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TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Feinden zurückzuerobern, die nun dort hausen, und mich an ihnen zu rächen. Darum lasst mich an Euren Gedanken teilhaben. Ihr habt erwähnt, es gebe einen Weg für uns beide, dieser Ödnis zu entkommen. Habt Ihr unsere ersten Schritte bereits geplant? Und wie kann ich Euch trauen? Die alten Legenden sprechen nicht für Euch. Selbst unter den Wamphyri, die man nun gewiss nicht für ihr ehrliches Verhalten rühmt, seid Ihr berüchtigt.
    Abermals musste er Shaithans abscheuliches Gegluckse ertragen. Mein Sohn, du wirst mir vertrauen, weil dir gar keine andere Wahl bleibt – weil du ohne mich hier gestrandet bist; und ich, ich werde dir aus demselben Grund trauen müssen. Doch falls du einen Beweis meines guten Willens brauchst: Hast du davon nicht schon mehr als einen bekommen? Wer war es denn, der dir die kleinen Albino-Fledermäuse sandte, um deine wunden Knochen zur Schlafenszeit warm zu halten? Und wer war es, der dir einen jener Feinde vom Leibe nahm, dessen Absichten höchst feindselig waren, um das Mindeste zu sagen?
    Welchen Feind? Shaithis hob eine Augenbraue.
    Der andere schien einen Augenblick lang sprachlos. Du kennst ihn doch sehr wohl! Von dem Abscheulichen spreche ich, der es vorzog, sich mit Geschwüren zu maskieren und der Gefährte des Ferenc war. Weshalb er dem grotesken Giganten immer wieder zusetzte, dich aufs Korn zu nehmen und zu töten.
    Shaithis nickte. Dies entspräche ganz Volses Art, das steht fest. Ich gehörte nie zu jenen, denen er gewogen war. Andersrum verhielt es sich genauso; auch ich habe ihn nie gemocht, diesen monströsen Hanswurst. Wären seine Geschwulste geistige Fähigkeiten gewesen, hätte er uns alle in den Schatten gestellt! Also war es Eure Bestie, die ihn getötet hat, eh?
    Natürlich, natürlich. Shaitans Gedankenstimme senkte sich zu einem tiefen Flüstern. Glaubst du wirklich, dich könnte ich nicht genauso töten? Ah, das könnte ich, mein Sohn, das könnte ich ... doch trachte ich nicht danach. Im nächsten Moment hatte seine Stimme wieder ihre normale Tonlage. Nein, denn ich spüre, dass wir gut daran tun, wie Einer vorzugehen. Und da ich meinen guten Willen bereits auf verschiedenste Art unter Beweis gestellt habe, ist es nun an dir, einen Schritt zu tun.
    Einen Schritt?, knurrte Shaithis finster zurück. Was verlangt Ihr von mir?
    Einen Schritt hin zum Gelingen des Plans, erläuterte Shaitan. Oder soll mir allein alles Tun überlassen bleiben, indes du später den Ruhm und die Ehre für dich beanspruchst?
    Erklärt mir, was zu tun ist.
    Aber da gibt es nichts zu erklären! Es gilt lediglich, deinem eigenen Plan gemäß fortzufahren – genauso wie du ihn entworfen hast! Das wird genügen. Kurz gesagt: Bring sie zu mir, mein Sohn, sodass ich mit ihnen auf meine Art und Weise verfahren kann.
    Fess und den Sohn des Aussätzigen? Und Ihr werdet sie töten? Und dann wohl auch noch mich? Vielleicht tue ich besser daran, mit ihnen gegen Euch verbündet zu bleiben? Der Teufel, den man kennt, heißt es, ist allemal der bessere Verbündete.
    Dieses Mal erforderte es Geduld, bis eine Erwiderung kam: Teufel? Das ist ein Wort, das mir nicht sonderlich lieb ist, flüsterte Shaitan. Ich weiß nicht, warum, aber ich mag es nicht. Lass dir eins gesagt sein: Verwende es mir gegenüber niemals wieder, nicht einmal andeutungsweise!
    Shaithis zuckte die Achseln. Wie Ihr wünscht. Plötzlich, noch bevor Shaithis irgendetwas sagen oder fragen konnte, zischte Shaitan: Sie wachen auf! Die Kröte und der Riese, beide! Am besten, ich verlasse dich jetzt, um dich nicht in Gefahr zu bringen. Bring sie einfach nur zu mir, Shaithis! Davon hängt einiges ab.
    Mit einem Mal war Shaithis wieder allein. Gerade noch rechtzeitig!
    »Shaithis?« Die polternde Stimme des Ferenc hallte in der kalten Luft wider. »Ich spüre doch, dass Ihr wach seid. Hah! Es ist das schlechte Gewissen, das einen Mann so wenig zur Ruhe kommen lässt wie Euch! Ihr werdet Euch bessern müssen!« Er lachte schallend. Die Burg aus Eis erbebte davon; eine Kaskade zersplitterter Eiszapfen brauste in die Tiefe – wodurch wiederum Arkis endgültig erwachte.
    Blinzelnd und sich kratzend blickte er umher und verlangte zu wissen: »Was ist das für ein Getöse?«
    »Zeit, aufzustehen«, rief Shaithis ihm zu. »Wir haben lange genug geschlafen. Wir frühstücken – wenn auch nur armselige Kost –, und dann machen wir uns auf den Weg. Was oder wer auch immer in dem Vulkan dort draußen haust, sein Fleisch ist noch heute unser. Und

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