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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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Weißen suchen.«
    »In diesem Fall, ja, Mike. Wenn Sie diese DNS am Tatort gefunden hätten, würden Sie Ihren Fokus auf weiße Verdächtige richten, weil es genetisch unmöglich wäre, dass der Täter von einer Gruppe mit überwiegend anderen Wurzeln abstammte. Es bleibt zu sagen, dass diese Methode nützlich wäre, um die Gruppe der Verdächtigen auf eine sinnvolle Zahl einzuschränken. Auf diese Weise spart man wertvolle Zeit auf der Straße.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Zsloski fasziniert und erfreut.
    »Es ist keine genaue Wissenschaft, dennoch, es gibt eine Forschungseinheit für genetische Fingerabdrücke in Florida, die marktführend ist. Sie führen regelmäßig anonyme
Tests durch und treffen jedes Mal den Nagel auf den Kopf - nur basierend auf der DNS. Das heißt, wenn sie eine Probe analysieren, die überwiegend indoeuropäisch ist, dann wird die dazugehörige Person europäische Gesichtszüge und eine weiße Hautfarbe haben, das Gleiche gilt für Asiaten und Afrikaner.«
    Sie schaltete die Grafik ab.
    »Fragen?«
    FBI Special Agent Beth Loganis hob die Hand; nun ja nicht die ganze Hand, vielmehr gab sie ein winziges Zeichen, indem sie einen ihrer manikürten Finger für einen Bruchteil einer Sekunde hob. Sie war in Graces Alter, Anfang dreißig, und hatte dieses geglättete Aussehen, das immer von einer privilegierten Vorschule und einer normalen Kindheit mit Müttern zeugte, die daran dachten, Geld fürs Mittagessen herauszulegen und Waschpulver zu kaufen. Es war dieses Aussehen, von dem Grace wusste, dass sie es - trotz jahrelangen Kopierens - niemals hinbekommen würde. Gleichzeitig wusste sie, dass eine Frau wie Beth nur einen Blick auf sie zu werfen brauchte, um das auch zu wissen.
    »War das die Vorlesung, die Bartholomew gestürmt hat?« Ein Hauch von Herablassung untermalte Beths Frage.
    Grace schluckte ihren Ärger hinunter. »So ziemlich. Dieses Mal war es etwas einfacher gehalten, aber ja.«
    Zsloski räusperte sich mit vorgehaltener Hand.
    »Das einzige Mal, bei dem ich Professor Bartholomew traf, stürzte er mit einem Protestschild auf mich zu und rief Parolen aus einem Lehrbuch von Bill Ayers.«
    Ihr Onkel nickte. »Als er starb, hatte er eine Professur an der Riverside University und gab eine beliebte Vorlesung namens Schweigende Stimmen für Studenten im Grundstudium. Es ging darin um Menschen, die von den Geschichtsschreibern vergessen wurden - die ganz unten in der Gesellschaft
angesiedelt sind. Er wurde bei Graces Vorlesung von einem Polizisten aus Palm Desert in einem Saal voller Forensiker festgenommen.«
    Der ermittelnde Sheriff klopfte sich auf die Tasche seines hellbraunen Hemds. Er hatte stechende, braune Augen, die genauso dunkel wie seine Haut waren. Sein Haar lag glatt an der Kopfhaut. Auf seinem Messingnamensschild stand T. Thantos . »Er wollte also inhaftiert werden.«
    »Sieht fast so aus«, antwortete Pete. »Er bekam Aufmerksamkeit von der Presse, falls das sein Plan war.«
    Grace sah den Artikel in der Desert Sun vor ihrem geistigen Auge, der an Bartholomews Wand geheftet war.
    Thantos zog einen Mars-Riegel aus seiner Hemdtasche und öffnete ihn. »DNS-Tests zur Bestimmung einer Rasse müssen Bartholomew auf jeden Fall alarmiert haben. Nach dem, was wir bisher wissen, war er sicher nicht begeistert, dass die menschliche Würde kompromittiert wird, indem man verschiedene Rassen in Schubladen steckt.«
    »Bartholomew könnte versucht haben, uns zu sagen, dass wir nach einem Rassisten suchen müssen«, warf Grace in den Raum. »Aber wenn der Täter in irgendeiner Art und Weise rassische Prozentsätze benutzte, bleibt die Frage nach dem Warum? Was ist der Grund? Warum würde man eine bestimmte Gruppe herausnehmen?«
    Zsloski bewegte sich auf dem Stuhl. »Es muss nicht zwangsläufig ein Rassist sein. Nach allem, was Sie gesagt haben, könnte es auch ein Gesetzeshüter sein. Schließlich sind wir ja die Typen, die mit diesem Kram arbeiten.«
    »Oder ein neidischer Genealoge«, bot Beth an.
    »Es ist auch möglich, dass der Täter eine genetische Anomalie hatte, die nur bei einer kleinen Untergruppe zu finden ist.« Grace klappte den Laptop zu. »Irgendeine Idee, von welchem Wahnsinn Bartholomew besessen war?«
    Ihr Onkel schüttelte den Kopf. »Wir überprüfen jedes Gesicht
an der Wand. Teilen die Fotos in Untergruppen ein - Klasse, Geschlecht, Rasse. Worunter er auch litt, es stand weder in seiner Universitätsakte noch in seinen ärztlichen Unterlagen. Im Moment tappen

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