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Todesriff

Todesriff

Titel: Todesriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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gemütlicher Mann um die vierz ig, der sie herzlich begrüßte
.
    „Oh, Unfall gehabt?“ Er deutete auf Shanes Halskrause. „Damit darf man nicht spaßen.“
    „Ich kann noch nicht mal lachen, mit dem Ding, glauben Sie mir“, brummte Shane. „Fahren Sie vorsichtig, okay?“
    „Klar, ich hatte noch nie einen Unfall.“

    „ Waren Sie schon mal in Mackay?”, erkundigte sich Detective Myers, während er den Wagen startete.
    Tamara erzählte noch einmal die Geschichte von den Vorfahren ihres Vaters, und Myers, begeistert von Tamaras Verbindung zu seiner Heimat, berichtete, dass die Familie seiner Frau ihnen eine Zuckerrohrplantage vererbt habe, die sie jedoch von einem Verwalter managen ließen, dem sie zunehmend
mehr
misstrauten.
    Shane hörte nur mit halbem Ohr zu; er sah aus dem Fenster. Eine langweilige Gegend hier um den Flughafen, dachte er, flach und von der Sonne versengt. Als sie weiter in die Stadt kamen, säumten die immer gleichen Motels und Restaurants die Straße. Palmen wogten im Wind. Die Aircondition im Wagen lief auf vollen Touren. Draußen schmorte man bei achtunddreißig Grad im Schatten , wie Shane auf dem Thermometer im Auto gelesen hatte.
    „
Das
Auto parkt seit gestern Morgen hier.

Myers steuerte über die Main Street an historischen Gebäuden und Cafés vorbei. Das Straßenbild war vielfältig: Junge Männer in schmutzigen Arbeitsklamotten von den Zuckerrohrfeldern oder dem nahegelegenen Kohlebergwerk, Farbige, deren Vorfahren im neunzehnten Jahrhundert für die Arbeit auf den Baumwollplantagen aus Melanesien geholt worden waren, vermischten sich mit Aborigines und Touristen in gebügelten Shorts, mit Fotoapparaten und Videokameras ausgestattet, die auf der Durchreise nach Ca irns hier vorbeigekommen waren .
    Kurz vor der Abzweigung einer schmalen Straße, die zu einem großen Parkplatz führte, hielt Myers an. Sie stiegen aus und gingen in ein Gebäude, von dessen zweitem Stock aus sie auf den Parkplatz sehen konnten. Harmlos und völlig unverdächtig wirkte der silberfarbene Honda Accord, der ordentlich eingeparkt zwischen den anderen Autos stand.
    „ Was ist mit den Tankstellen und Motels? Wurden die überprüft?”, fragte Shane schwer atmend. Die verdammte Halskrause nahm ihm die Luft.
    Myers nickte. „ Wir sind dabei, aber bis jetzt gab es noch keine Hinweise. Am Flughafen jedenfalls ist der Name Lutz Weinheimer nicht aufgetaucht.”
    „ Vielleicht hat er ein Taxi genommen, um die Spur zu verwischen .“ Tamara fächelte sich Luft zu. Ihr Haar klebte auf der Stirn und ihr Oberteil zeigte deutliche Schweißflecken. Doch es machte sie irgendwie noch attraktiver, musste Shane zugeben und sagte dann:
    „ Ich glaube kaum, dass unser Mann noch hier ist . Er wird sich nicht seit gestern Morgen - das sind immerhin über vierundzwanzig Stunden - in einem Motel verkrochen haben. ”
    Warum nicht? Er ist wie eine Spinne, die auf ihr Opfer wartet. Vielleicht ist er auch einfach müde und muss sich ausruhen”, wandte Tamara ein
.
    „ Auf den Flugpassagierlisten ab Mackay tauchte der Name Weinheimer jedenfalls nicht auf”, sagte Myers. Er wirkte unschlüssig, offenbar wartete er auf Anweisungen.
    „Vielleicht hat Weinheimer das Ticket unter einem anderen Namen gekauft und bar bezahlt. Für Inland sflüge brauchte man keinen Pass“, sagte Shane und fügte hinzu: „Es macht jedenfalls keinen Sinn, hier herumzus tehen und das Auto anzustarren. Ich muss aus dieser Hitze hier raus.“
    Sie stiegen i n Detective Myers Wagen und Shane atmete auf, als die Klimaanlage ansprang. Von jenem kurzen Aufenthalt im Freien klebten ihm die Kleider bereits auf der Haut.
    Tamara blies sich die angeklebten Haare aus der Stirn. Ihr Kostüm sah inzwischen aus als hä tte sie darin geschlafen .
    Myers hupte un d winkte aus dem Wagenfenster. „ Das ist Jim, ein Freund von
uns
. Er ist Architekt. Mein Sohn hilft ihm manchmal auf dem Bau.” Auf der rechten Straßenseite richteten Bauarbeiter ein Holzgerippe auf, aus dem ein Haus entstehen würde . Einer der Männer oben auf dem Dachgebälk winkte zurück.
    Diese Szene erinnerte Shane an irgendetwas, aber er wusste nicht, woran. Ihm war nur so, als hätte er dieses Bild schon einmal vor sich gesehen, ob in Wirklichkeit oder bloß in seiner Vorstellung, konnte er nicht sagen. Er grübelte, aber er kam nicht drauf.

    „ Die besten Doughnuts, die Sie je gegessen haben!” Myers wies in seinem Büro auf einen großen Teller, auf dem diese süßen

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