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Todessaat

Titel: Todessaat
Autoren: Susan Arnout Smith
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der Zeit alles zusammen, was sie über Anthrax im Internet finden konnte. Es funktionierte, doch ihre Gedanken waren rastlos, und wenn
sie es schaffte, sich auf etwas zu konzentrieren, setzte sie die Informationen wie Akkorde oder Morsezeichen im Kopf zusammen. Prekär und dringlich.
    Grace riss die Augen auf. Sie starrte durch die Windschutzscheibe auf die Betonwand. »O mein Gott.«
    Gib mir etwas Handfestes, Grace.
    Die Scheinwerfer des Autos enthüllten Windkrafträder in der Ferne, und Grace gab Gas. Im Radio liefen Lokalnachrichten, während das Auto im Windschatten eines großen Lasters in Richtung Palm Springs fuhr.
    Andernfalls blockier die Leitung nicht.
    Ein Reporter berichtete live von der Agrarkonferenz. Er interviewte Frank Waggaman, der versuchte, das Gespräch von den verbrannten Feldern und Bartholomews Tod weg und hin zu dem Guten zu lenken, das durch die Schaffung von dürreresistenter Soja entstand. Doch der Reporter ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, sodass Waggaman das Interview abrupt abbrach und nur noch etwas brüllte, als er sich durch die Menge kämpfte.
    Was aus Sicht des Reporters sogar am besten war. Jetzt hatte er etwas Neues, worüber er reden konnte: die massive Schieflage von Waggamans Schulter und die Wut in seiner Stimme. Grace hörte das Interview gleich zweimal auf ihrem Weg über den Palm Canyon Drive. Schon wieder gab es einen Stau und einen Polizisten, der den Verkehr regelte.
    Grace öffnete das Fenster und zeigte den FBI-Ausweis vor.
    »Am Kongresszentrum ist die Hölle ausgebrochen.« Er winkte sie durch.
    Anspannung erfasste ihren Körper. Sie musste sich beeilen. Sie fuhr auf den Parkplatz des Desert Regional Medical Center und hastete durch die Eingangshalle zum Aufzug. Er stand in der zweiten Etage. Sie drückte den Knopf, und der Aufzug kam geräuschvoll im Erdgeschoss an.

    Die Intensivstation war auf der dritten Etage hinter einer Schwingtür, auf der ausdrücklich der Zutritt für nicht berechtigte Personen verboten war. Sie ging durch die Tür, hielt einer Krankenschwester den Ausweis hin und rannte weiter. »Grace Descanso. FBI. Ich muss mit ihm reden.« Sie zeigte auf den Polizisten.
    Deputy Sheriff Rogener, derselbe Deputy, der den Tatort im Sojafeld, in dem Bartholomew umgebracht worden war, bewacht hatte, sprang von seinem Stuhl hoch. Er wirkte grimmig und nervös.
    »Wie geht es ihr?«, fragte Grace.
    »Das wissen wir nicht«, antwortete er knapp.
    »Ist sie bei Bewusstsein?«
    »Ich glaube, sie ist mal ansprechbar und mal nicht.«
    »Können Sie ihr eine Nachricht reinbringen? Es ist wichtig.«
    Grace schrieb eine Frage in Druckbuchstaben auf. Er gab den Zettel einer Krankenschwester, die ihn hineinbrachte. Sie kam fast unverzüglich mit weit aufgerissenen Augen zurück.
    »Ich habe ihr einmal Blinzeln für Ja und zweimal Blinzeln für Nein vorgeschlagen. Sie blinzelte einmal. Ich fragte sie noch mal und bekam dieselbe Antwort.«
    Grace, die schon wieder durch den Flur hastete, fühlte eine surreale Leichtigkeit. Sie blieb stehen und wählte die Nummer. Ihr Onkel hob ab.
    »Ich hoffe, das ist wichtig.«
    »Jewel. Nates Mutter. Die Frau mit der Anthraxvergiftung.«
    »Richtig.«
    »Treten heute Abend Trommler, afrikanische Trommler auf?«
    »Grace, ich habe keine Zeit, den Veranstaltungskalender zu lesen.«

    »Sie hat afrikanische Trommeln ausgepackt. Nate und Andrea hatten sie für ihr Geschäft Querdenker importiert. Vielleicht haben die Hersteller nicht einmal gewusst, dass die Häute mit Anthrax verseucht waren, aber Nate und Andrea wussten es. Meine Vermutung ist, dass sie unbehandelte Ziegenhäute benutzten.«
    Eine Krankenschwester hastete mit einem Notfallwagen durch den Flur.
    »Die Häute sind getrocknet. Das heißt, sie reißen, wenn man auf sie schlägt. Dadurch verteilen sie das Anthrax nur dann, wenn man trommelt.«
    Stille. »Kein afrikanischer Stamm spielt heute Abend für eine Reihe Chemiker und Genforscher, es gibt nur eine Parodie mit freiwilligen Helfern. Mindy und ich... Wir müssen los.«
    »Überprüfe, wer erst kürzlich eine Impfung gegen Milzbrand bekommen hat.«
    Er hatte aufgelegt.

41
    R adikaler Schaden hatte Trommeln aus Ziegenhaut zur Agrarkonferenz geschmuggelt, die mit Anthraxsporen kontaminiert waren. Sie waren so lange harmlos, bis jemand auf den Trommeln spielte und die Sporen auf diese Weise freigesetzt wurden. Geschah dies, würden die Anthraxsporen zur tödlichen Waffe mutieren.
    Das Einatmen von Anthrax. Ein
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