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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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sah, dass er jetzt hart dagegen halten musste, wollte er weiterkommen:
    »Das meinen Sie!«, hielt er genauso schief grinsend dagegen. »Ich ermittle in einem Mordfall und es besteht aktuell Verdunklungsgefahr. Also kann ich augenblicklich ohne einen Durchsuchungsbefehl arbeiten. Wenn Sie wollen, kann ich noch eine ganze Bereitschaft meiner Kollegen herkommen lassen, dann stellen wir den Kasten hier allerdings ganz auf den Kopf. Also …?«
    Sichtlich widerwillig bedeutete der Security-Mann, mit einem Nicken seines massigen Kopfes, ihm zu folgen. Der Mann öffnete neben dem Eingang eine Tür, die in einen kleineren Raum, der mit Monitoren, Videoanlagen und anderen technischen Geräten ausgestattet und mit einem kleinen, vergitterten Fenster, das den Blick auf den Eingangsbereich vor dem Haus freigab, versehen war. Auf einem Schreibtisch lag ein großes, schwarzes Buch, welches aufgeschlagen war. Auf dieses wies der Mann.
    Michael Schlosser setzte sich auf einen Schreibtischstuhl, der unmittelbar vor dem Schreibtisch stand und musterte die Schreibtischfläche. Als sein Blick auf eine geöffnete Stullendose fiel, meldete sich sein Magen intensiv zu Wort: Er hatte Hunger. Schnell riss er sich von diesem Anblick los und widmete sich dem Buch. Bedächtig begann er zu blättern. Deutlich und säuberlich war jede Person, die das Haus betreten oder es wieder verlassen hatte, aufgelistet. Auch die Bewohner waren von dieser Regel nicht ausgenommen worden. Schnell traf er auf seinen eigenen Namen und musste schmunzeln: ›KHK Schlosser mit Hund‹ stand geschrieben. Er würde das seinem Mitarbeiter bei nächster Gelegenheit erzählen. Er freute sich schon auf dessen Gesicht.
    »Was ist das hier?«, fragte er und tippte wie wild mit einem Finger auf eine Eintragung im Buch. »Sie haben mir doch gesagt, dass Frau Leona Wetzlar am Tage der Ermordung von Herrn Wetzlar das Haus nicht verlassen habe. Hier steht jedoch deutlich, dass sie am Abend zuvor gegen dreiundzwanzig Uhr und vierzig Minuten das Haus verlassen hat und erst am folgenden Morgen, also am Mordtag, gegen acht Uhr zwanzig zurückkam?«
    »Sie haben mich damals nur gefragt, ob Frau Leona am Morgen das Haus verlassen habe – und das hat sie nicht«, antwortete der Mann schon wieder grinsend, dabei leicht auf den Zehenspitzen wippend.
    Verärgert winkte Michael Schlosser ab, wusste er doch, dass der Kerl so nicht zu fassen war. Schnell machte er einige Aufzeichnungen in seinen kleinen, schmalen Notizblock, den er immer bei sich trug und der sich im Laufe eines Falles meistens stark mit Anmerkungen füllte.
    Warum hatte Leona Wetzlar bei der Frage nach ihrem Alibi zur Tatzeit gelogen? Ihr musste doch klar sein, dass in ihrem eigenen Hause Aufzeichnungen gemacht wurden, die es mühelos zum Platzen bringen würden, und warum hatte sie das Buch nicht rechtzeitig verschwinden lassen und ihren Mitarbeiter entsprechend instruiert?
    »Wer hat eigentlich das Führen dieses Buches angewiesen?«, fragte er nachdenklich.
    »Das weiß ich doch nicht, Kommissar«, gab der Befragte schnoddrig zur Antwort. »Das Buch wurde schon geführt, als ich hier in den Dienst trat und ich bin erst seit vier Jahren hier beschäftigt.«
    Schnell blätterte er zum Anfang des dicken Buches zurück und stellte fest, dass die ersten Eintragungen sogar fast sechs Jahre zurücklagen. Also konnte es ohne weiteres sein, dass die Hausherrin, die immerhin erst seit gut drei Jahren im Haus war, nichts von dieser Praxis wusste und davon ausgegangen war, dass die Bewacher wegen des Schichtwechsels ihr Alibi kaum erschüttern konnten.
    »Das Buch muss ich leider einstweilen mitnehmen. Sie erhalten es zurück, wenn der Fall abgeschlossen ist«, erklärte er, langsam aufstehend, dem Security-Mann, der nur nickte und sonst nichts mehr sagte. »Würden Sie mich jetzt bitte bei Herrn Norbert Wetzlar anmelden?«
    Daraufhin wurde er nach oben in die zweite Etage geführt. An einer der breiteren Türen hielt der Security-Mann an und pochte geräuschvoll gegen das massive Holz. Nach einem lauten, herrischen »Herein!« öffnete der Security-Mann die Tür, hielt sie auf und ließ ihn eintreten.
    Der Saal, den er betrat, war das krasse Gegenteil der Räume des Hauses, welche er bisher gesehen hatte. Er war ausgesucht modern eingerichtet. Raumhohe Fensterflächen auf der gegenüberliegenden Längsseite ließen eine wahre Lichtflut herein und mehrfarbige Neonleuchten spendeten Licht bei Dunkelheit. Vorhänge an den Fenstern

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