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Todesriff

Todesriff

Titel: Todesriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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... Goran Hentschel, Söldner der UCK-Untergruppe Skanderbeg, verübt Bombenattentate, sprengt Brücken und Menschen in die Luft. Vielleicht will Weinheimer Hentschel etwas nachweisen, vielleicht weiß er, dass er für bestimmte Bombenattentate verantwortlich ist – und Hentschel verhindert das, indem er Weinheimer erschießen will. Doch der überlebt. Weinheimer rächt sich ...
    „Dann sind da aber noch ...“ fing Tamara an.
    „Warte ... Weinheimers Dolmetscherin ist umgekommen , ja?“
    „Ja“, sagte Tamara und überflog noch mal die Information.
    „Ob sie auch eine Uniform getragen hat?“, überlegte Shane. Ihm war da so ein Gedanke gekommen.
    „Möglich ...“, meinte Tamara stirnrunzelnd. „Worauf willst du hinaus?“
    „ Die Frau auf dem Foto, das bei den Toten hinterlassen worden ist ...” , überlegte Shane ...
    „... könnte sie gewesen sein?”, fiel ihm Tamara ins Wort. Shane nickte.
    „V orausgesetzt, der Mann, der neben ihr steht, ist Weinheimer und kein anderer “, fuhr Tamara fort . „ Wir haben bisher lediglich eine Hand von diesem Mann auf dem Foto.”
    “Ja”, sagte Shane gedankenverloren. Er rief die Fotos auf, die bisher in diesem Fall aufgetaucht waren. Lutz Weinheimer, der ehemalige Uno-Polizist, war auf einem Rachefeldzug? War das möglich?
    „ Ich will das Überwachungsvideo vom Geldautomaten noch einmal sehen, Tamara.”
    Sie nickte, legte es ein.
    “Halt!”, rief er und zeigte auf den Bildschirm. Sie war nur kurz zu sehen: in dem Moment, in dem Weinheimer die Karte in den Schlitz des Geldautomaten steckte, der für Rechtshänder ausgerichtet war.
    „ Die Uhr!” Shane stand auf und kehrte mit dem Ausdruck des Fotos zurück, das die Soldatin mit der Kalaschnikow zeigte. Es bestand kein Zweifel: An ihrem Handgelenk pr angte die gleiche klobige Uhr.
    „ Solche Uhren gibt es zwar in jed em Supermarkt”, räumte er ein, „ aber ich gehe davon aus, dass es sich in diesem Fall um ein und dieselbe handelt.”
    Tamara dachte einen Augenblick nach, dann stand sie auf und kam mit dem Bild aus den beiden zusammenge setzten Fotoschnipseln zurück.
    „ Sieh dir nun das an.” Sie hielt das zusammengesetzt e Bild neben das der Soldatin.
    „ Die Füße! Guck mal, wie sie steht: den rechten Fuß ein wenig auf der Außenkante belastend ...”
    „ Das könnte auch nur eine Ähnlichkeit sein.”
Sie stand dicht bei ihm und e
r roch den leicht süßen Duft ihrer Haut. Sie deutete auf den bräunlichen Streifen am ausgerissenen inneren Teil des Fotoschnipsels.
    „ Und?”, fragte sie . „ Was meinst du? Könnte das da nicht eine Haarsträhne dieser Frau sein? Shane, es ist so ein Gefühl, aber ich wette, es ist dieselbe Frau.”

77
    In Deutschland war es gerade Mittag. Jennifer würde zu Hause sein. Er wählte, erinnerte sich an die seltenen Telefonate, die er aus dem Kosovo mit ihr geführt hatte. Zu teuer. Später waren es nur noch Lügen gewesen, später, als er Mira geliebt hatte.
    Er hatte in einem Jahr so viel extra verdienen wollen , um damit den Kredit für das Reihenhaus in Offenbach zurückzuzahlen und so schon in acht Jahren statt erst in zwölf schuldenfrei zu sein. Das Gehalt in Deutschland würde weiter auf sein Konto fließen, und wenn er nach sechs, längstens neun Monaten heimkehrte, würde er wieder als Hauptkommissar der Kriminalpolizei Frankfurt arbeiten. Jeden Tag im Kosovo gab es eine ordentliche Auslandszulage. Mit diesem Geld konnten die eigene Verpflegung und Unterbringung sowie die Flüge in die Heimat finanziert werden.
    Je erfindungsreicher und skrupelloser man war, desto besser konnte man leben. Die Regeln und “Gesetze” funktionierten wie überall auf der Welt. Mit Geld konnte man Zeugen kaufen, die leugneten, einen am Steuer eines Fahrzeugs gesehen zu haben, mit dem ein Mensch überfahren worden war – ein Mensch, der unbeachtet am Straßenrand liegen blieb, bis er verblutet war. Mit Geld konnte man neben eher harmlosen verschobenen Dutyfree-Waren auch Sex kaufen. Wenn man ihn sich nicht sowieso kostenlos nahm - von Kindern oder wehrlosen Frauen. Man konnte auch Angehörige der Local Police bestechen, um Verfahren zu stoppen. Nie hatte er so etwas getan – nur zum Schluss, da hatte er gewisse Leute bestochen, damit sie ihm die Namen nannten.
    Das Freizeichen ertönte.
    „ Hallo?”
    Jennifers Stimme! Panik überfiel ihn.
    „ Hallo?”
    Er schluckte.
    „ Hallo! Wer ist da? ” Jennifer klang ungeduldig.
    Er holte Luft, öffnete den Mund, formte

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