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Todesriff

Todesriff

Titel: Todesriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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durchdringend
aus seinen sanften braunen Augen an. Sie ahnte, dass ihr harmloser Ausdruck trog. Schließlich ließ sie den Arm si nken und zuckte die Schultern.
    „Tja, tut mir l eid, aber ich habe wirklich nichts mehr von ihm gehört.” Auf einmal war sie ganz sicher, dass Greg bei der Polizei gewesen war. Er wollte unter allen Umständen sichergehen, dass sie Steve nicht mehr traf. Jonathan will dich töten lassen, hatte Steve gesagt. Und sie wollte herausfinden, ob das die Wahrheit war.

    Also hatte sie die Nummer ihres Bruders in Brisbane gewählt und ihren Besuch angekündigt, was ihn nicht sonderlich begeistert hatte.
    Der Taxifahrer hielt vor der Villa mit Blick auf den Fluss an und Annabel zahlte. Eve kam ihr entgegen.
    „ Jonathan konnte dich auf dein em Handy nicht mehr erreichen!” Eve
küsste sie auf beide Wangen
. „ Er musste ganz kurzfristig für ein paar Tage nach Seattle – und ist gerade weg. Aber er lässt dir ganz liebe Grüße ausrichten.”
Sie
lächelte
strahlend, wie es ihre Art war.
    Eine blöde Ausrede, dachte Annabel. Aber Jonathan hatte noch nie besonders viel Fantasie besessen.
    Sie ließ sich von Eve in das von einem bekannten Architekten entworfene ultramoderne Haus führen. Vom weiträumigen Wohnzimmer aus sah man über einen großzügigen Pool hinweg in den ausgedehnten Garten mit alten Bäumen und blühenden Büschen. Und dahinter erstreckte sich ein Steg in den Brisbane River.
    „ Es ist schrecklich, Annabel!” Eve hatte ihr Begrüßungsstrahlen abgelegt. Jetzt wirkte sie, die immer wie ein Model ausgesehen hatte, dürr und
vorzeitig gealtert
. „ Wir haben eine ziemliche Krise.” Sie
warf
Annabel
einen hastigen Blick zu
. „ Jonathan gibt es nicht zu, aber ich w eiß es.” Sie schluckte schwer. „ Wir sind pleite.”
    Annabel
stand fassungslos da
.
    Eve zog die Schultern ho ch und ließ sie wieder sinken. „ Er ist zu leichtsinnig gewesen. Hat an der Börse zu hoch spekuliert. Und dann ...” Eve zog ein zusammengeknülltes Taschentuch aus der engen Hosentasche und wischte sich schnell über Augen und Nase. Dann fügt e sie mit leiser Stimme hinzu:
    „ Er hat wieder zu spielen und zu trinken begonnen.” Si e steckte das Taschentuch ein. „Ich halte das nicht mehr aus! Ich will mich von ihm scheiden lassen.”
    Annabell fiel auf, dass ihre Augen bemerkenswert klar waren.

„ Weiß er das schon?”, fragte
sie
ohne jegliches Mitgefühl
. Die großformatigen Gemälde an den Wän den waren protzig.
    „I ch habe es ihm vorgestern gesagt. Seitdem redet e r nicht mehr mit mir.” Von fern drangen Kinder stimmen zu ihnen. Eve seufzte. „ Mein ganzes Leben ist ein riesengroßer Irrtum gewesen. Jetzt stehe ich vor einem Scherbenhaufen. Ich war so blind, Annabel! Es hat sich doch alles angebahnt! Ich habe immer geglaubt, dass ich ein Anrecht auf Glück habe. Du hast es gut, Annabel, du hast keinen Mann, der dich so täuschen kann.”
    Annabel schluckte eine Erwiderung hi nunter und fragte stattdessen:
    „ Hat Jonathan sich öfter ... seltsam über mich geäußert?”
    Eve s ah
sie fragend
an.
    „ Ich meine”, versuchte Annabel zu erklären, „ war er wütend, weil ich ihm kein Geld angeboten habe?”
    Ev e schüttelte langsam den Kopf.
    „ Nein, nein, ich weiß nicht, was du ...”
    „ Hat er schlecht über mich gesprochen?”
    „ Aber nein!” Eve war empört, sie verteidigte ihn, obwohl sie sich gerade selbst negativ über Jonathan geäußert hatte. Sie schwiegen eine Weile, bis Ev e aufschreckte.
    „ Oh Gott, ich habe dir gar nichts angeboten, entschuldig e! Einen Tee oder lieber einen Gin Tonic
,
ein Sandwich? Ich kann dir schnell was machen! ”
    Annabel schüttel te den Kopf.
    „ Sch ade, dass Jonathan nicht da ist. Ich wollte mit ihm etwas sehr Wichtiges besprechen.”
Sie
nahm das Foto, das sie im Wohnwagen gefunden hatte, aus ihrer Handtasche und legt e es vor Eve auf den Küchentresen .
    „ Das Foto hat Jonathan aufgenommen. Ich fand es bei einem Mann, der mir gesagt hat, dass Jonathan mich umbringen lassen will.”
    Eve lachte auf, schrill und kurz.
    „ Du
hast den Verstand verloren
! Weißt du ei gentlich, was du da behauptest? Du bist ja total
paranoid
! Wie eure Mutter!”
    Annabel
griff nach ihrer Tasche
. Wie hatte sie nur annehmen können, Eve würde sachlich reagieren? “
    „ Ich nehme die nächste Maschine zurück nach Cairns.”
    Als Annabel schon zur Tür hinaus war, rief Eve ihr noch nach:
    „ Eines lass dir gesagt sein:

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