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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
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Flugkostüm geschickt, das ich tragen soll, wenn ich mit den Zeitungsreportern zusammentreffe.« Sie hob die hübschen Augen und blickte sehnsüchtig zum Himmel. Er hatte die weiche blaue Farbe des warmen und weitgehend windstillen Frühnachmittags, ehe starke Seewinde über den Belmont Park hinwegfegten und das Fliegen zu einem gefährlichen Abenteuer machten.
    »Sie sehen aus, als wollten Sie lieber zu einem Flug starten«, sagte Bell.
    »Das würde ich wirklich sehr gern. Ich brauche eigentlich kein spezielles Kostüm. Haben Sie den weißen Fummel gesehen, den ich kürzlich tragen musste? Er blieb nicht lange weiß, nachdem wir die Verkleidung des Antoinette abgenommen haben. Das ist alles, was ich brauche«, sagte sie und deutete auf die abgetragenen Lederhandschuhe, die Wolljacke mit dem Gürtel um ihre schlanke Taille, die Reithose, deren Beine in ihren hohen Schnürstiefeln steckten. »Jetzt möchte Mr. Whiteway, dass ich in einem albernen lila Seidenkleid posiere. Und abends soll ich lange weiße Kleider und schwarze Seidenhandschuhe tragen.«
    »Ich habe Sie gestern Abend in dieser Aufmachung gesehen. Sie steht Ihnen sehr gut.«
    »Danke«, sagte sie mit einem weiteren koketten Lächeln. »Aber nur unter uns Pastorentöchtern, Isaac, ich konnte es kaum erwarten, wieder in meinen Overall zu schlüpfen und den Jungs bei der Kontrolle meiner Maschine zu helfen. Ich beklage mich nicht. Ich weiß, dass Mr. Whiteway darauf Wert legt, dass ich so viel Aufmerksamkeit wie möglich errege, um auf das Rennen aufmerksam zu machen.«
    Bell begleitete sie zum Güterbahnhof. »Hat er Sie nicht schon mal aufgefordert, ihn Preston anstatt Mr. Whiteway zu nennen?«
    »Das tut er ständig. Aber ich möchte ihn nicht auf dumme Ideen bringen, indem ich ihn mit seinem Vornamen anrede.«
    Nachdem Bell sie sicher in dem hell erleuchteten Josephine Special abgeliefert und in die Obhut der Modezeichnerin und des Van-Dorn-Agenten, der den Zug überwachte, entlassen hatte, eilte er zum Waggon, der die Rennleitung beherbergte und außerdem über eine direkte Verbindung zu dem internen Telegrafiesystem der Agentur verfügte.
    »Irgendwelche Neuigkeiten aus San Francisco?«, fragte er den diensthabenden Beamten.
    »Tut mir leid, Mr. Bell. Noch nicht.«
    »Dann schicken Sie ein weiteres Telegramm an James Dashwood.«
    Der junge Mann streckte die Hand nach der Taste aus. » BRAUCHE DRINGENDST INFORMATIONEN ÜBER CELERE UND PRESTOGIACOMO. «
    Bell hielt inne. Die grundlegend unterschiedlichen Meinungen über Marco Celere, die von Danielle Di Vecchio und von Josephine Josephs Frost vertreten wurden, warfen interessante Fragen hinsichtlich eines Mordopfers auf, aber erst recht interessant waren sie unter dem Aspekt, dass das Opfer verschwunden war.
    »Ist das alles, Sir? Soll ich es senden?«
    »Fahren Sie fort: › TEILINFORMATIONEN BESSER ALS NICHTS. ‹ Und fügen Sie hinzu: › DALLI! ‹ Nein, fügen Sie hinzu: › DALLI! DALLI!‹«
    »Ich hab’s, Sir. Soll ich es jetzt absenden?«
    Bell überlegte. Wenn es möglich gewesen wäre, mit San Francisco ein Ferngespräch zu führen, hätte er den sonst stets zuverlässigen Dashwood fragen können, weshalb er so lange brauche, und ihm die Dringlichkeit seines Anliegens direkt vermitteln können.
    »Fügen Sie noch ein › DALLI! ‹ hinzu.«

14
    »Wie ich hörte, haben die Brüder Wright eine Flugschule eröffnet, Mr. Bell«, rief Andy Moser von seinem Platz vor der Eagle, als Isaac Bell ihm befahl, den Propeller zu drehen, um mit der schnittigen Maschine zu starten.
    »Ich habe keine Zeit, nach Ohio zu reisen. Nächste Woche wird das Rennen gestartet. Außerdem, wie viele Lehrer sitzen denn schon länger als ein Jahr in ihren Flugmaschinen? Die meisten Aviatoren lernen es im Selbstverfahren, genauso wie Josephine. Nun drehen Sie schon.«
    Es war ein perfekter Tag zum Fliegen, ein sonniger Spätfrühlingsmorgen mit leichtem Westwind im Belmont Park. Andy und die Mechaniker, die von Bell als Helfer angeheuert worden waren, hatten die Eagle zu einem Grasstreifen, weit entfernt von den Hauptaktivitäten auf dem Innenfeld, gezogen und geschoben. Sie hatten die Räder mit Bremskeilen fixiert, und als sie hörten, wie Bell von Andy verlangte, den Motor zu starten, ergriffen sie die Seile, die mit den Bremsklötzen verbunden waren, und bereiteten sich darauf vor, neben der Maschine herzulaufen und ihre Tragflächen zu stützen und geradeaus zu richten.
    Bell saß hinter der Tragfläche, Kopf,

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