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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
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geplant haben.«
    »Was ist mit dir, Marco?«
    Er schien sie nicht gehört zu haben. Dann sagte er: »Du wirst das grandioseste Rennen der Welt gewinnen.«
    »Gewinnen? Ich liege schon einen Tag zurück, und es hat gerade erst begonnen.«
    »Du wirst trotzdem gewinnen. Ich werde dafür sorgen, dass du gewinnst. Mach dir keine Sorgen. Niemand wird vor dir sein.«
    Er klang so sicher, dachte sie. Wie konnte er das sein? »Aber was ist mit dir, Marco?«
    Wieder schien er ihre Frage nicht zu hören, sondern meinte: »Und du hast einen Verehrer.«
    »Was meinst du?«
    »Jeder in Belmont Park erzählt, dass sich Preston Whiteway in dich verliebt hat.«
    »Das ist doch lächerlich. Es ist nur eine Schwärmerei.«
    »Er hat deine Ehe annullieren lassen.«
    »Ich habe ihn nicht darum gebeten. Er hat es einfach getan.«
    »Du solltest ihn irgendwie überzeugen, dir eine Flugmaschine zu kaufen. Aber wenn du fragst: ›Was ist mit dir, Marco?‹, hast du deine eigene Frage offenbar schon beantwortet.«
    »Wie meinst du das?«
    »Es klingt nicht so, als sei für Marco irgendwo noch ein Platz in deinem Plan.«
    »Es ist nicht mein Plan. Ich brauchte nur eine Flugmaschine. Wie wir es beabsichtigt hatten.«
    »Du hast aber mehr bekommen, als wir ursprünglich haben wollten.«
    Josephine spürte, wie heiße Tränen in ihre Augen stiegen. »Marco, du kannst nicht annehmen, dass ich dir Whiteway jemals vorziehen würde.«
    »Darf ich dir daraus einen Vorwurf machen? Du dachtest, ich sei tot. Er ist reich. Ich bin nur ein armer Aeroplanerfinder.«
    »Er könnte dich niemals ersetzen«, protestierte sie. »Und jetzt, da du wieder zurück bist, können wir …«
    »Was?«, fragte Marco düster. »Zusammen sein? Wie lange würde Whiteway dich mein monoplano lenken lassen, wenn er dich mit mir zusammen sähe?«
    »Hast du dich deshalb tot gestellt?«
    »Ich habe aus mehreren wichtigen Gründen so getan, als sei ich tot. Erstens, ich war schwer verletzt. Wenn ich in North River geblieben wäre, hätte Harry mich im Krankenhausbett umgebracht.«
    »Aber wie …«
    »Ich bin mit einem Güterzug nach Kanada gefahren. Eine freundliche Familie hat mich auf ihrer Farm aufgenommen und mich den Winter hindurch gepflegt. Als ich dann erfuhr, dass du dich mit Whiteway zusammengetan hast und am Rennen teilnimmst und dass Harry immer noch auf freiem Fuß ist, entschied ich mich, meine Verkleidung beizubehalten, alles genau zu beobachten und irgendwann wie durch ein Wunder als Marco aus dem Wald zu kommen, so wie wir es damals geplant hatten.«
    »Wann wirst du es tun?«
    »Nachdem du gewonnen hast.«
    »Warum so lange warten?«
    »Das habe ich dir doch gerade erklärt. Whiteway wäre genauso eifersüchtig wie Harry. Vielleicht nicht so gewalttätig, aber sicher wütend genug, um sich von dir zu trennen und seine Flugmaschine zu behalten. Sie gehört ihm schließlich, nicht wahr? Oder hat er dir die Besitzurkunde ausgehändigt?«
    »Nein. Sie ist sein Eigentum.«
    »Zu schade, dass du ihn nicht um die Besitzurkunde gebeten hast.«
    Sie ließ den Kopf hängen. »Ich weiß nicht, wie ich das hätte tun sollen. Er bezahlt schließlich alles. Sogar meine Kleider.«
    »Die Reichen sind oft nur freundlich, nie richtig großzügig.«
    »Ich weiß nicht, wie lange ich es ertragen kann, dich anzusehen und so zu tun, als seiest du nicht du.«
    »Dann konzentrier dich auf meine haarige Verkleidung.«
    »Aber deine Augen, deine Lippen …« Sie stellte ihn sich vor, wie er ausgesehen hatte, sein glattes schwarzes Haar, die edle Stirn, den eleganten Schnurrbart, die tief liegenden dunklen Augen.
    »Über Lippen solltest du nicht nachdenken, bis du das Rennen gewinnst«, sagte er. »Lenk meine Flugmaschine. Gewinn das Rennen. Und vergiss nicht, wenn du das Rennen gewinnst, Josephine, wird Amerikas Sweetheart der Lüfte eine Frau mit einer Menge Geld sein. Und Marco, der Erfinder der siegreichen Celere -monoplano, wird ein gemachter Mann sein mit Verträgen mit der italienischen Armee, um Hunderte von Flugmaschinen zu bauen.«
    »Wie war es für dich, mich die ganze Zeit zu sehen?«
    »Wie es war? Genauso wie an dem Tag, an dem ich dich das erste Mal gesehen habe. Als würde mein Herz vor Freude überfließen. Und jetzt lass uns endlich deine Maschine reparieren.«
     
    Isaac Bell versuchte, in der Deckenrolle unter dem Eindecker zu schlafen, aber seine Gedanken kehrten immer wieder zu Harry Frosts seltsamem Ausruf zurück. Abrupt richtete er sich auf, geradezu

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