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Todesschach

Todesschach

Titel: Todesschach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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mit, der am letzten Tisch gesessen hatte. Es war ein noch junger Mann, der keinen schlechten Eindruck machte. Widerstandslos ließ er sich aus der Bar bringen, ohne ein Wort zu sagen.
    Grams sah hinter ihm her.
    »Seltsam. Was kann so einen Menschen dazu veranlassen, einer Organisation beizutreten, die den Sturz der Regierung vorbereitet? Was hätte er davon? Und dann noch Grödig mit seinen Hirngespinsten und Kriegsideen! Was soll das?«
    »Man müßte ihn wahrscheinlich fragen, um es herauszubekommen«, meinte Feh und setzte sich wieder auf seinen Schoß. »Ach was, warum sollen wir uns darüber den Kopf zerbrechen? Haben wir nicht andere Sorgen?«
    Er nickte.
    »Ja, haben wir. Zum Beispiel das nächste Glas …«
    Harry kam schon nach einer halben Stunde und nickte Feh zu.
    »Sie sind frei, Feh, ich brauche Sie nicht mehr. Seien Sie morgen pünktlich um acht wieder hier. Ausgeschlafen, bitte. Viel Spaß, Grams. Laß dich wieder mal bei mir sehen.«
    »Danke, alter Junge. Bis dann.«
    Grams bezahlte, während Feh ihren Mantel holte.
    Die Straße war durch die vielen Reklamen hellerleuchtet. Bunte Lichttafeln lockten die Besucher an, dreidimensionale Videoshows versprachen außerhalb des Vergnügungsviertels verbotene Freuden, Lautsprecher lärmten, und die ersten Angeheiterten torkelten von Bar zu Bar.
    »Gehen wir zu mir?« fragte Feh, als sie auf die Taxistände zugingen. »Ich habe aber nichts zu Hause.«
    »Wir gehen zu mir«, entschied er. Sie stiegen in ein Robottaxi, und Grams drückte auf den Knopf, der die Fahrt zu seinem Wohnblock programmierte. »Da ist es gemütlicher. Außerdem habe ich alles zu Hause, was wir brauchen.«
    Die Fahrt dauerte nur wenige Minuten.
    Es war gegen zwölf Uhr, und nur noch wenige der Fenster waren erleuchtet. Der Lift brachte sie ins oberste Stockwerk. Als Grams den Schlüssel ins elektronische Schloß steckte, kam von rechts ein Mann den Korridor entlang auf sie zu. Er hielt beide Hände in den Manteltaschen, auch als er stehenblieb und Grams ansprach:
    »Sie sind Grams, nicht wahr?«
    Grams ließ die Hand nicht von dem Schlüssel. Die linke lag um Fehs Schulter. Der Nadler steckte in der rechten Rocktasche.
    »Bin ich. Warum?«
    »Ich muß mit Ihnen sprechen.«
    »Jetzt, mitten in der Nacht? Finden Sie nicht, daß es bessere Zeiten dafür gäbe? Außerdem kenne ich Sie nicht.«
    »Ich weiß nicht, wo und wann ich Sie finden soll, und es ist ungeheuer wichtig für mich. Nur Sie können mir helfen.«
    Grams nickte in Richtung Fehs.
    »Wie Sie sehen, habe ich Besuch.«
    »Es dauert nicht lange, und Ihre Freundin stört mich nicht. Es ist sogar gut, wenn sie dabei ist. Sie ist eine Frau und wird Verständnis für meine Lage haben. Bitte, hören Sie mich an.«
    Grams öffnete die Tür.
    »Aber nur ein paar Minuten. Ich habe mich auf diesen Abend gefreut, Sie verstehen?«
    »Ich verstehe das sehr gut«, sagte der Fremde und lächelte Feh zu.
    Grams nahm ihm den Mantel ab, ehe der Fremde Gelegenheit hatte, die in der Tasche befindliche Pistole herauszunehmen. Dann nahmen sie im Wohnzimmer Platz.
    »Wer sind Sie?«
    Der Fremde erwiderte:
    »Mein Name ist Thorn, aber das wird Ihnen kaum weiterhelfen. Man hat Mira, meine Verlobte, verhaftet. Sie ist im Gefängnis des Sicherheitsministeriums. Ich bin davon überzeugt, daß man sie nach Io schicken wird.«
    Grams stand auf und holte eine Flasche Bourbon. Er schenkte ein.
    »Nun gut, das wissen wir jetzt. Ich frage mich nur, wie ich Ihnen helfen soll? Ich kenne niemanden im Sicherheitsministerium.«
    »Aber Sie kennen die Todesschachspiele, Grams.«
    »Allerdings – aber was hat das damit zu tun? Warum wurde Ihre Verlobte verhaftet – darf ich das wenigstens erfahren?«
    »Sie gehört der verbotenen Organisation an, die Grödig an die Macht bringen will.«
    Grams hob das Glas.
    »Auf Ihre Gesundheit, Thorn, und auf Ihren glorreichen Gedanken, ausgerechnet zu mir zu kommen! Grödig also! Und da verlangen Sie, daß ich Ihnen helfe? Ich war noch heute Zeuge, wie die Sicherheitspolizei einen Mann verhaftete, der wegen der Zugehörigkeit zur Grödig-Organisation gesucht wurde. Jemand muß ihn verraten haben.«
    »Ich gehöre ebenfalls dieser Organisation an«, sagte Thorn.
    Grams starrte ihn an.
    »Sind Sie verrückt? Warum sagen Sie mir das? Sie machen mich automatisch zum Mitwisser, und ich wäre verpflichtet, Sie anzuzeigen. Sie wissen das auch.«
    »Ja, das weiß ich, aber ich vertraue Ihnen …«
    »Ich bin kein Idealist, sondern ein

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