Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
Chance zu einer Übereinkunft. Wie Ihr seht, haben Arkis und ich uns zusammengetan: Sicherheit resultiert nicht zuletzt aus einer gewissen Übermacht heraus, wie Ihr Euch erinnern mögt. Doch zwei gegen die Eislande? Schlechte Aussichten. Drei von uns mögen besser reisen.«
    »Soll das ein Trick sein?« Fess vermochte ihm nicht zu glauben. Hätte dies mit vertauschten Rollen stattgefunden, Shaithis wäre längst tot gewesen.
    »Kein Trick.« Shaithis schüttelte den Kopf. »Wie Schrecktod hier an meiner Seite, besitzt Ihr Wissen über diesen Ort. Und gerade so, wie das Blut das Leben ist, verhält es sich mit Wissen. Dies war stets meine Überzeugung. Gegeneinander zu kämpfen heißt, zu sterben. Wissen zu teilen, unsere Hilfsmittel zu vereinen ... das jedoch mag unser Überleben sicherstellen.«
    »Redet weiter«, forderte Fess, und seine Stimme klang zittriger als je zuvor.
    »Es gibt nichts mehr zu sagen.« Abermals schüttelte Shaithis den Kopf. »Kommt herein in die Wärme, füllt Euch den Bauch und erzählt uns, was geschehen ist, dass Ihr nackt wie ein Baby in einem geisterhaften und wenig subtilen Nebel verborgen an solch einem Ort unterwegs seid. Aye, und dann mögt Ihr uns über den Verbleib des unschönen Volse Pinescu, Eures vormaligen Gefährten, in Kenntnis setzen.«
    Dem Ferenc blieb keine Wahl. Floh er, würden sie ihn einholen, denn sie waren gesättigt und ausgeruht dazu. Blieb er hier stehen und erstarrte zu Eis, würden sie ihn auftauen und fressen. Sich zu ihnen zu gesellen und reden ... Nun, vielleicht konnte er tatsächlich seinen Frieden mit Shaithis machen. Was, soweit es Arkis betraf, ein Thema für sich war.
    Also kam er zu ihnen, tauchte in den Windschatten des steif werdenden Flüglers ein, zerrte sich eine Vene aus der Mauer aus Fleisch und biss sie durch. Nichts kam heraus (das Blut der Kreatur neigte sich dem Ende zu oder war in den äußeren Regionen des Körpers zu Eis erstarrt), sodass er das Aderwerk vollends herausfetzte und zu Brei zerkaute. Es war Nahrung – so oder so. Mit vollem Munde kommentierte er: »Vielleicht hätten wir Starside niemals verlassen sollen. Der Herr des Gartens hätte uns wenigstens ein schnelles Ende bereitet.«
    »Schreibt Ihr mir immer noch die Schuld zu, Fess?« Shaithis stand über ihm und sah zu, wie er sich sättigte. Arkis hatte sich ein Stück entfernt niedergelassen, mit einem düsteren Gesicht, wie immer.
    »Ich tadle uns alle«, gab der Ferenc zur Antwort – mehr als nur ein wenig bitter. »Hitzköpfe, die wir waren, stürmten wir wie blind über eine Klippe. Dummköpfe, die wir waren, zogen wir aus, um zu morden, und begaben uns doch nur zur eigenen Schlachtbank. Es war Euer Plan, aye, doch wir alle stimmten ihm zu.« Er richtete sich auf und ging auf das Eis hinaus, um seine Kleider zu holen. Doch zunächst säuberte er sie gründlich mit Schnee. Zumindest eins gab es zugunsten des Riesen zu sagen: Er nahm alles stets sehr genau. – Als er fertig war, kehrte er in die Höhle aus abkühlendem Fleisch zurück und legte seine Kleider aus, damit sie trockneten.
    »Irgendeine sonderbare Verunreinigung? Vielleicht gar ein Gift?«, fragte Shaithis laut.
    »Das kann man wohl sagen.« Der andere runzelte die ohnehin gekräuselte Schnauze. »Diese stinkenden Flecken sind Volse!« Und indem er fortfuhr zu essen, erzählte er ihnen alles.
    »Volse und ich, wir hatten über dem mittleren Vulkan Rauch aufsteigen sehen. Desgleichen war uns dann und wann in einer der höher gelegenen Höhlen eine sonderbare Betriebsamkeit aufgefallen. Wir sagten uns: Wenn in diesem alten Berg noch Wärme vorhanden ist und Feuer, dann mag es nur vernünftig sein, dass jemand sich darin niederlässt. Doch wer? Einfache Menschen? Verbannte der Wamphyri vielleicht? Unmöglich, dies mit Gewissheit zu sagen, es sei denn, man ging hin und fand es heraus. Oh, wir schickten unsere Sonden voraus und spähten und witterten – natürlich. Doch wer oder was auch immer in diesem Vulkan lebt, seine Gedanken behielt er für sich.
    Der Weg dorthin ist weiter, als es auf den ersten Blick scheint; vielleicht acht Kilometer bis zum Fuß des Berges, weitere drei die schräge Kegelflanke hinauf. Nahe dem Krater steigt der Weg steiler und steiler an – dort fanden wir die Höhle. Das war der Ort, an dem wir aus der Ferne Lebenszeichen erblickt hatten, als schimmerten Spiegel im Sternenschein. Irgendjemand haust dort, dachten wir uns. Schnee-Trogs oder etwas in der Art. Auf jeden Fall aber

Weitere Kostenlose Bücher