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Todesriff

Todesriff

Titel: Todesriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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nicht verstand und setzte die Kaffeemaschine in Gang.
    „Ist okay, du musst auch gar nichts sagen. Ich weiß nur gern, woran ich bin, also, ob du sauer auf mich persönlich bist, ob ich was falsch gemacht habe oder ob deine Stimmung nur damit zusammenhängt, dass ...
    „Bitte!“, unterbrach er ihren Redefluss, „fang einfach an, okay – und ja: Ich bin ein Morgenmuffel, abends geht’s mir meistens besser.“
    Sie lächelte. „Danke, das war alles, was ich wissen wollte.“ Und dann begann sie tatsächlich sachlich und zügig Tom und Spencers Ermittlungsresultate zusammenzufassen.
    In der Nacht waren drei Anrufe eingegangen, in denen Menschen einen Mann, der dem auf dem Phantombild ähnlich sah, gesehen haben wollten. Tom und die Kollegen waren den Hinweisen nachgegangen, doch keiner hatte sich als weiterführend erwiesen. Auch keine der Autovermietungen hatte sich bisher gemeldet. Fest stand jedoch: Der echte Andrew Barber hatte Ende September des vergangenen Jahres die Farm in Longreach verlassen und sich seitdem dort auch nicht mehr gemeldet. Das Missing Persons Bureau konnte aber keine näheren Hinweise liefern.
    Howard, hieß es in der Gerichtsmedizin des John Tonge Centers, lag mit einem Hexenschuss zu Hause im Bett. Ihnen blieb noch eine halbe Stunde bis zum Meeting mit Al Marlowe, dem Koordinator der Ermittlungen, und den Mitgliedern der für den Fall geschaffenen Sonderkommission, zu der neben Shane und Tamara die Kollegen Tom McGregor, Spencer Dew, Mike Flinders, Derek von der Fotoabteilung und der Psychologe Steve Himmelreich vom Bureau of Criminal Intelligence, kurz BCI, gehörten. Viel hatten sie noch nicht vorzuweisen, und das machte sie nervös.
    Tamara goss frischen Tee auf. „ Wen meinte der Mörder mit Leke? Das war doch der Name, den der Mör der nannte, als er im Dalmatia anrief ...”
    Shane fielen die beiden Grübelfalten zwischen ihren Augenbrauen auf , und das ihr Rock heute etwas enger saß . Ob sie ins Gym ging? Kurz erlaubte er sich die Vorstellung wie sie wohl in engem Top und anliegenden Sportshorts aussah. „Shane?“
    „Hm ?“
    „Woran denkst du?“
    „Nichts ... an ... diesen Leke ...“
    „Hast du eine neue Idee?“
    „Nein“, versicherte er rasch, „nein, ich hab nur nachgedacht.“ Sie durchschaut dich noch, wenn du nicht aufpasst, sagte eine innere Stimme zu ihm.
    Der Name Leke lief eben durch die Datenbanken; die Kollegen hatten bei Interpol angefragt, informierte ihn Tamara und kurz danach meldete sich ein aufgeregter Derek. „Kommt mal schnell rüber !“

    Derek hatte die Hand, die auf dem zweiten Fotoschni psel zu sehen war, vergrößert. „ Das ist eine Frauenhand, würde ich sagen.”
    „ Kann ich auch mal sehen?” Tamara drängte sich zwischen die beiden.
    „ Jetzt schau dir die Handhaltung der Frau an”, fuhr Derek fort. „So posiert man doch nicht, oder, mit der Hand auf dem Bauch.“
    „Hm“, machte Shane. Vielleicht wusste sie nicht mit der Hand wohin oder sie wollte eine Speckrolle verdecken, Kim hatte das getan, nachdem sie Pam geboren ...
    „Sie ist schwanger, ist doch klar!“, sagte Tamara.
    Derek, der sie vorher
nicht wahrgenommen hatte
, sah sie zum ersten Mal an. „Ja! Das hab ich auch gedacht! Natürlich können wir damit falsch liegen, aber es wäre gut möglich. Hier oben an der Schulter”, fügte er hin zu und zeigte auf eine Stelle, „ das könnte eine Männerhand sein. Es ist, sagen wir mal, ziemlich wahrscheinlich.”
    „ Ist das da etwa ein Ring?”, wollte Tamara wissen und deutete auf den sichtbaren Teil der Hand, die auf der Schulter lag.
    Derek nickte. „ Das wollte ich euch gerade zeigen. Es könnte sein.”
    „ Okay, er trägt einen Ring, sie aber nicht”, fasste Shane ungeduldig zusammen.
    „ Jedenfalls nicht an der rechten Hand. Die linke haben wir ja nicht”, gab Derek zu bedenken.
    „ Ja, die liefert uns wahrscheinlich erst das Foto beim dritten Toten”,
meinte
Tamara . „ Ein Mann fotografiert seinen Freund mit seiner schwangeren Freundin!”, resümierte sie auf dem Weg durch die Flure in den Besprechungsraum.
    „ Wieso kommst du darauf, dass es sein F reund ist?”, wandte Shane ein. „ Es könnte ja auch der Freund oder ... Bruder der Frau ... oder ebenfalls eine Frau sein. Das Bild könnte auch mit einem Selbstauslöser gemacht worden sein.”
    Sie zuckte die Schultern.
„Kam mir einfach so in den Sinn.“

39
    An dem ovalen Tisch saß bereits Al Marlowe und hielt sich seine angeschwollene Wange.

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