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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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Gegenfrage:
    »Meinst du die Stimmen, Chef? Sind es vielleicht gar nicht die von den Sullers?«
    »Quatsch! Es geht um etwas ganz anderes! Besorge mir bitte so schnell wie möglich den besten Tontechniker den wir haben.«
    »Mach ich. Was war denn da so Besonderes? Nicht die Stimmen?«, wollte der Hagere, sich weit nach vorne beugend, wissen.
    Noch neugieriger schauten ihn die anderen an. Stumm und fein lächelnd schüttelte er den Kopf. Er war sich selbst nicht ganz sicher und wollte erst die Meinung eines Spezialisten hören.
    »Doktor Frenzen aus der Drei ist der Beste und der sitzt im Hauptgebäude am Tempelhofer Damm. Er ist allerdings auch ein unfreundlicher Eigenbrödler«, schlug ein älterer Kollege mit fast überschlagender Stimme vor und ging schon voraus. Auch ihn schien es brennend zu interessieren, was dem Hauptkommissar aufgefallen sein mochte.
    Im Gänsemarsch ging es zu den Dienstfahrzeugen. Eine Viertelstunde später standen sechs Kriminalisten im Laborraum des Spezialisten. Der Gesuchte, ein jüngerer, rundlicher Mann mit extrem schütterem Haar, dessen Brille derartig dicke Gläser hatte, dass die Augen unnatürlich groß aussahen, war anwesend und saß vor einem Oszillographen. In diesem Moment stellte er, an einem Regler drehend, neue Kurvenformen ein. Im Hintergrund erklang leise klassische Musik.
    »Entschuldigen Sie, Doktor Frenzen«, unterbrach der Michael Schlosser die Tätigkeit des Spezialisten. »Entschuldigung!«
    Genervt schaute der Mann hoch und riss den Mund auf, als er ein halbes Dutzend Menschen in seinem kleinen Raum registrierte.
    »Was soll denn das werden?«
    Michael Schlosser kümmerten in diesem Augenblick diese geblubberte Frage und der böse Blick des Spezialisten nicht. Er hatte ein zu bedeutendes Anliegen.
    »Hauptkommissar Michael Schlosser, LKA 1. Wir haben zwar nur ein kleines, aber sehr wichtiges und eiliges Problem, Doktor Frenzen«, begann er so freundlich, wie es seine Ungeduld zuließ.
    »Das habt ihr immer«, fauchte der Mann ungehalten zurück und wollte sich schon abwenden, als ihn der Hagere bei der Schulter nahm und rüde herumdrehte.
    »Sie werden sich jetzt aber sofort, und wenn ich sofort sage, meine ich auch sofort, unserem Problem widmen«, knurrte Genko und blickte dem Mann so grimmig ins Gesicht, dass dieser zurückzuckte. »Es geht hier um Leben und Tod, Doktor, und ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie am Tod eines weiteren Menschen schuld sein wollen, weil Sie hier erst einmal weiß der Teufel was machen müssen.«
    Sichtlich eingeschüchtert schaute der Mann von einem zum anderen. Überall ernste Blicke und Mienen.
    »Na gut«, lenkte der Spezialist widerwillig ein, »was wollen Sie?«
    »Haben Sie ein Videoabspielgerät hier?« fragte Michael Schlosser.
    Der Spezialist sah ihn an, als hätte er einen Idioten vor sich. »Logisch, was denken Sie denn, was das hier für eine Abteilung ist«, antwortete er brummelnd.
    »Dann legen Sie mal ganz schnell diese Kassette ein und schauen und hören sich die ersten Minuten an«, herrschte ihn der Hagere an und drückte ihm die kleine Schachtel mit dem Videoband in die Hand.
    Ohne zu antworten, schaltete der Mann mit heftigen Bewegungen den Oszillographen und die Musik aus. Danach schob er das Band in den Schlitz des Abspielgeräts, schaltete einen Monitor ein und schaute sich die Sequenzen an. Beim ersten Abschlag am elften Loch zuckte der Spezialist einmal kurz zusammen. Michael Schlosser hatte bewusst nur auf den Mann geachtet, von dem er annehmen konnte, dass er ein ganz besonders geschultes Gehör haben musste.
    »Ist Ihnen bei dem einen Abschlag auch das aufgefallen, was mir aufgestoßen ist, Doktor?«, fragte er freundlich.
    Der Spezialist war plötzlich hochinteressiert, das zuvor verkniffene Gesicht entspannte sich. »Allerdings. Wer sind Sie eigentlich?«
    »Hauptkommissar Michael Schlosser, Mordkommission. Ich hatte mich schon einmal vorgestellt, Herr Doktor Frenzen«, antwortete er.
    »Ach so. Äh, kann sein. Also: das erste Schlaggeräusch ist nicht normal. Ich schalte es über einen Spektrographen und schaue es mir gleich mal genauer an. Damit werde ich ein Frequenzmuster abbilden können. Dann wissen wir mehr«, erklärte ihm der Spezialist und hantierte und stöpselte an einem kompliziert aussehenden Gerät herum. Anschließend spielte er den speziellen Schlag nochmals ab, bei dem Martin Suller so fürchterlich schlecht getroffen hatte.
    Mit Bewunderung sah Schlosser dem Spezialisten zu, der

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