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TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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ausgeweideten, jedoch nichtsdestotrotz lebenden Überreste des Volse Pinescu zur späteren Verwendung ins Lager zu Shaitans anderen Materialien geschafft worden.
    Aye, und auch die Überbleibsel des Riesen Ferenc und der Kröte Arkis Leprasohn würden eingelagert werden, wenn alles wie geplant verlief. Doch was Shaithis anbelangte ... nun, es gab Pläne und Pläne.
    Shaithis entstammte Shaitans Blutlinie – und von allen Wamphyri konnte er als schönster gelten. Nicht nach menschlichen, wohl aber nach Shaitans Maßstäben. Er war schön und stark – und sprühte nur so vor Leben! Ah, und dennoch – das Blut ist das Leben! Wenn Shaitan über diese Dinge nachdachte, hielt er seine Gedanken genauso verborgen wie sein gerissener Abkömmling.
    In der Zwischenzeit berichteten die kleinen Albinos ihm weiter über die Fortschritte des Trios. Nach einer Weile merkte er, dass sie ein Stück weit von ihrem Pfad abgekommen waren und er ihnen den Weg weisen musste. Dazu musste er zunächst einmal mit Shaithis Kontakt aufnehmen, der sich in diesem Augenblick einen mit vulkanischen Schlacken geschotterten Steilhang empor zur Westflanke des Berges schleppte. Die beiden anderen waren nur einen Steinwurf weit entfernt, konzentrierten sich jedoch auf ihren Weg.
    Shaitan sandte einen knappen, machtvollen Gedanken mitten in Shaithis’ Verstand: Sohn meiner Söhne , du bist ein wenig vom Weg abgekommen. Deine Route bedarf einer kleinen Korrektur.
    Shaithis war nur einen Augenblick lang überrascht, dann hatte er den Aufruhr in seinen Gedanken wieder unter Kontrolle. Doch nicht schnell genug: Fess Ferenc musste etwas mitbekommen haben.
    »Was?«, rief er über den abschüssigen, nackten Fels hinweg. »Beunruhigt Euch irgendetwas, Shaithis?«
    »Nur mein Fuß! Ich bin auf einem Flecken Eis ausgerutscht«, log Shaithis. »Es ist ein weiter Weg nach unten. Ich war bereit, mich zu verwandeln, falls ich abstürzen sollte ...«
    Der Ferenc nickte ihm über den Abgrund herüber zu. »Aye, wir werden schwächer. Früher fand ich das größte Vergnügen darin, einen Luftkörper anzunehmen und mich aus solchen Höhen ins Tal zu schwingen. Heute würde mich das zu sehr erschöpfen. Also müssen wir auf unsere Schritte achten.«
    Nun konnte Shaithis sich seinem Vorfahren zuwenden, doch musste er äußerst behutsam vorgehen, um die ausgesandten Gedanken auch geheim zu halten. Zu diesem Zweck suchte er sich zuerst einen festen Stand auf dem schmalen Sims, dann antwortete er: Shaitan, beinahe habt Ihr alles zunichte gemacht! Aber nun sagt: Wie sehr weichen wir ab vom Weg? Und wie beheben wir dies? Außerdem weiht Ihr mich besser ein in das, was zu erwarten steht. Ich verspüre kein Verlangen danach, wie Volse Pinescu mit durchbohrtem Herzen zu enden und leer gesaugt zu werden.
    Dummkopf!, zischte der andere. Ich dachte, wir hätten das geklärt? Wollte ich deinen Tod, so wärst du bereits tot. Selbst jetzt könnte ich eine Kreatur ausschicken, um dich, euch alle drei, von der Felsenklippe zu fegen! Vielleicht kannst du fliegen, vielleicht auch nicht. Du bist ermattet. Meine Kreaturen würden dich aufspüren und das Ganze beenden. Aber ich brauche dich, Shaithis, deshalb wirst du leben. Wir brauchen einer den anderen! – Und überhaupt, was deine Gefährten betrifft: Ich will ihnen keinen Schaden zufügen. Ich will sie an einem Stück! Siehst du denn nicht, was für ein feines Paar Kriegerkreaturen Arkis und der Ferenc abgeben werden?
    Shaitans Worte klangen so unheilvoll, dass er nur die Wahrheit sagen konnte. Er würde eine solche Großtuerei nicht wagen, könnte er sein Wort nicht tatsächlich halten. In Wirklichkeit handelte es sich ja auch um ein Ultimatum, eine Drohung: Entscheide dich, und zwar jetzt. Schließe dich mir ganz und gar an, oder du trägst die Konsequenzen.
    Shaithis erwiderte darauf: Also gut. Wir arbeiten zusammen. Sagt mir, was zu tun ist.
    Und ohne Zeitverlust erläuterte Shaitan: Der Sohn des Aussätzigen klettert zu weit nach Osten, er entfernt sich diagonal von dir. Auf seinem direkten Weg liegt ein alter Lava-Kanal, der unbewacht ist und geradewegs zu meinen Gemächern im Innern des Vulkans führt. Sollte Arkis den Eingang dieser Höhle finden, so gefährdet er meine Position. Wahrscheinlich müsste ich meine Pläne dann sehr schnell, und zwar grundlegend ändern.
    Ein unbewachter Eingang? Wie unvorsichtig von Euch!
    Meine Hilfsquellen sprudeln nicht unbegrenzt. Doch Schluss mit dem Reden. Du musst die anderen –

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