.«
    »Meine Thermomaschine steht an erster Stelle.«
    »Hören Sie, wenn Sie nicht an meinem Flugzeug arbeiten, könnten Sie sich doch mit Ihrer Thermomaschine beschäftigen.«
    »Könnte Ihr Zug auch meinen Werkstattwagen ziehen?«
    »Klar doch. Würde mich freuen, Ihr Werkzeug mitzunehmen.«
    »Und ich kann weiterhin als freier Maschinenschlosser arbeiten, um Geld für meinen neuen Thermomotor zu verdienen?«
    »Solange meine Flugmaschine Vorrang hat, immer.« Stevens winkte seinen Dienern. »Tom! Du da, Tom! Setz Mr. Platow ein anständiges Frühstück vor. Ich kann von einem guten Mann nicht erwarten, dass er mit leerem Magen anständige Arbeit leistet.«
    Platow sah zu Isaac Bell hinüber, als fragte er ihn, was er tun solle.
    Bell meinte: »Sieht so aus, als seien Sie wieder im Rennen.«
    Er sah, wie Josephine zurückkehrte, und ging eilig auf das freie Gelände zu, auf dem sie landen würde. Seine Stirn war gerunzelt. Er dachte intensiv über Zufälle nach. Dass der Unfall des Engländers zum gleichen Zeitpunkt stattgefunden hatte wie Frosts Überfall, war kein Zufall. Es war eine gezielte Sabotageaktion gewesen, um für Ablenkung von dem Angriff zu sorgen und diesen zu unterstützen.
    Aber von was sollte diesmal abgelenkt werden? Es hatte doch gar kein Angriff stattgefunden. Josephine war hoch oben am Himmel unterwegs, und Bell hatte unten auf dem Boden nichts Ungewöhnliches bemerkt. Als man das letzte Mal von ihm gehört hatte, war Harry Frost in Cincinnati gewesen. Durchaus möglich, dass er nach New York zurückgekehrt war. Aber es erschien unwahrscheinlich, dass er abermals am helllichten Tag im Belmont Park angreifen würde, zumal Bell Van-Dorn-Agenten – unterstützt von der örtlichen Polizei – mit der Aufgabe betraut hatte, jeden geschlossenen Lieferwagen und Anhänger zu untersuchen, der aufs Innenfeld wollte. Es lag nahe anzunehmen, dass Frost erkannte, er wäre besser beraten, wenn er abwartete und zu gegebener Zeit aus dem Hinterhalt zuschlug.
    Bell traf Josephines Van-Dorn-Mechaniker dabei an, wie sie den kleinen gelben Eindecker beobachteten, der sich mit einer Reihe scharfer Kurven und abrupter Schwenks zum Innenfeld hinunterschraubte. »Habt ihr irgendetwas Ungewöhnliches gesehen oder gehört?«
    »Nichts dergleichen, Mr. Bell. Außer dass die Thermomaschine Amok gelaufen ist.«
    War dieser Sabotageakt reiner Zufall gewesen? War Platows Motor von einem Saboteur zerstört worden, der nicht von Frost engagiert worden war? Nicht von dem Saboteur, der dafür verantwortlich war, dass die Farnham eine Tragfläche verlor, sondern von jemand anders, der auf eigene Rechnung arbeitete? Aber zu welchem Zweck? Um einen möglicherweise starken Konkurrenten auszuschalten, das schien die

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