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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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wenig, angefangen bei Bartholomews Tod. Es ist unheimlich. Alle fragen sich, was als Nächstes geschieht. Eltern holen ihre Kinder ab und bringen sie noch vor dem Semesterende nach Hause.«
    Im Gesicht der Forscherin konnte man ihren Schmerz erkennen. »Ich bin in Gedanken bei ihrer Familie. Es ist einfach unvorstellbar.«
    Die Nachricht vom zweiten Mord musste durchgesickert sein, während Grace schlief. Es fühlte sich kalt wie ein plötzlicher Regenguss an.
    »Haben Sie sie gekannt?«

    Denise schüttelte den Kopf. »Sie war nie in einem meiner Kurse. Ich habe gehört, dass ihr Hauptfach die freien Künste waren.«
    »Was haben Sie noch gehört?«
    Denise seufzte. »Ihre Familie hat sie heute Morgen als vermisst gemeldet. Irgendwann am Wochenende war sie aus dem Wohnheim in Wenaka verschwunden und nicht mehr zurückgekehrt.«
    »Hat ihre Zimmernachbarin sie nicht als vermisst gemeldet?«
    »Allen Berichten zufolge war Tammy ein Freigeist. Es war nicht ungewöhnlich für sie, zu verschwinden. Aber diesmal lag der Geburtstag ihrer Mutter in dieser Zeit, und Tammy hätte niemals nicht angerufen. Ihre Zimmernachbarin wollte sie nicht in Schwierigkeiten bringen, aber die Eltern machten Druck, und schließlich gestand es Sandra.«
    »Welche Sandra?«
    »Die Zimmernachbarin. Ich kenne ihren Nachnamen nicht.« Sie erwiderte Graces Blick mit einer Mischung aus Schmerz und Hoffnung. »Gordie hat gesagt, Sie würden mir etwas bringen, das vielleicht im Zusammenhang mit den Vorfällen hier steht.«
    »Sojaspuren, die getestet werden müssen. Hat er Ihnen erzählt, woher sie stammen?«
    Bustamonte schüttelte den Kopf.
    »Sie befanden sich an Bartholomews Schuhsohlen. Sind Sie sich darüber im Klaren, dass Sie möglicherweise in eine Mordermittlung hineingezogen werden könnten und vielleicht als Zeugin geladen werden, wenn Sie die Proben testen?«
    Bustamonte wischte sich den Mund mit einer Serviette ab; als sie aufsah, hatte sie einen entschlossenen Blick. »Sein Tod hat uns alle berührt. Zum Teufel noch mal, ich bin bereit.«

    Grace nahm den Umschlag mit dem Spurenmaterial aus der Tasche. »Dr. Turngood hat diese Sojahülsen analysiert, und anscheinend sind da einige Balken in der Abbildung, die mit nichts von dem übereinstimmen, was er jemals gesehen hat. Er meinte, Sie könnten Tests damit durchführen und herausfinden, was es ist.«
    Grace reichte der Professorin die Probe.
    Bustamonte betrachtete die Tüte und gab sie ihr zurück. »Ich muss den Erhalt gegenzeichnen, nicht wahr?«
    Grace nickte.
    »Wir bringen das ins Labor. Sind Sie so weit?«
    Grace nickte ein zweites Mal und half ihr, die Reste des Mittagessens aufzuräumen. Sie schwiegen, bis sie die Treppe erreicht hatten.
    »Irgendwelche Ideen?« Bustamontes Stimme hallte im Treppenhaus wider.
    »Sie meinen, um was es hier geht? Ich habe ein paar Vermutungen«, antwortete Grace. Sie hatte auf der Fahrt hierher darüber nachgedacht. »Wir hatten mal im Kriminallabor eine Sequenz vorliegen, die keinen Sinn ergab. Es stellte sich heraus, dass es eine kontaminierte Probe eines schlampig arbeitenden Forensikers war. Bevor er noch mehr Schaden anrichten konnte, wurde er gefeuert.«
    Sie klang neutral, doch sie dachte zurück an das heillose Durcheinander in Gordies Büro und fragte sich, ob er, ohne es zu wissen, die Proben vertauscht hatte.
    Bustamonte warf ihr einen Blick zu. »Gordie ist ein Genie, aber wir können das noch mal überprüfen.« Sie öffnete die Tür. Draußen roch es nach frisch gemähtem Rasen. Sie liefen auf ein modernes, graues, dreistöckiges Gebäude zu.
    »Ist es denn nicht möglich«, dachte Grace laut, »dass das, was Gordie als beispiellos ansieht, einfach eine andere Probe sein könnte, etwas, das noch nicht veröffentlicht wurde?«

    »Vielleicht hat auch jemand an etwas gearbeitet, das er nicht veröffentlichen wollte«, warf Dr. Bustamonte ein. Sie öffnete die schweren Türen des Gebäudes.
    Die Eingangshalle war in sanftes Licht getaucht. Der Boden bestand aus grauem Marmor, das Material an den Wänden schluckte die Geräusche.
    »Das Labor ist natürlich im Keller.«
    Als sie im Aufzug standen, sagte Bustamonte: »Wir haben dreißig Jahre lang in Baltimore unsere Kinder großgezogen. Henry - mein Ehemann - hatte einige alte Footballverletzungen, die ihm immer mehr zu schaffen machten und sich zu einer Sehnenentzündung und zu Gelenkproblemen ausweiteten. Wir mussten irgendwohin ziehen, wo an seinem Lebensabend seine Knochen nicht

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