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Todesriff

Todesriff

Titel: Todesriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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nach Bier. „Alles okay? ”
    „ Oh, ja, ich hab ein bisschen geschlafen.”
    Der Mann musterte ihn. „Sind Sie sicher, dass a lles okay ist ?”
    „J a, ja.” Er lächelte hastig.
    „Wenn Sie getrunken haben, sollten Sie nicht mehr Auto fahren, das ist Ihnen klar, oder?“
    War der Typ ein Bulle? „Klar, weiß ich doch. Ich fahr heim ... Danke!” Er bemühte sich, so
ruhig
wie möglich aus der Parklücke zu rangieren. Es gelang ihm in zwei Zügen. Im Rückspiegel sah er, dass der Mann zu zwei anderen ging und schon wieder in ein Gespräch mit ihn en vertieft war. Er atmete auf und fuhr auf die Straße.

22
    Fünf Uhr zehn morgens. Die Sonne war noch nic ht aufgegangen. Shane raste in d ie Turbot Street. Vor dem Lokal Dalmatia parkten drei Streifenwagen und ein Rettungswagen. Zwei uniformierte Polizisten sperrten de Zufahrt zum Hinterhof mit eine m rot-weißen Band ab . In den Hinterhof fiel niemals Sonne. Es war feucht und kühl und roch nach Müll. Der Mann lag mit dem Gesicht nach unten zwischen den Mülltonnen. Detective Tom McGregor war schon da. Und Howard, stellte Shane fest – nicht Eliza.
    „Sieht ganz so aus als hätte der dir deinen Urlaub nicht gegönnt ”,
begrüßte
er
Shane
und nieste schon wieder. „ Durchschnittene Kehle, wie be im letzten Mal. Der Restaurantbesitzer hat ausgesagt, ein Mann habe angerufen und ihn gebeten, einem gewissen Andrew Barber auszurichten ...” McGre gor blickte auf seine Notizen. „ Moment, ja, der Anrufer sagte: ‚ der Freund von Leke wartet hinter dem Restaurant. ‘” Tom McGregor seufzte. „ Tja, das hat der Restaurantbesitzer dann gemacht. Es war ziemlich viel an der Bar zu tun, und er hat nicht
weiter
darauf geachtet, ob der Mann zurückkam oder nicht. Er konnte auch die Stimme am Telefon nicht näher beschreiben.”
    „ Wo ist er?”
    „ Er wohnt z wei Häuser weiter. Als er die Sirenen gehört hat , ist er aufgeschreckt, dachte, es sei was mit seinem Restaurant. Ich hab ihn
erst mal
wieder nach Hause geschickt.”
    „ Wer hat den Toten gefunden?” Shane blickte sich um. McGregor deutete in eine Ecke des Hinterhofes.
    „
Ryan Edney
. Ach ja, und draußen auf der Straße parkt ein weißer Holden, zugelassen auf den Namen Andrew Barber.”
    Howard kniete im weißen Overall neben dem Opfer. Der Tote lag auf dem Bauch. Unter seinem Kopf hatte sich eine dunkle Lache Blut ausgebreitet.
    „ Shane! Hab gedacht, du bist am Traumstrand. ”
    „Ohne mich geht’s hier nicht, Howard. ”
    „Ja, das machen die uns nur weis, weil sie Geld sparen wollen, glaub mir. ”
    „ Und, wie sieht es aus?”
    Howard richtete sich stöhnend auf. Wie alt war er jetzt? Sechsundf ünfzig? „ Wie beim ersten Mal
. Ein
Schnitt mit einem Messer mit einer glatten Klinge.”
    Roger von der Spurensicherung h ielt einen Plastikbeutel hoch.
    „ Laut Pass heißt er A ndrew Barber, geboren neunzehnhu ndert siebzig in Melbourne. Die Brieftasche war da. Und das da auch. Lag neben ihm .“
    Wie der erste Fotoschnipsel hatte dieser zwei scharfe Kanten und zwei ausgerissene. Zu erkennen war die rechte Hälfte eines Menschen, bekleidet mit einer langen Hose und einem Hemd, eine Hand auf dem Bauch und eine über der Schulter.
    „ Mir hängt das alles so zum Hals raus”,
sagte
Howard. „I rgendwann hat man von allem genug.” Er s
töhnte
und hielt sich den Rücken. „ Diese verdammten Rückenschmerzen! Kommt vom ewigen Stehen. Ich
geh
e zweimal die Woche
zum Chiropraktiker
. Aber letzt en Endes hilft das auch nichts. Man sollte das Leben genießen,
jeden einzelnen Tag
.” Howard lächelte tapfer , klopfte Shane auf die Schulter und hinkte durch die Toreinfahrt hinaus. Shane sah zu, wie der Leichnam eingesackt wurde.
    „Er ist da“, rief McGregor zu ihm herüber und zeigte zum Streifenwagen.
Ryan Edney
stand neben einem Streifenpo l i zi sten. Er war mindestens einsneunzig, spindeldürr und sehnig, ein Aborigine um die fünfzig, dessen voluminöse Haarpracht langsam ergraute.
    „
S
ie haben
die Leiche
gefunden?” , fragte Shane ihn .
    Der Mann
war nervös
und nickte rasch. „I ch bin hier reingelaufen, hab gedacht, vielleicht find ich was da in den Mülltonnen. Ich hab ihn umgedreht, hab geglaubt, er ist nur besoffen.”
    Doch anstatt in das verquollene Gesicht eines Betrunkenen zu blicken, hatte er
auf eine Blutlache und eine aufgeschlitzte Kehle gestarrt.
    „ Warum haben Sie ihn überhaupt umgedreht?”, fragte Shane . Edneys Augen waren
geweitet, seine

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